2024-04-25T14:35:39.956Z

FuPa Portrait
Ein Bild mit Symbolcharakter. Karlheinz Bley ist auf dem Fußballplatz zu Hause.
Ein Bild mit Symbolcharakter. Karlheinz Bley ist auf dem Fußballplatz zu Hause.

Höherklassigen Fußball zum VfB Bach gebracht

Seit über 20 Jahren hält Karlheinz Bley in verschiedensten Funktionen die Fußballfäden in der Hand +++ Die Erfolge des typischen Dorfvereins haben einen Namen

Ein Dorfverein spielt zur Saison 2012/2013 in der Fußball-Landesliga. Mit dem Aufstieg in die sechsthöchste Liga feierte der VfB Bach jüngst den größten Erfolg der Vereinsgeschichte. Eine Erfolgsgeschichte, die vor über 20 Jahren begann und untrennbar mit dem Namen Karl-heinz Bley verbunden ist. Seit dieser Zeit hält Bley, mal als Trainer oder Abteilungsleiter, Jugendleiter oder Jugendbetreuer, wenn es sein muß, auch mal als Platzwart, die Fußballfäden beim VfB Bach geschickt in der Hand. Der Dorfverein an der Donau ist für den Mann, der Fußball lebt, längst zur Herzensangelegenheit geworden

„Natürlich war und ist Karlheinz Bley ein Glücksfall für den Verein“, urteilte der jetzige VfB-Vorsitzende Hans Eckert über den Macher der Fußballabteilung. Bley, der in seiner Jugendzeit selbst ein exzellenter Kicker war und wußte, wie man die runde Lederkugel behandelte, brachte höherklassigen Fußball nach Bach. Erste Gehversuche in der Weingemeinde Bach und beim Sportverein schilderte Kalrheinz Bley kurz und knapp. „1985 heiratete ich meine Frau Irene, eine gebürtige Bacherin. Nach dem Hausbau im Ortsteil Demling kamen 1987 und 1989 unsere beiden Kinder zur Welt. Den Kontakt zum VfB stellte der damalige Vorsitzende Hans Beiderbeck her“. Die 1. Mannschaft spielte zu dieser Zeit in der A-Klasse (heutige Kreisliga), hatte ein blutjunges Team und suchte nach einem neuen Übungsleiter. „Natürlich hatte ich mir vorher ein paar Spiele angeschaut, bevor ich 1989 den Trainerjob übernahm“, erinnerte sich Bley. „Ich war mir relativ sicher, wenn alle an einem Strang ziehen, hier ein erfolgreiches Team formen zu können. Die jungen Bacher Spieler standen ja erst am Anfang ihrer Entwicklung“, glaubte der Fußballfachmann an seine zukünftige Mannschaft. Verstärkt durch Horst Mach und Stefan Bröseke, die Bley vom ESV 1927 Regensburg mitbrachte, gelang prompt der Aufstieg in die Bezirksliga. Der Abstieg folgte eine Saison später, aber nicht, weil laut dem Trainer „wir für die Liga zu schlecht waren, sondern weil uns ein enormes Verletzungspech peinigte“.

Dem typischen Dorfverein gelang 1996 der erstmalige Aufstieg in die Bezirksoberliga

Den Betriebsunfall reparierte das Team bereits ein Jahr später und fortan bildete Bley die jungen Bacher Talente zu gestanden Bezirksligafußballern aus, denen 1996 der erstmalige Aufstieg in die Bezirksoberliga gelang. Torhüter Jürgen Bannat, die Abwehrrecken Karlheinz Störr, Heinz und Robert Eckert, Flügelflitzer Albert Schreiner, Mittelfeldstratege Michael Kröller, Hans Beiderbeck junior, Torjäger Peter Heimgärtner oder der pfeilschnelle Angreifer Peter Müller, die einheimischen Spieler stellten über Jahre das Gros der 1. Mannschaft. Mit Blick für die richtigen Talente verstand es Bley zudem, seine Mannschaft mit meist unterklassigen Spielern aus der Umgebung zu verstärken. Sturmtank Albert Hammerschmid, SpVgg Illkofen, Allrounder Michael Reisinger, SV Wiesent, Defensivkünstler Florian Loos, der von Kareth nach Bach zog oder Stefan Schiel, sie blieben lange hier, wurden zu echten Sympathieträgern im Verein. „Den auswärtigen Spielern gefiel und gefällt eben das Umfeld beim VfB Bach. Wir sind ein typischer Dorfverein. Bei uns geht es familiär zu, wir pflegen ein gesellschaftliches Miteinander. Der Spaß und das Vergnügen am Fußball steht immer noch im Vordergrund, daß war damals so und ist es auch heute noch“, bekannte Bley, der sich nach 10-jähriger Tätigkeit 1998 vom Traineramt zurück zog. „Ich war einfach ausgebrannt, schon mit 19 Jahren, nach dem Ausscheiden aus dem Jugendbereich beim SSV Jahn übernahm ich als Spielertrainer meinen Heimatverein SpVgg Ziegetsdorf“.

Trainerkontinuität: Sepp Schuderer übernahm für 10 Jahre, jetzt geht Stefan Wagner in sein fünftes Jahr als Trainer

Bley installierte Sepp Schuderer - mein bester Freund - als Trainer, macht selbst als Manager weiter. „Schuderer haben wir es zu verdanken, daß trotz zweier Abstiege, die Bezirksoberliga unsere sportliche Heimat blieb“, lobte Bley bei dessen Abschied im Jahr 2008. Ein Siebter Tabellenplatz in der ewigen BOL-Tabelle beweißt dies eindrucksvoll. In dieser Zeit lotse Bley auch die Jahn-Urgesteine Thomas Hemmerich, Günter Bortner und Kurt Poschenrieder nach Bach, mit Marcel Kirchhoff wollte auch ein Ex-Schülernationalspieler beim VfB nach schwerer Verletzung wieder Fuß fassen. Trotzdem mußte in der Trainer-Ära von Sepp Schuderer ein Umbruch eingeleitet werden. „Die Bacher Spieler schieden altersmäßig mehr und mehr aus, aus dem Jugendbereich kam nichts nach. Da galt es, fünf/sechs Jahre zu überbrücken“. Bley halfen da seine guten Kontakte zur Regensburger Fußballszene, gleichzeitig „mischte“ er sich in die Jugendarbeit ein. „Ich hab den 1989er-Jahrgang von der E-Jugend bis zur A-Jugend betreut und ausgebildet“. Heraus kamen einige talentierte Fußballer, die mit Erfolg in der Seniorenmannschaft Fuß fassten und sich jetzt mit dem Landesligaufstieg belohnten. So sein Sohn Florian, Fabian Eckert, Michael Zintl, Martin Irrgang oder Timo Eckert. Nach zehn Jahre mit Sepp Schuderer geht der Fußballabteilungsleiter mit Trainer Stefan Wagner jetzt schon in die fünfte Saison. „Wenn es paßt, muß man nicht`s ändern“. Längerfristig sieht Bley die fußballerische Zukunft beim VfB Bach durchaus positiv. „Wir haben personalpolitisch gut gearbeitet. Zu unseren einheimischen Spielern wurden immer junge und hungrige Spieler hinzugeholt“. Einen Wunsch hegt Karlheinz Bley dennoch. „Abteilungsleiter, Jugendleiter oder auch mal Platzwart, daß wird selbst mir zuviel, eine bessere Unterstützung muß her“, fordert der mittlerweile 60-jährige ein, der seinen VfB Bach längst zur Herzensangelegenheit erkoren hat.

Aufrufe: 011.6.2012, 16:18 Uhr
Thomas FischAutor