2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligavorschau
Daniel Böhmann (am Ball) gehört nach wie vor zu den Leistungsträgern in Babstadt.
Daniel Böhmann (am Ball) gehört nach wie vor zu den Leistungsträgern in Babstadt. – Foto: Horst Schütz

Die Minimalisten aus Babstadt

Kreisklasse A Sinsheim +++ Der SV ist vorne zu harmlos, hinten aber stabil +++ Am Sonntag geht's zum Derby nach Bad Rappenau

Weniger Tore fallen nirgends als beim SV Babstadt. Für den Trainer ergibt sich dadurch ein positiver, aber auch ein negativer Aspekt. "Wir haben zwar die drittbeste Defensive, aber gleichzeitig den schwächsten Angriff", klärt Volker Keitel auf.

Immerhin haben zwei der bislang drei erzielten Tore genügt, um letztes Wochenende den lang ersehnten ersten Dreier einzufahren. Das 2:1 gegen den SV Daisbach war ein Kraftakt, eine Willensleistung par excellence. "Und dann sind wir in diesem Spiel zu allem Überfluss auch noch in Rückstand geraten", berichtet der Coach, der an der Seitenlinie seine komplette Leidenschaft und Lautstärke nutzte, um die Mannschaft zum Sieg zu bringen. "Meine Stimme hat ein wenig Schaden genommen", lacht Keitel.

Ein Wermutstropfen ist jedoch dabei. Der Siegtorschütze gegen Daisbach, Mika Köbele, hat kurz vor Schluss die rote Karte gesehen und fehlt vorerst gesperrt. "Überhart war das Spiel nicht, es war aber klar, dass es kein Leckerbissen werden würde. Es ging einfach darum zu gewinnen", blickt Keitel noch einmal zurück.

Ein weiteres Problem sind zahlreiche Ausfälle, verletzungs- aber auch urlaubsbedingt. Im Pokal musste beispielsweise einmal ein Feldspieler zwischen die Pfosten, weil beide Torhüter nicht zur Verfügung standen. "Das führe ich auf die lange Corona-Zwangspause zurück", so der Trainer, der wie viele seiner Kollegen immer wieder zu Umbaumaßnahmen innerhalb seiner ersten Elf gezwungen ist. Einer, der schmerzlich vermisst wird, ist Sebastian Kontny. Nicht auszudenken, wie viel besser die ohne schon gute Defensive dastehen könnte, wenn ihr Abwehrchef hätte mitwirken können.

Nimmt man die kommenden Wochen ins Visier, ist ein Sieg am Sonntag beim VfB Bad Rappenau II beinahe schon Pflicht. Die folgenden Aufgaben haben es allesamt in sich, viele Gegner aus der oberen Tabellenregion warten auf den SV. Bevor es soweit ist, fokussieren sich Keitel und seine Truppe aber ganz auf den nächsten Gegner. Das Gastspiel in der Kurstadt ist gleichzeitig ein Derby und selbige schreiben bekanntlich ihre ganz besonderen Geschichten.

Der Coach warnt: "Bad Rappenau ist zwar Letzter, aber sie haben letzte Woche einen Punkt in Weiler geholt. Das nehmen wir selbstverständlich zur Kenntnis, ohne es überzubewerten." Zuvor lief nicht viel zusammen beim VfB, es ist der erwartet schwere Kampf gegen den Abstieg. Die Babstädter wollen sich ihrerseits von den gefährdeten Rängen so gut es geht fernhalten. "Da man nur schwer sagen kann, wie viele am Ende absteigen müssen, tun wir gut daran so schnell und so viel es geht zu punkten", ist sich Keitel bewusst, dass diese Runde durchaus die halbe Liga gegen den Abstieg spielen muss. Der 59-Jährige sieht jedenfalls, "eine in der Breite stärker gewordene A-Klasse."

Aufrufe: 018.9.2021, 10:00 Uhr
red.Autor