2024-05-02T16:12:49.858Z

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Das glückliche Siegerteam des Hamm United FC vor der Tribüne des SVR.
Das glückliche Siegerteam des Hamm United FC vor der Tribüne des SVR. – Foto: Hamm United FC

Drei Punkte in Bönningstedt: HUFC genießt „das Gefühl des Siegens“

Während dem Team des SV Rugenbergen im Sturm nicht viel einfiel, wussten „die Geächteten“, in den richtigen Momenten die nötigen Nadelstiche zu setzen.

In Bönningstedt empfing die Ligamannschaft des SV Rugenbergen die Kicker des Hamm United FC zum Oberliga-Duell. Der SV Rugenbergen war darauf aus, seinen Aufwärtstrend, acht Punkte aus den letzten fünf Spielen, fortzusetzen, um im Kampf gegen den Abstieg weitere wichtige Zähler zu sammeln. Der HUFC konnte hingegen in den letzten fünf Ligapartien keinen einzigen Punkt für sich gewinnen. Deshalb war ein Sieg in dieser Partie auch für die Truppe von Coach Sidnei Marschall extrem von Bedeutung.

Beiden Teams war von Anfang an anzumerken, dass sie absolut gewillt waren, dieses Aufeinandertreffen für sich und die eigenen Farben zu gewinnen. Bereits in der Anfangsphase gab es einige gute Chancen auf beiden Seiten. Zuerst hätten die Bönningstedter in der vierten Minute in Führung gehen können, als Sven Worthmann haarscharf, fünf Meter vor dem Tor, an einer Flanke vorbeirutschte. Doch keine 60 Sekunden später kam es auf der anderen Seite durch einen Kopfball von Sinisa Veselinovic zur Torgelegenheit für die Gäste aus Hamm. Rugenbergens Torwart Patrick Hartmann lenkte die Kugel gerade noch über die Latte. Es ging hin und her. Lenny Glissmann scheiterte in der siebten Minute aus kürzester Distanz an HUFC-Schlussmann Thomas-Marius Kuballa, der übrigens in der 12. Minute stark parierte, als sich eine hohe Flanke dann doch nicht im Strafraum sondern auf das Tor senkte. Der Keeper, der gegen die Sonne schaute, machte sich lang und verhinderte den Einschlag sehenswert. So viel war passiert und dabei war noch nicht mal die Anfangsviertelstunde rum. Der SV Rugenbergen war zwar dominierend aber die Gäste lauerten ständig auf neue Gelegenheiten. Es war ganz klar, dass die Mannschaft des Hamm United FC nicht aus den Augen gelassen werden durfte. Ansonsten waren es aber die Hausherren, die immer besser in die Partie fanden und auch strukturierter und geordneter auftraten.

So zog es sich durch die gesamte erste Halbzeit. Nach einer guten halben Stunde konnte das Gefühl aufkommen, dass es nur eine Frage der Zeit war, wann der SV Rugenbergen den Führungstreffer erzielen würde. Nicht wegen einer Reihe an Großchancen, die es nicht wirklich gab. Sondern eher wegen des sicheren Auftretens. Die Hausherren ließen den HUFC nicht zur Entfaltung kommen. Die Angriffe wurden früh im Keim erstickt. Die Zweikämpfe wurden gewonnen und das Passspiel bis in die Offensive klappte ganz gut. Es fehlte nur noch der letzte Tick. Der letzte Wille das Führungstor zu erzielen. In der 41. Minute prüfte Kilian Utcke dann mal wieder mit einem beherzten Schuss aus der zweiten Reihe HUFC-Torwart Thomas-Marius Kuballa. Dabei sprang der Ball kurz vor dem Gehäuse noch etwas auf dem Boden auf. Doch der Gäste-Keeper hielt abgeklärt. So stellten sich bereits alle darauf ein, dass es torlos in die Pause gehen würde. Doch wie aus dem Nichts, mit der letzten Aktion, bevor die Teams in die Kabinen gingen, tauchte auf einmal United-Kicker Mohammad Atef Zakerwal vor dem gegnerischen Kasten auf, der zuvor gut von Sebastiao Mankumbani bedient wurde. Mohammad Atef Zakerwal dribbelte sich im Strafraum durch die Abwehr, blieb cool und traf flach von halbrechter Position aus elf Metern links unten im langen Eck zur 1:0-Führung für die Gäste. Effektivität ließ grüßen. Da war er, der Moment, in dem die Rugenbergener die „Geächteten“ dann doch mal aus den Augen verloren. Im Anschluss pfiff der Schiedsrichter gar nicht mehr an, sondern bat zum Pausentee.

Rugenbergen verschießt Elfmeter – HUFC belohnt sich für bessere Leistung
Mit dem Wiederanpfiff versuchten die Hausherren dann sofort, den Rückstand zu egalisieren. Mit dem ersten Angriff erspielten sich die Mannen von Trainer Nils Hachmann sofort die nächste Gelegenheit, doch Lenny Glissmann zielte nach einer Hereingabe von Leon Neumann rechts am Tor vorbei. Die Hausherren waren direkt wieder gut im Spiel. Doch auch das Team des HUFC zeigte sich nun sehr viel konzentrierter. Die Abwehr der Gäste stand gut und in der 53. Minute kamen sie durch eine schnelle Umschaltsituation wieder zu einer großen Chance, um einen weiteren Treffer zu erzielen. Doch Tevin Tafese verfehlte das Tor um wenige Zentimeter. Ein Raunen ging durch die Zuschauerreihen. In der 62. Minute gab es dann die große Chance für den SV Rugenbergen in Führung zu gehen, nachdem der eingewechselte Marlon Stannis im Strafraum zu Fall gebracht wurde. Elfmeter für die Hausherren. Der ebenfalls eingewechselte Marcel Schöttke trat an, zielte auf die rechte Seite, schoss dann aber am Tor vorbei. Die Großchance war vertan! Die Gäste behielten ihre Führung, die mittlerweile auch gerechtfertigt war. Denn während die „Geächteten“ sich immer mal wieder mit dem Ball am Fuß Chancen erarbeiteten, versuchten die Bönningstedter hauptsächlich mit langen Bällen und Schüssen aus der zweiten Reihe zum Erfolg zu kommen. Doch damit konnten sie in dieser Partie nicht beeindrucken, geschweige denn einen Treffer erzwingen.

Das Team des Hamm United FC übernahm immer mehr das Geschehen auf dem Feld. Die Marschall-Elf stand stabil in der Defensive und spielte geduldig. Während den Gastgebern von Minute zu Minute mehr anzumerken war, dass sie auch auf Grund des Rückstandes unter Druck gerieten, warteten die Gäste auf ihre Möglichkeiten. Und diese kamen. Vor allem Sinisa Veselinovic und Mohammad Atef Zakerwal sorgten immer wieder für Gefahr im gegnerischen Strafraum. Und dann passierte es: Der verdiente Ausbau der Gästeführung in der 77. Minute. Durch einen fantastischen langen Pass aus der eigenen Hälfte in die Gasse wurde Georges Essaka perfekt in Szene gesetzt. Essaka kam nach seiner Einwechslung in der gleichen Spielminute erst ganz frisch auf den Platz. Mit seinem ersten Ballkontakt lief der Hammer Angreifer allein auf das Tor zu und erhöhte schließlich den Zwischenstand auf 2:0 für die Gäste. Kurze Zeit später, in der 80. Minute, jubelten dann mal die Hausherren, weil Leon Stannis einen Abpraller, nachdem Lenny Glissmann am Keeper scheiterte, über die Linie drückte. Nur stand der Bönningstedter dabei im Abseits. Der Treffer zählte also nicht. Ganz anders als beim 3:0 für den HUFC, das danach nicht lange auf sich warten ließ. Wieder war es eine sehr gut ausgespielte Umschaltsituation, die zu einem weiteren Treffer führte. Die Gäste konterten über die linke Seite, trieben das Leder dann in die Mitte, wo es am Strafraum eine Drei-gegen-Zwei-Situation gab. Der HUFC in Überzahl. Schließlich war es Mohammad Atef Zakerwal der cool blieb und aus 14 Metern flach ins lange Eck traf. Durch das viel bessere und geschlossenere Auftreten in der zweiten Halbzeit ging diese Führung und schließlich dann auch der 3:0-Sieg der Gäste vollkommen in Ordnung. Denn bis auf die Chance direkt nach dem Wiederanpfiff, den Elfmeter und einen Kopfball nach einem Freistoß in der letzten Minute, brachte der SV Rugenbergen vor dem gegnerischen Kasten keine gefährlichen Aktionen mehr zustande. Das sah auf der anderen Seite ganz anders aus.

Trainerstimme zum Spiel:
Sidnei Marschall, Hamm United FC:
„In der ersten Halbzeit war es ein ganz schlechtes Oberligaspiel. Da sind wir auch nicht gut reingekommen. Der erst Kontakt war nicht gut. Dann war das Passspiel überhaupt nicht gut. Auch wenn es nur über drei, vier Meter ging, haben wir viele Fehlpässe gespielt. Das ist gerade das Psychische, was uns brutal im Weg steht. Ich hatte schon so ein bisschen überlegt, was ich in der Pause sagen und wie ich reagieren sollte. Dann fällt aber noch das 0:1, weil wir mal den tiefen Lauf gemacht haben. Und der Knackpunkt des Spiels war mit Sicherheit der Moment, als der Elfmeter verschossen wurde. Ab da waren wir wach und präsent. Wir haben dann auch durch Umschaltsituationen ausnutzen können, dass der Gegner mit einer Dreierkette gespielt hat. Wir haben das dann richtig clever rausgespielt. So konnten wir die Tore machen. Im Endeffekt gilt für uns aber: Egal wie das Spiel war, sind für uns die drei Punkte super wichtig. Einfach wieder mal das Gefühl zu haben, wie schön es ist, zu gewinnen.“

Aufrufe: 030.10.2022, 17:30 Uhr
Mathias ReßAutor