2024-04-30T13:48:59.170Z

Interview der Woche
Bald Trainer der U19 des FC Eintracht Bamberg: Ismail Yilmaz (45).
Bald Trainer der U19 des FC Eintracht Bamberg: Ismail Yilmaz (45).

"Konzept der Jugendmannschaften soll erhalten bleiben"

Neuer Eintracht Bamberg U19 Trainer Ismail Yilmaz (45) äußert sich zu seinem Wechsel

Verlinkte Inhalte

Der 45-jährige gebürtige Türke betreute zuletzt die SpVgg Stegaurach in der Landesliga und Bezirksliga. Ohnehin kann Yilmaz in der Region mit einem großen Know-How überzeugen. Nun zieht es den Bamberger zur Eintracht, wo auf ihn eine besondere Aufgabe wartet: Künftig trainiert Yilmaz die U19 des FCE und damit auch seinen Sohn Deniz Yilmaz. Im FuPa-Interview schildert Yilmaz die neue Aufgabe.

Herr Yilmaz, Sie wechseln zur neuen Saison zu Eintracht Bamberg und trainieren dort die U 19. Nach all den Turbulenzen der letzten Monate bei der Eintracht stellen sich wohl die allermeisten die Frage: Warum?

Yilmaz: "Der Kontakt war ursprünglich schon vor der Fusion zur Eintracht da, da ich sowohl für den FC Bamberg im Jugendbereich und für Eintracht Bamberg im Jugend- und Herrenbereich aktiv gespielt habe. Den Draht zur Jugend habe ich insbesondere durch die Rolle meines Sohnes bekommen, der in der U19 spielt. Ich fokussiere mich im Verein auf die Jugend bzw. Jugendkonzeption des Vereins. Das ist meine Aufgabe und die versuche ich zu erfüllen."

Wie haben Sie die Situation bei Eintracht Bamberg aus der Ferne empfunden?

Yilmaz: "Klar beobachtet man die Situation und man hat sich auch Gedanken gemacht. Das wichtige ist nun aber, dass von Vereinsseite aus nicht kapituliert wird und es in der Form weitergeht – vor allem das Konzept der Jugendmannschaften soll erhalten bleiben, damit sich junge, heranwachsende Fußballer für die erste Mannschaft empfehlen können. Das ist wichtig für die Zukunft und das muss man verfolgen."

Sie haben es ja schon angedeutet: Inwiefern spielt bei Ihrer Entscheidung Ihr Sohn eine Rolle?

Yilmaz: "Natürlich spielt das eine gewisse Rolle. Da es in der Umgebung in der U19 wenige höherklassige Vereine gibt, ist Eintracht Bamberg immer noch eine gute Anlaufstelle. Durch meine Verpflichtung konnte ich mehrere Spieler überzeugen, ihr A-Jugendjahr zu Ende zu spielen und nicht jetzt schon in den Herrenbereich zu wechseln."

Wie speziell wird das Verhältnis zu Ihrem Sohn sein?

Yilmaz: "Für mich ist das komplettes Neuland, das muss ich ganz ehrlich sagen. Was für Vor-und Nachteile dahinterstecken, werde ich im Laufe der Zeit erfahren. Es geht hierbei jedoch um Fußball und da weiß ich schon neutral zu beurteilen. Da wir der Sport mit dem Privaten getrennt und an der Seitenlinie bin ich stets Trainer."

Wie lange geht der Vertrag und wie lange wollen Sie bleiben?

Yilmaz: "Der Vertrag ist vorerst auf ein Jahr beschränkt. Alles darüber hinaus werden wir frühzeitig besprechen. Erstmal müssen wir die Saison auf uns zukommen lassen."

Und konkret: Was wollen Sie als Trainer der U 19 erreichen?

Yilmaz: "Ich werde die Jungs in der Trainingsintensität und in der Belastung nicht von einer Herrenmannschaft unterscheiden, um sie bestmöglich auf die kommenden Aufgaben im Herrenbereich vorzubereiten."

Worin könnte sich der Traineralltag bei einer U19 im Vergleich zu einer Herrenmannschaft unterscheiden?

Yilmaz: "Selbstverständlich haben bei Jugendspielern noch viele andere Dinge eine große Bedeutung, wie die Schule beispielsweise. Einige machen in dem Jahr ihren Abschluss. Dass die Schule dann den Vorrang hat, bin ich mir durchaus bewusst, aber die Jungs müssen versuchen, beides unter einem Hut zu bringen und die Belastung standzuhalten. Da ich selber einen Sohn in dem Alter habe, hilft es mir, die Lage jedes Einzelnen abzuschätzen."

Und wie sehen Sie die Zukunft des Vereins?

Yilmaz: "Die Außendarstellung war in der Vergangenheit nicht gerade gut und das völlig zurecht, aber ich habe es schon eingangs erwähnt: Wie es im Seniorenbereich und in der Tiefe abseits des Platzes aussieht, ist nicht meine Aufgabe. Ich wurde als Trainer der U19 installiert und bemühe mich, dass Bestmögliche rauszuholen. Der Verein ist ebenso bemüht aus den Fehlern zu lernen und möchte hierbei noch mehr auf die Jugend zu setzen, um die nötige Stabilität wieder herzustellen."

Aufrufe: 02.6.2016, 21:47 Uhr
Kai HeermannAutor