2024-06-19T10:33:50.932Z

Ligabericht
Hoch hinaus im Kellerduell: Roxheims Lennart Sperlich gewinnt das Kopfballduell, Rüdesheim holt aber die drei Punkte.	Foto: Dirk Waidner
Hoch hinaus im Kellerduell: Roxheims Lennart Sperlich gewinnt das Kopfballduell, Rüdesheim holt aber die drei Punkte. Foto: Dirk Waidner

Kampf und Krampf regieren im Keller

Rüdesheimer bezwingen den TuS Roxheim 2:0

RÜDESHEIM. Krampf und Kampf bestimmten das Kellerduell der Fußball-Bezirksliga, in der sich der Drittletzte VfL Rüdesheim und das Schlusslicht TuS Roxheim gegenüber standen. Die Gastgeber des VfL gewannen das Derby mit 2:0 (1:0) und verschafften sich neue Hoffnung auf den Klassenverbleib, der für die weiter sieglosen Roxheimer in immer weitere Ferne rückt.

Die Gäste gingen äußerst defensiv eingestellt ins Spiel und verteidigten mit einer Fünfer-Abwehrkette, in deren Mitte Trainer Andreas Edinger die Organisation übernahm. Vor dem Vierer-Mittelfeld bemühte sich Kevin Lubitz als einzige Spitze, die jedoch kaum einmal erfolgversprechend ins Spiel gebracht wurde. Dafür machte es das Defensiv-Bollwerk aber auch den Gastgebern sehr schwer, sodass auch der VfL aus dem Spiel zu keinen Chancen kam.

,,Wir fangen zu viele Gegentore und mussten etwas dagegen tun. Der Plan ist auch voll aufgegangen, denn wir haben hinten nichts zugelassen", erklärte Edinger seine Taktik, die jedoch von einem Freistoß über den Haufen geworfen wurde. Artur Gontscharow zirkelte aus gut 20 Metern den Ball sehr schön über die Mauer und brachte den Rüdesheimern nach 25 Minuten dann doch die 1:0-Führung ein, die bis zur Pause Bestand haben sollte. Fünf Minuten später hätte Andreas Strunk sogar noch einen zweiten Treffer nach legen können. Als TuS-Torwart Andreas Ringelstein vom eigenen Mann behindert eine Ecke fallen ließ, schoss der VfL-Spielertrainer aber aus sechs Metern über das leere Tor.

In der zweiten Hälfte präsentierte sich der TuS deutlich offensiver eingestellt und rückte bei Ballbesitz mit drei Spielern in die vorderste Reihe. Das brachte zumindest Standardsituationen ein, von denen eine nach 53 Minuten fast den Ausgleich eingeleitet hätte. Dass mit Roxheims Robin Kühner ausgerechnet der kleinste Spieler auf dem Platz bei einer Ecke zum Kopfball kam und Schlussmann Marc Reekers zu einer starken Parade zwang, sprach für die Anfälligkeit der VfL-Hintermannschaft, die kurz darauf auch bei einem Einwurf in Bedrängnis kam.

Von solchen Szenen ermutigt wurden die Gäste immer offensiver und Edinger orientierte sich nun in die Sturmspitze. Mit zunehmender Spieldauer arbeiteten die Roxheimer Offensivkräfte jedoch kaum noch nach hinten, was dem VfL nun den Raum eröffnete, den er in der ersten Halbzeit vermisst hatte. Die Gastgeber konnten aber schlicht und einfach nichts damit anfangen, weil sie den Ball meist schneller wieder verloren hatten, als er gewonnen war. ,,Wenn wir da erfahrener sind und sauberer Fußball spielen, können wir mehr draus machen. Das liegt am Alter der Mannschaft, denn heute waren wieder nur drei Spieler auf dem Platz, die älter als 20 sind", kommentierte Strunk.

Für ihn zählten letztlich nur die drei Punkte. Denn der mangels verbliebener Wechselmöglichkeit nur noch übers Feld humpelnde Maximilian Emrich sorgte dann doch noch für die Entscheidung, als er einem langen Abschlag von Reekers hinterher sprintete und die ansonsten gut verteidigende TuS-Abwehrreihe einmal düpierte. Mit dem langen Bein legte er den Ball am herauskommenden Ringelstein vorbei und erlöste mit seinem 2:0 den VfL, der nun wieder Oberwasser bekam und in der Schlussphase nichts mehr zuließ.

,,Ich bin stolz darauf, wie Maxi nach seiner Verletzung auf die Zähne gebissen und sich für die Mannschaft geopfert hat. Das war heute keine spielerische Glanzleistung, aber ein ganz wichtiger Sieg, der meiner Meinung nach insgesamt auch verdient war", resümierte Strunk. Edinger hingegen ärgerte sich, dass sein Team in der Drangphase der zweiten Halbzeit nicht mehr Kapital schlagen konnte. ,,Der VfL hat zwei Granaten in der Innenverteidigung. Da musst du mehr über die Außen spielen, aber von denen kam zu wenig."



INFOKASTEN

- VfL Rüdesheim: Reekers - Duran, Pleines (65. Bauer), Strunk, Ceylan, Klein (46. T. Mikolajewski), Dadjan, Gontscharow, Thonig (37. Emrich), Knauf, Poppitz.

- TuS Roxheim: Ringelstein - Schulte, Hass, Berg, Jäger, Sperlich, E. Gläser (67. Wolf), Edinger, Kühner, K. Lubitz (61. P. Lubitz), Henning.

- Tore: 1:0 Gontscharow (25.), 2:0 Emrich (76.)

- Schiedsr.: Patrick Simon

- Zuschauer: 120

Aufrufe: 025.10.2015, 20:16 Uhr
Dirk WaidnerAutor