2024-04-30T13:48:59.170Z

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United-Coach Sidnei Marschall ließ nach der Partie ordentlich Dampf ab.
United-Coach Sidnei Marschall ließ nach der Partie ordentlich Dampf ab. – Foto: Robert Kruber

HUFC verliert gegen BU – Marschall: „Es ging um Leben und Tod“

Der Trainer von Hamm United beschäftige sich ernsthaft damit, aufzuhören.

Eine Partie die im Nachhinein noch für viel Zünd- und Gesprächsstoff sorgte. Ein Duell, in dem es laut Hamm-Trainer Sidnei Marschall „für beide Mannschaften sozusagen um Leben und Tod ging“, brachte so viel Missstimmung, dass Coach Marschall die Frage mit „Ja“ beantwortete, ob er sich ernsthaft mit dem Gedanken beschäftige, aufzuhören. Die Mannschaft des HSV Barmbek-Uhlenhorst ging hingegen mit einem Sieg und nun schon insgesamt 14 Punkten für die Abstiegsrunde wieder nach Hause.

In puncto „katastrophale Platzverhältnisse“ waren sich beide Trainer einig. Doch Hamm United beschäftigte etwas anderes noch viel mehr, weshalb HUFC-Coach Sidnei Marschall mit dem Verband und dem Schiedsrichter hart ins Gericht ging. Und zwar wegen des ersten großen Aufregers der Partie, als Marco Panata in der 14. Minute für eine Notbremse an Oliver Desimeier die rote Karte sah. Dabei zog Panata seinen Gegenspieler Desimeier so stark, dass dieser zu Boden ging. Aber auch der Barmbeker soll im Zweikampf zuvor gezogen haben. Marschall: „Der Schiedsrichter sagte mir, dass der Stürmer ebenfalls gezogen hat, das aber nicht als Foul gewertet wird. Wenn der Stürmer zieht, dann ist das aber ein Foul!“

Weiter wurde Marschall sehr deutlich: „Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, gar nichts zu sagen. Denn immer, wenn man was sagt, ist man der Buh-Mann. Aber ich weiß nicht, wie alt der Schiedsrichter ist. Der ist, glaube ich, 18 Jahre jung. Und wir haben ein Spiel, in dem es bei beiden Vereinen sozusagen um Leben und Tod geht. Und dann schickt der Verband so einen A-Jugend-Schiedsrichter hierher. Das kann doch nicht angehen. Für mich hat heute ganz klar der Schiedsrichter das Spiel entschieden.“ Auch sein gegenüber, BU-Trainer Jan Haimerl, gestand ein, dass „man schon über die rote Karte definitiv diskutieren könne“, doch sei er auf der Trainerbank zu weit weg gewesen, um die Situation gut zu bewerten. „Ich würde vielleicht noch sagen, dass da sogar noch ein Verteidiger war, der gegebenenfalls auch noch auf gleicher Höhe war. Und natürlich spielt uns diese Situation in die Karten. Gar keine Frage. Aber es muss ungefähr eine Viertelstunde später bei dem gestreckten Bein auf Haris Lakic eine klare rote Karte geben. Und da kommt man dann glücklich davon.“ Trotzdem könne er es nachvollziehen, dass die Gastgeber enttäuscht sind.

BU erkämpft sich am Ende einen klaren Sieg
Zum Sportlichen Ablauf gibt es nicht all zu viel zu berichten, da ein ordentliches Spiel auf diesem Geläuf kaum möglich war. Es war keine wirklich gute Oberligapartie. Deshalb ist nach dem Platzverweis auch nicht erkennbar gewesen, welches Team in Unterzahl agierte. Dennoch hatte BU schließlich die besseren Spielanteile. In der 25. Minute gingen die Gäste dann auch mit 1:0 in Führung. Gerret Grage netzte aus kurzer Distanz ein, nachdem ihm ein abgeblockter Schuss vor die Füße fiel. Den nächsten Treffer erzielte BU dann vom Punkt. Tevin Tafese soll einen Abschluss von Julian Pötzinger mit dem Arm geblockt haben, was der United-Kicker vehement abstritt. Dennoch: Yannik Lux trat an und versenkte den Elfmeter zum 2:0 für BU im rechten Toreck (49.). Im Anschluss daran ließen die Barmbeker weiter nichts anbrennen, schafften es aber auch lange nicht, ihre weiteren Chancen zu nutzen. Jan Haimerl: „Wenn wir nach vorne noch zielstrebiger spielen, können wir sicherlich das ein oder andere Tor mehr erzielen. Da müssen wir einfach den Hebel ansetzen und auch klarer und zielstrebiger im letzten Drittel sein.“

Ein letzter Treffer sollte dann aber doch noch fallen. Und zwar mit der letzten Aktion in der 93. Minute, als Lasse Lüttgen auf Keeper David Jendrzej zulief, den Schlussmann auf sich zog und dann auf den mitgelaufenen Mitspieler Julian Pötzinger querlegte. Der Barmbeker hatte keine Mühe, das Spielgerät zum 3:0 für die Gäste einzuschieben. BU-Trainer Haimerl zeigte sich zufrieden, zumindest was das Defensivverhalten seiner Mannschaft anging: „Unter dem Strich haben wir das heute mit ganz viel Leidenschaft und auch resolut nach Hause verteidigt. Wir haben hinten ganz gut und kompakt gestanden.“

Zum Schluss noch eine weitere kleine Unstimmigkeit
Und Hamm-Coach Marschall sagte zur Leistung seines Teams: „Meine Mannschaft hat heute nach der roten Karte versucht, Fußball zu spielen. So wie es auf diesem Platz möglich war. Und dann ist es mit zehn Mann natürlich schwierig. Und ich muss ehrlich sagen, dass wenn wir das nicht hinkriegen, gegen so eine tiefstehende Mannschaft, die nur auf Konter aus war, zu gewinnen, dann ist es schwierig, in der Oberliga zu spielen.“ Daraufhin antwortete Jan Haimerl noch mal: „Ich muss Sid ein Stück weit widersprechen - Wenn du sagst, dass ihr gegen `so eine Mannschaft´ nicht punktet. Wir haben gegen euch sieben Tore in zwei Spielen erzielt und kein Gegentor bekommen. Wir haben im Hinspiel wenig zugelassen und heute wenig zugelassen. Wenn wir uns heute in manchen Situationen nicht das Leben so schwer gemacht hätten, dann wäre es heute wahrscheinlich auch noch höher ausgegangen. Im Fußball ist es doch so: Wer mehr Tore schießt, der gewinnt. Und wir haben heute nicht nur drei Tore geschossen, sondern auch kein Gegentor gekriegt.“ Eine Antwort die gesessen haben dürfte. Doch Wie es sich gehört, wünschten sich beide Trainer zum Abschluss noch viel Erfolg für die weiteren Spiele.

Aufrufe: 029.1.2022, 15:27 Uhr
Mathias ReßAutor