2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Vierfacher Torschütze: Erdogan Cumur (Mitte), der sich hier gegen Finn Block und Bastian Heinrich behauptet.
Vierfacher Torschütze: Erdogan Cumur (Mitte), der sich hier gegen Finn Block und Bastian Heinrich behauptet.

Inter Türkspor Kiel mit Kantersieg gegen TSV Wankendorf

Vier Cumur-Tore - Wankendorf bleibt Schießbude

Gleich mit 7:3 gewann das Team von Özcan Atasoy das Aufsteigerduell gegen die Mannschaft um das gleichberechtigte Trainerduo Torsten Block/ Olaf Weick. Die Wankendorfer verließen somit zum elften Mal in Folge ohne Punktgewinn den Platz. Bei Dauerregen sollte es das Spiel von Inters Offensivspieler Erdogan Cumur werden, der vier Treffer erzielte.

„Ich kann mit meiner eigenen Leistung echt zufrieden sein, weil das heute geklappt hat mit dem Toreschießen. Ich weiß, dass ich in den letzten Spielen unglücklich beim Abschluss war. Viele Chancen erarbeite ich mir immer. Heute hat es echt gut geklappt. Das sieht man auch daran, dass ich mit links, mit dem Kopf und mit rechts getroffen habe.

Es hätten sogar noch ein, zwei mehr sein können“, sagte Cumur, für den der TSV Wankendorf ein Lieblingsgegner zu sein scheint. Schon vor zehn Tagen beim 6:2 im Cup der Meister war Cumur drei Mal erfolgreich.Der bisherige Tabellenzwölfte begann wie in den meisten Begegnungen zuvor sehr elanvoll gegen das Schlusslicht.

Nach einem Foul an Steve Sam blieb jedoch Driton Gashi vom Punkt aus das 1:0 verwehrt. Nach knapp einer Viertelstunde gab es doch den Jubel bei den Türkspor-Fans. Bei einem Freistoß von Cumur zwischen Seitenlinie und Mitte der linken Strafraumbegrenzung stellte sich Keeper Matthias Balzer ungeschickt bei der Ballabwehr an.

Schuldlos war der Gäste-Schlussmann dagegen zwei Minuten später nach einem erneuten Foulspiel an Sam, als der umsichtige Hamburger Referee Daniel Gawron auf Vorteil erkannte. Cumur schob aus dem Strafraum heraus zum 2:0 ein.

„Wir haben Mitte der ersten Halbzeit bis Ende so ein bisschen den Faden verloren. Die Wankendorfer sind ein bisschen mehr ins Spiel gekommen“, sah Inter-Innenverteidiger Tino Kern den Rückfall in alte Muster und eine austarierte Balance der Spielanteile nach dem Anschlusstreffer durch Philipp Dittkuhn (24.).

Kurz zuvor hatten noch Dittkuhn, der mit seiner Schnelligkeit bei den Gegenstößen die Heimelf vor Probleme stellte, und Arne Duggen eine Doppelchance – zwei Mal abgewehrt von Türkspor-Torwart Bernd Ewers – liegen gelassen (22.). „Wir sind nicht mehr richtig konsequent in die Zweikämpfe gegangen und haben sie spielen lassen“, beschrieb Inters Assistenztrainer Steve Frank die Fehler.

Fast hätte Dittkuhn, gut abgedrängt und gestört von Kern, noch das 2:2 erzielt (31.). „Das 3:1 war der Genickbruch. Inter hatte ja auch kein Rezept, weil wir so tief gestanden haben“, konstatierte Gäste-Coach Torsten Block, dem immer noch sechs wichtige Spieler fehlen, die Phase nach dem 2:1. Ali Kalma stand allein am Torraum und köpfte unbedrängt in der Nachspielzeit zum 3:1 ein.

„Die Abwehrkette rückt einfach nicht raus, macht die Räume nicht eng. Wir kriegen die Räume nicht zugelaufen“, sagte er und machte taktische Defizite aus. „Wie viel unsere Sechser da hin und her laufen. Aber die laufen planlos, weil die Räume immer wieder da sind. Weil wir die Abstände immer zu groß lassen“, sagte Block.

Der Gäste-Trainer erlebte nach dem Seitenwechsel ein Déjà-vu der ersten 20 Minuten in Hälfte eins. „Da haben wir wieder ins Spiel gefunden und nachgelegt mit zwei Toren. Und dann schenken wir uns selber sozusagen mit zwei Fehlern wieder die Dinger ein“, fasste Türkspor-Rechtsverteidiger Veton Hodaj den Abschnitt bis zur 66. Minute zusammen.

„Die Defizite will ich gar nicht auf die Abwehr schieben. Wir sind im Spielaufbau zu fahrig gewesen und dann lassen wir beim Stand von 5:1 den Gegner noch einmal schnuppern an einem Punkt. Wir hatten Ballverluste in der Vorwärtsbewegung und dadurch gab es Möglichkeiten für den Gegner, in die Tiefe zu spielen. Das haben sie zweimal ausgenutzt. Vorne hui, hinten pfui“, kritisierte Inter-Trainer Atasoy.

Doch Inter Türkspor bewies seine Klasse nach dem 5:3. „Wir waren nicht am Mann dran, haben direkte Duelle nicht gewonnen, das fehlte“, wusste TSV-Coach Block, dass die individuelle Klasse von Inter nach dem 5:3 den Ausschlag gab. Die Kieler gewannen nun die entscheidenden Duelle, viele davon Driton Gashi.

Wankendorfs Tobias Jantzen, vom Innenverteidiger auf die linke Seite beordert, sollte mit seinem Tempo Gashi kontrollieren. Doch der schnelle Außenstürmer von Türkspor entschied – besonders nach dem Wiederbeginn – das Duell klar für sich, bereitete das 4:1 und 7:3 mustergültig vor und riss die eine oder andere Lücke in die Wankendorfer Flanke.

„Die Offensive war gut. Obwohl wir in der Endphase noch zwei bis drei Tore mehr machen müssen. Wie oft wir auf den Torwart zugelaufen sind und zu oft die falschen Entscheidungen getroffen haben“, missfiel Atasoy die Chancenverwertung bei Möglichkeiten von Cumur (5., 69., 81.), Sam (40., 89.), Gashi (46.), Alban Jashari (87.).

Den Schlusspunkt mit einem Knaller gegen die Unterkante der Latte setzte Steve Sam, erneut neben Cumur und Gashi einer wertvollsten Spieler.

Nicht vergessen: In der Spieltagsübersicht (rechts) könnt ihr wieder für eure Spieler des Spiels abstimmen und somit an der Wahl zur Elf-der-Woche teilnehmen. Einfach auf das Ergebnis klicken und im Spielbericht unterhalb der Aufstellung Spieler auswählen.

Inter Türkspor: Ewers – Hodaj, Yamak, Kern, Arian Jashari – Sam, Meshekrani (67. S. Bruhn) – Gashi, Kalma (78. Akbulut), Cumur – Zeller (55. Alban Jashari).

Wankendorf: Balzer – T. Usbek, Gerndt, Kringel, Jantzen – Steinmetz, F. Block – Heinrich (90./+1 H. Duggen), A. Duggen (88. Buhrmester), D. Schiffer – Dittkuhn (90./+1 Grothkopp).

SR: Gawron (TuS Osdorf).
Zuschauer: 75.
Tore: 1:0 Cumur (14.), 2:0 Cumur (16.), 2:1 Dittkuhn (24.), 3:1 Kalma (45./+1), 4:1 Cumur (50.), 5:1 Cumur (58.), 5:2 D. Schiffer (61.), 5:3 Dittkuhn (66.), 6:3 Alban Jashari (80.), 7:3 Sam (90./+2).
Bes. Vork.: Gashi scheitert mit Foulelfmeter an Balzer (5.).
Aufrufe: 08.10.2017, 16:30 Uhr
SHZ / Ismail YesilyurtAutor