2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht
Zwei Spieler des SV Babstadt nehmen hier einen Kicker des FC Weiler in die Zange.
Zwei Spieler des SV Babstadt nehmen hier einen Kicker des FC Weiler in die Zange. – Foto: Siegfried Lörz

Keitel und Babstadt trumpfen auf

Kreisklasse A Sinsheim +++ Der SV hat sich im vorderen Tabellendrittel festgesetzt +++ Schlachtfest „To Go“ eine tolle Sache

Seit Freitag vor einer Woche hat Volker Keitel frei. Der im Sinsheimer Kreis als erfahrener Trainer geschätzte Keitel hat sich die Rente redlich verdient. Befänden wir uns aktuell nicht im zweiten sportlichen Lockdown 2020 hätte er also noch mehr Zeit für den SV Babstadt, den er seit Sommer coacht.

Dort hat er sich in der Kürze der Zeit bestens eingelebt und zählt mit seiner Mannschaft zu den positiven Überraschungen der Saison. Im Schnitt zwei Punkte hat der SV in seinen acht Partien gesammelt und sich damit vorerst im ersten Tabellendrittel festgesetzt. "Gehofft habe ich das natürlich, aber erwarten dufte man es nicht", sagt Keitel zum formidablen Start, der mit einer 1:5-Niederlage in Adelshofen alles andere als glanzvoll bekannt.

Der Coach sagte hinterher einen Satz zu seiner Mannschaft, den die meisten vermutlich etwas irritiert zur Kenntnis nahmen. "Auch wenn ihr mich für verrückt haltet, aber das ist unser bislang bestes Spiel gewesen", äußerte Keitel gegenüber seinen Schützlingen und erklärte genau, was er damit meinte, "wir haben in diesem Spiel richtig gute Anlagen gezeigt und viele Chancen herausgespielt." Die kommenden Begegnungen gaben dem Trainerfuchs Recht, der SV fuhr drei Siege in Serie ein.

Keitel hat sich seine kommende Mannschaft genau angeschaut, bevor er in Babstadt seine Arbeit aufnahm. Dabei hat er einige positive Ansätze erkannt. "Die Mischung zwischen Jung und Alt stimmt", erklärt er, "es gibt einige talentierte Jungs, die aus der Jugend gekommen sind und die erfahrenen Spieler sind noch nicht in dem Alter, in dem man zwingend aufhören muss." Dank dieser Erfahrung haben die Babstädter auch die zweite Saisonniederlage, ein 0:2 gegen den TSV Angelbachtal bestens weggesteckt und ließen zwei überzeugende Siege beim VfB Bad Rappenau II (5:1) und gegen den FC Weiler (3:2) folgen. Dem Trainer gefiel besonders der Erfolg gegen den Letztgenannten. "Gegen Weiler hätte ich nicht damit gerechnet, aber wir haben ein starkes Spiel gemacht und hätten sogar deutlicher gewinnen können", spricht er seinen Kickern ein großes Lob aus.

Es folgte die Unterbrechung, bevor in Eschelbach und gegen Sulzfeld zwei weitere Kracher warteten. In diesen Duellen wollten die Grün-Weißen ihre starke Form bestätigen und die Favoriten ärgern. Dem ist aktuell ein Riegel vorgeschoben, wann es wieder um Punkte gehen kann, steht in den Sternen. Keitel möchte selbstverständlich lieber heute als morgen auf den Platz zurückkehren, aber er schätzt die Lage realistisch ein: "Es ist sehr schwierig im Moment. Zunächst halte ich es nicht für möglich, die komplette Runde durchzuspielen. Ich wüsste überhaupt nicht, wie das zeitlich machbar sein sollte. Grundsätzlich kann ich mich mit allen Lösungen, die im Raum stehen anfreunden. Sollte es dazu kommen, dass nach der Vorrunde die Liga geteilt wird, wollen wir unter die ersten Acht kommen und die Saison mit den Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte zu Ende spielen."

Für dieses Vorhaben sieht es sehr gut aus, schließlich hat der SV derzeit sieben Zähler Vorsprung auf den neuntplatzierten SV Tiefenbach. Doch man muss die Tabelle während der Corona-Pandemie genau lesen. Tiefenbach hat nämlich zwei Spiele weniger als Babstadt absolviert und könnte den Rückstand bei zwei Siegen auf einen Punkt verkürzen.

Alles in allem hat sich Keitel in der kurzen Zeit, die er bislang in Babstadt hatte, bestens eingelebt. "Wir haben uns gegenseitig gut kennengelernt und ich habe zudem eine sehr positive Resonanz bekommen", passt es laut dem Coach zwischen ihm und der Mannschaft. Die Ergebnisse unterstreichen dies. Und im Verein sowie im Dorf ist man engagiert, um in dieser entbehrungsreichen Zeit nicht gänzlich den Kontakt untereinander zu verlieren. Dafür veranstaltete der SV im November sein beliebtes Schlachtfest auf eine etwas andere Weise. Jeder Interessierte konnte im Vorfeld etwas bestellen und im Laufe des Tages am Klubhaus abholen. Das ließ sich Keitel nicht zwei Mal sagen: "Selbstverständlich habe ich auch etwas bestellt und zuhause das leckere Essen genossen. Ich fand die ganze Aktion, die der 1. Vorsitzende Torsten Hörn bestens koordiniert hat, super."

Aufrufe: 015.12.2020, 12:30 Uhr
red.Autor