Kinzenbach holt erneut den ,,Pott"

Die beiden Verbandsliga-Aufsteiger lieferten ein würdiges Finale ab, das allerdings nicht ganz mit dem äußert rasanten und temporeichen Punktspielduell im April mithalten konnte. Die Kinzenbacher behielten verdientermaßen nicht zuletzt aufgrund ihrer Cleverness und Effizienz die Oberhand, wenn auch zweifelsohne zu hoch.

SG Kinzenbach - TSG Wieseck 5:2

Einfluss auf den Verlauf der Partie nahm sicherlich die Tatsache, dass die Wiesecker nach einem kniffligen Platzverweis für Timo Schmidt mehr als 80 Minuten in Unterzahl agieren mussten. Die TSG kam zwar nach Rückständen immer wieder zurück, machte sich das Leben dann aber durch individuelle Fehler wie beim 1:3 und 2:4 selbst schwer.

Für die Weinecker-Mannen zahlte sich schnell und vor allem nachhaltig bis zum Abpfiff aus, dass sie zu Beginn die deutlich agilere Mannschaft stellten. In der 6. Minute flankte Lukas Pandera die Kugel auf Höhe des Fünfmeterraums, wo Schmidt Leonard Fink im Zweikampf regelwidrig am Abschluss hinderte. Elfmeter und Rot lautete das Urteil von Schiedsrichter Becker. Dem Regelwerk entsprechend unbenommen vertretbar, aber trotzdem eine sehr harte Entscheidung.

,,Gelb wäre ausreichend gewesen", hätte sich nicht nur Trainer Danny Kaliampos etwas mehr Fingerspitzengefühl vom Unparteiischen gewünscht. An den Kreidepunkt trat Kapitän Steffen Spottka und verwandelte sicher zum 1:0 (8.). Fortan hatte die SG das Heft des Handelns in der Hand, die nächste zwingende Gelegenheit hatte aber die TSG durch Brian Mukasa (15.), der mit seinem Flachschuss an Keeper Henrik Flechtner scheiterte.

Ab der Schlussviertelstunde des ersten Durchgangs war von der Überzahl der Kinzenbacher nur noch selten etwas zu bemerken. Gleichwohl zeichnete sich der Ausgleich, den Diyer Elen aus 18 Metern markierte, nicht zwingend ab (36.). Der Tabellenzweite der Gruppenliga antwortete in der 42. Minute mit einer sehenswerten Kombination über Spottka und Kevin Rennert, die Pandera zum 2:1-Pausenstand vollendete.

Der zweite Durchgang hatte lange Zeit keine Höhepunkte in Sachen Einschussmöglichkeiten zu bieten. Die Wiesecker verteidigten geschickt und schafften es mit ihrer spielerischen Qualität, die SGK fern vom eigenen Kasten zu halten. Erst in Minute 70 gelang es der Kaliampos-Truppe nicht, den Eckball von Spottka aus der Gefahrenzone zu befördern. Innenverteidiger Ertugrul Gündüz bedankte sich und schob zum 3:1 ein.

Vier Minuten darauf hatte der eingewechselte Tim Napierala den Anschluss auf dem Fuß, sein Gewaltschuss aus dem Hinterhalt landete jedoch am Querbalken. Auf der anderen Seite parierte Martin Rödiger aus kurzer Distanz gegen den freistehenden Rennert, dessen zweiten Versuch Yannik Mohr von der Linie kratzte (81.).

Dass quasi im Gegenzug der neu gekommene A-Junior Mark Fabel im Anschluss an die Kopfallablage von Kevin Buycks auf 2:3 (82.) verkürzte, brachte Kinzenbach nicht in die Bredouille, weil TSG-Außenverteidiger Pano Apostolou in der 84. Minute nicht auf der Höhe war und Joker Tim Horvat das 4:2 ermöglichte. Mukasa verpasste in der Nachspielzeit mit seinem Kopfball an die Latte das 3:4, ehe Rennert den 5:2-Endstand besorgte (92.).

Für die Wiesecker bietet sich im Rahmen der ,,Endspielwoche" schon am kommenden Freitag die Chance zur Revanche, wenn in Kinzenbach der Gruppenliga-Meister ermittelt wird. Für diesen Titel genügt der TSG übrigens bereits ein Remis.

,,Wunderbarer Tag"

,,Wir haben einen wunderbaren Tag mit tollen Endspielen erlebt. Zum Glück hat das Wetter mitgespielt", zeigte sich Kreisfußballwart Henry Mohr mit dem Fußball-Marathon, der zwischen zehn bis 20 Uhr insgesamt 1300 Zuschauer angelockt hatte, äußerst zufrieden und sprach überdies dem Veranstalter vom VfB Wißmar ein großes Lob für die reibungslose Organisation aus.

*

SG Kinzenbach: Flechtner; Rinn, Gündüz, Zuhric, Fink (62. Anker), Ried, Yener, Rennert, Spottka, Feldbusch (89. Koritkowski), Pandera (78. Horvat).

TSG Wieseck: Rödiger, Döring, Mohr, Pitz, Apostolou, Schmidt, Avcu (46. Napierala), Taskin (58. M. Gümüs), Buycks, Elen (43. Fabel), Mukasa.

Tore: 1:0 Spottka (8./FE), 1:1 Elen (36.), 2:1 Pandera (42.), 3:1 Gündüz (70.), 3:2 Fabel (82.), 4:2 Horvat (84.), 5:2 Rennert (90.+2). - Schiedsrichter: Becker (Queckborn). - Rote Karte: Schmidt (6./Wieseck). - Gelbe Karten: Ried, Rennert, Yener/Pitz, Mukasa. - Zuschauer: 700.