2024-05-14T11:23:26.213Z

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Ilker Yüksel soll den Binger Sturm ab der neuen Saison beleben.
Ilker Yüksel soll den Binger Sturm ab der neuen Saison beleben. – Foto: Timo Babic/Hassia Bingen/Türkgücü München

Hochkaräter für Hassia Bingen

Fußball-Oberligist verpflichtet vertragslosen Regionallliga-Stürmer Ilker Yüksel für drei Jahre

BINGEN. Ein weiterer Hochkaräter verstärkt ab Sommer Hassia Bingen. Ilker Yüksel unterschrieb einen Vertrag beim Fußball-Oberligisten, der bis zum 30. Juni 2024 gilt. Der 22-jährige gebürtige Kieler ist deutscher (U 16, U 17) und türkischer Junioren-Nationalspieler (U 19), hat seine B- und A-Jugendausbildung bei Mainz 05 genossen und erzielte für die U 21 der Türkei in sechs Spielen zwei Treffer. Er kommt nach Auflösung seines Vertrages bei Regionalligist Türkgücü München im vergangenen September ablösefrei ans Hessenhaus.

„Wir haben den Anspruch, nur noch Nationalspieler zur Hassia zu holen“, sagt Trainer Thomas Eberhard mit breitem Grinsen. Zum „Gesamtpaket Ilker Yüksel“ trugen mehrere Faktoren bei: Einmal die Vermittlung durch die Ex-Hassiaten Philipp Schrimb und Dennis de Sousa Oelsner, dann die Unterstützung durch Physiotherapeut Josip Pfadt, der neuer, fester Bestandteil der Hassia-Familie ist, und schließlich die Lust von Yüksel, der unbedingt zurück in den Raum Mainz wollte, sich auf die Binger einzulassen. Den Dreijahresvertrag bekommt er, weil Pfadt ihm eine Lehrstelle vermittelt hat.

Eberhardt ist glücklich, dass der Transfer geklappt hat. „Yüksel ist ambitioniert und hat Bock, mit uns zusammen in den nächsten Jahren etwas zu erreichen.“ Klar sei, dass sich mit dem dritten offensiven Neuzugang nach Mahdi Mehnatgir (23, Bayern Alzenau) und Dennis Esmaieli (19, U 19 SV Wehen Wiesbaden), die sich zu den bisherigen Stammkräften Pierre Merkel (32) und Yannik Wex (23) gesellen, auch in Sachen Spielsystem etwas ändern werde, das zuletzt favorisierte 4-2-3-1 nicht mehr unbedingt die beste Lösung sein müsse. „Wir werden wohl nicht mehr mit einem einzigen Stürmer spielen.“ Der 39-jährige Coach weiß, dass bei einer offensiveren Ausrichtung des Teams auch die Abwehr neu gefordert ist, „aber du musst letzten Endes immer nur ein Tor mehr schießen als der Gegner. Wenn du hinten zwei kriegst, musst du vorne eben drei Buden machen.“

Den Kader in Breite und Qualität Stück für Stück steigern ist Ziel des Trainerduos Eberhardt und Patric Muders. Heißt: Auch in der Defensive soll nach Möglichkeit noch nachgelegt werden. Dabei ist „Ebbe“ zufolge hilfreich, „dass der Name Hassia Bingen in der Außendarstellung etwas mehr wahrgenommen wird als in der Vergangenheit“, als der Verein mit Ailton in der Landesliga versunken war, von Nelson Rodrigues erst wiederbelebt werden musste. „Der Erfolg spricht für sich. Aber den haben wir uns hart erarbeitet“, so der Trainer, der stolz auf sein Team ist, in dem es um mehr gehe als nur um Fußball.

Weiterhin in der Diskussion in Bingen ist das Thema Stadionrasen am Hessenhaus. Der sehe zwar von außen gut aus, „aber wenn du drüber läufst, merkst du, dass er einiger Pflege bedarf“, ist Eberhardt diplomatisch, wünscht sich aber „für unsere Vorhaben ein entsprechendes Geläuf.“ Eines, auf dem technisch anspruchsvoller Offensivfußball gespielt werden kann.

Keinen Illusionen geben sich die Binger Verantwortlichen einer möglichen Fortsetzung der vor dem Viertelfinale wegen Corona unterbrochenen Pokalrunde hin. Informationen liegen nicht vor. Eberhardt spekuliert, dass der 1. FC Kaiserslautern in den DFB-Pokal einziehen wird, alle anderen Mannschaften einen kleinen finanziellen Ausgleich erhalten. „Die Lösung stellen wir zwar infrage, aber zu spielen wäre Wettbewerbsverzerrung hoch fünf, weil der FCK voll im Saft steht.“

Aufrufe: 021.5.2021, 18:00 Uhr
Jochen WernerAutor