2024-04-30T13:48:59.170Z

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Getrennte Wege: Die sportlichen Ambitionen von Marko Vrgoc (rechts) waren größer als die seines Ex-Vereins Vitesse Mayence. Den stürmenden Spielertrainer zieht es zur TSG Hechtsheim.	 Archivfoto: hbz/Henkel
Getrennte Wege: Die sportlichen Ambitionen von Marko Vrgoc (rechts) waren größer als die seines Ex-Vereins Vitesse Mayence. Den stürmenden Spielertrainer zieht es zur TSG Hechtsheim. Archivfoto: hbz/Henkel

»Ich fühlte mich ein Stück weit verarscht«

Nach Wechsel zur TSG Hechtsheim bemängelt Torjäger Marko Vrgoc fehlende Unterstützung bei Ex-Verein Vitesse Mayence

Mainz. Am Ende missfielen Marko Vrgoc so einige Entwicklungen bei seinem Ex-Verein: „Wenn man als Trainer der Ersten Mannschaft das Gefühl hat, dass die Zweite Mannschaft besser behandelt wird, dann fühlt man sich ein Stück weit verarscht.“ Daher sucht sich der Torjäger von Vitesse Mayence nun eine neue Herausforderung: Statt in der B-Klasse läuft er in der Rückrunde für Bezirksligist TSG Hechtsheim auf.

Bewunderung für soziales Engagement des Clubs

Die sportlichen Ambitionen des 30-Jährigen und die Vorstellungen des Vitesse-Vorstandes gingen immer weiter auseinander. Konkret meint Vrgoc damit Trainingsbeteiligung und -intensität, aber auch unterschiedliche Ideen zur langfristigen Ausrichtung des Vereins. „Warum nicht mal Pläne für einen Aufstieg in die A-Klasse oder Bezirksliga entwickeln und Geld in die Hand nehmen?“ Im Verein, der sich soziales Engagement auf die Fahnen geschrieben und über 50 Geflüchtete in seine Mannschaften integriert hat, teilten nicht alle die Ambitionen des Spielertrainers. Vrgoc zog die Reißleine, und geht im Guten, wie er sagt. Dabei sind es nur Kleinigkeiten, die er rückblickend moniert: „Es hätte mich gefreut, wenn sich die Ersatzspieler eigenständig ohne mein Coaching warm gelaufen hätten. Was aber gar nicht angehen kann, ist, dass ich von meiner Stürmerposition solche Anweisungen an den Spielfeldrand rufen muss und dann schnippische Kommentare ernte.“

Sportlich lief es dagegen für den Goalgetter in den vergangenen zweieinhalb Jahren. Zweimal führte er souverän die Torjägerliste der B-Klasse Ost an und sicherte Vitesse damit den Klassenerhalt. „Ich bin 2015 zu Vitesse gewechselt, weil mein Bruder schon hier war. Ich habe ein Jahr später das Traineramt übernommen, weil sich kein anderer gefunden hat. Einmal habe ich meinem Bruder zuliebe die Entscheidung getroffen, das andere Mal wegen der Verantwortlichen Alexander Graßhoff und Edgar Jung, deren Engagement bewundernswert ist.“ Beim Wechsel nach Hechtsheim standen nun aber eigene sportliche Pläne und langjährige Männerfreundschaften im Vordergrund.

Beim Bezirksligisten trifft der Strafraumstürmer mit Trainer Alfonso Sepe und Kapitän Amin Ouachchen auf „zwei Kumpels, die ich gefühlt schon hundert Jahre kenne.“ Was seine persönlichen Ziele angeht, schlägt der Stürmer mit nachweislichem Torriecher erstaunlich defensive Töne an: „Mir geht es nicht darum jedes Spiel zu machen und 20 Tore zu schießen. Ich möchte einfach nur dreimal die Woche auf hohem Niveau trainieren und dann schauen, was am Wochenende auf dem Platz geht.“ Sein neuer Trainer und langjähriger Mitspieler Alfonso Sepe freut sich jedenfalls auf einen „charakterstarken Spieler, der unser Offensivspiel noch schwerer auszurechen macht.“



Aufrufe: 09.1.2018, 22:00 Uhr
Henrik RampeAutor