2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Augen zu und durch: Hier springt Hüffelsheims Goalgetter Tim Sentz (rechts im roten Trikot, beobachtet auch von Teamkollege Jörg Schniering) noch unter der Flanke durch. Kurz darauf markiert er das 1:0.	Foto: Mario Luge
Augen zu und durch: Hier springt Hüffelsheims Goalgetter Tim Sentz (rechts im roten Trikot, beobachtet auch von Teamkollege Jörg Schniering) noch unter der Flanke durch. Kurz darauf markiert er das 1:0. Foto: Mario Luge

Kleine Maßnahmen, große Wirkung

SPIELBERICHT BEZIRKSLIGA NAHE +++ SG Hüffelsheim stellt taktisch um und gewinnt das Bezirksliga-Topspiel gegen Merxheim 4:1 +++ Dreifacher Sentz und eine Schmalz-Premiere

HÜFFELSHEIM. Manchmal haben kleine Maßnahmen große Wirkungen. Nicht nur, aber auch beim Fußball. Beim Topspiel der Bezirksliga Nahe etwa war eine überschaubare taktische Änderung maßgeblich verantwortlich für den letztlich klaren 4:1-Erfolg der SG Hüffelsheim/Niederhausen/Norheim über den FC Merxheim.

Bis zur Pause nämlich waren sich der Spitzenreiter und sein Gast aus dem Verfolgerfeld durchaus auf Augenhöhe begegnet. „Eigentlich hätte Merxheim sogar führen können“, gab Hüffelsheims Spielertrainer Fabian Scheick nach Abpfiff auch unumwunden zu. Die Angereisten, die in vier Spielen zuvor unbesiegt geblieben waren, verbuchten ein leichtes Chancenplus, wobei statt der Quantität jedoch die Qualität der Möglichkeiten für die Kombinierten gesprochen hatte. Und so ging das 1:1 zum Wechsel durchaus in Ordnung.

Tim Sentz war in seiner ureigenen, unnachahmlichen Art als Erster zur Stelle und traf nach Vorarbeit von Thorsten Mikolajewski zum 1:0 (19.). Seine Defensivkollegen ließen sich von dem Pressing der Merxheimer aber anfangs durchaus beeindrucken, gerieten immer wieder nach Ungenauigkeiten im Spielaufbau in Verlegenheit. „Da hat uns die Stabilität gefehlt“, analysierte auch der zweite SGH-Spielertrainer, Glody Kuba, der wieder mal in der Startformation gestanden hatte. Doch Kuba und Scheick zogen zur Pause die richtigen Schlüsse – nicht zuletzt auch aus dem zu diesem Zeitpunkt absolut verdienten 1:1-Ausgleich durch einen feinen Lupfer von Maximilian Angene (36.).

Mit Wiederanpfiff wechselte Kuba aus der Innenverteidigung auf die Sechserposition, von dieser schob Scheick ebenfalls in eine offensivere Rolle. Und schon hatte der Auftritt der Kombinierten eine ganz andere Qualität. In der Mitte ging von nun an fast gar nichts mehr für die Gäste, und auch über die schnellen Außenpositionen schalteten die Hüffelsheimer immer wieder schnell um und brachten Merxheim in Bedrängnis.

Mit Folgen: Nach einer Stunde war wieder Sentz zur Stelle, staubte zur erneuten Führung ab. Er hat einfach den richtigen Riecher. „Und den absoluten Willen“, wie Glody Kuba findet. Er kennt Sentz noch aus seiner Jugendzeit bei der Eintracht. Damals allerdings stand der Torjäger von heute noch als Torwart auf dem Platz. „Glody wollte anfangs gar nicht glauben, dass Tim unser bester Torschütze ist“, frotzelte Teamkollege Scheick.

Sentz untermauerte seine Ausnahmestellung in gegnerischen Strafräumen dann auch noch mit seinem dritten Treffer zum 4:1 – dem insgesamt 14. in dieser Saison – nach feiner Vorarbeit von Johannes Balzer. Den Sentzschen Solo-Auftritt verhinderte ausgerechnet ein eingewechselter Youngster. Bastian Schmalz, Sohn des früheren Hüffelsheimer Kickers Jens Schmalz, schob zum zwischenzeitlichen 3:1 ein. „Er kommt aus der A-Jugend, bringt unheimlich viel mit“, loben seine Trainer. Apropos Trainer: Scheick und Kuba schnauften nach der Partie ordentlich um die Wette, hatten beide doch ein großes Laufpensum abgespult. Dem Kraftverlust war dann wohl auch geschuldet, dass Fabi Scheick ein persönlicher Torerfolg verwehrt blieb. „Zwei Dinger muss ich machen“, räumt der 25-Jährige ein. Nicht nur Scheick war krankheitsgeschwächt aufgelaufen. Die Sehnsucht nach der Winterpause wächst: „Wir müssen endlich unsere ganzen Verletzungen auskurieren.“ Auch eine Maßnahme für große Wirkungen.

SG Hüffelsheim: Groß – Mathern, Schniering, Kuba (80. Timm), Scheick, Mikolajewski (53. Strunk), Walther, Balzer, Leonhard, Asani (70. Schmalz), Sentz.

FC Merxheim: Georg – Aulenbacher(65. Cäsar), Kilp, Wilhelm, Runkel, Richter, Klein, Angene (80. Mitchell), Demand, Lang-Lajendäcker, Brase (80. Lamm).



Aufrufe: 024.11.2019, 20:15 Uhr
Mario LugeAutor