2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Dirk Gellrich wurde am letzten Sonntag offiziell verabschiedet.
Dirk Gellrich wurde am letzten Sonntag offiziell verabschiedet.

"Ich hätte Fairness erwartet"

BSV Holzhausen verabschiedet den Langzeit-Trainer Dirk Gellrich

Mit einem Fußballspiel zwischen alten Weggefährten und „Holzhauser Allstars“ ist die BSV-Trainer-Legende Dirk Gellrich gebührend verabschiedet worden. Wir sprachen mit dem ehemaligen Profi des VfL Osnabrück über den nicht ganz freiwilligen Abschied und „Holzhauser Sternstunden“.
Herr Gellrich, 13 Jahre Coach beim BSV Holzhausen – das schaffen nicht viele Trainer…

…und ich möchte kein Jahr missen, auch wenn es insgesamt ein blödes Ende war. Ich hätte mir das anders vorgestellt. Aber so ist Fußball.

Das müssen Sie erklären.

Na ja, das war im April relativ heftig. Das hat mich richtig erwischt. Die Entscheidung, dass der BSV und ich als Trainer getrennte Wege gehen, kam für mich wie aus heiterem Himmel. Alles ausgelöst durch einen Vorstoß der Mannschaft. Die Gründe wurden mir bis heute noch nicht konkret genannt.

Und die Spieler haben vorher nie mit Ihnen darüber gesprochen?

Wir haben immer wieder mal über personelle Veränderungen und Verstärkungen gesprochen. In der Vergangenheit sind wir bei diesem Thema geduldig geblieben.

Diesen Weg wollte das Team aber so nicht mehr mitgehen?

So weit ich informiert bin, hat die Mannschaft im April nach dem Training eine anonyme Abstimmung gemacht. Das habe ich hinterher erfahren. Zeitpunkt sowie Art und Weise finde ich sehr schade.

Und die Gründe?

Mir wurden grob zwei personelle Angelegenheiten vorgehalten. Es ging um einen Kotrainer und um einen Torwart, die ich nicht verpflichtet habe. Mit beiden hatte ich gesprochen, und beide hatten mir aus verschiedenen Gründen eine Absage erteilt. Als weiteres Argument wurde der Umgang untereinander moniert, aber eben nicht konkret.

Warum haben Sie denn nicht sofort im April die Brocken hingeworfen?

Die Mannschaft hat sich gewünscht, dass ich bis Saisonende bleibe. Aus diesem Grunde und mit dem Ziel „Aufstieg“ bin ich geblieben.

Aber Sie hätten allen Grund gehabt, beleidigt zu sein.

Ich war nicht beleidigt, nur enttäuscht. Ich hätte nicht gedacht, erst recht nicht nach 13 Jahren, dass so etwas passiert. Da erwarte ich einen anderen Umgang. Ich hätte Fairness und Fußballerherz erwartet.

Andere wären sicher nicht geblieben.

Okay, ich bin schon etwas länger Fußballer und Trainer. Ich habe schon viele Dinge erlebt – auch als Spieler beim VfL Osnabrück oder als Trainer bei den Sportfreunden Lotte.

Trotz aller Querelen sind Sie nun offiziell verabschiedet worden. Ist damit der BSV-Weg beendet?

Nein. Ich bin hier heimisch geworden, das bleibt auch so. Ich werde bei den Alten Herren kicken, ich werde mir Spiele der ersten Mannschaft anschauen. Der Verein liegt mir nach wie vor am Herzen. Wer weiß, vielleicht übernehme ich auch irgendwann eine andere Aufgabe beim BSV.

Schließen wir doch dann auch mit Ihren „Sternstunden“ beim BSV.

Dazu gehört bestimmt der Aufstieg in die Bezirksklasse in meinem ersten Jahr. Dann haben wir uns dort gehalten und später auch für die neue Bezirksliga qualifiziert. Zwischendurch haben wir das Hallenmasters gewonnen – das war natürlich auch ein Highlight.

Aufrufe: 05.7.2016, 11:20 Uhr
Neue Osnabrücker Zeitung Autor