Hochhaus überragt alle: Fontana gewinnt das Kellerderby gegen Fortuna

Bei dem Duell zwischen den beiden Kellerkindern waren die Vorzeichen hinsichtlich des Torreichtums schon vor Anpfiff positiv. Stellte doch die Mombacher Fortuna bis dato mit 46 Gegentreffern die schlechteste Abwehr der Liga und kassierten die Finthener in den zurückliegenden sieben Partien jeweils mindestens zwei Tore. Auch in diesem Spiel sollten die 150 Zuschauer dahingehend nicht enttäuscht werden.

Es dauerte auch nicht lange bis das Spiel an Fahrt aufnahm. Die ersten beiden Abschlüsse erfolgten bereits nach fünf und acht Minuten durch die Mombacher Meris Trtovac, der kurzfristig in der Startelf rotiert war, und Joseph Meier. Für den Finthener Keeper Jens Zimmermann war dies allerdings keine Herausforderung. In der neunten Spielminute zeigte dann auch Fontana erste offensive Annäherungsversuche. Beim Angriff der Finthener kam Donat Bodog in der gegnerischen Box zu Fall. Der souverän pfeifende Schiedsrichter Marcel Laque ließ allerdings weiter laufen - das war viel zu wenig.

Hier findet ihr den Live-Ticker zum Derby.

Mombach kann die Führung nicht in die Halbzeit retten

Die Anfangshabestunde war geprägt durch viele Spielanteile der Mombacher, allerdings mehr Großchancen der Finthener. So verpassten Ramtin Abdollahsadesagha (26.) und Sedat Yildirim (32.) die Führung für den VfL. Sie scheiterten am Mombacher Schlussmann Giovanni Buffone und dem leeren Kasten. Wie so oft im Fußball wird ein solcher Chancenwucher schnell bestraft. So auch in diesem Spiel. Der auffällige Meier trieb im Gegenangriff der Mombacher den Ball auf der rechten Außenseite bis in die gegenerische Hälfte und flankte das Rund scharf in den Finthener 16er. Dort fand er in Benjamin Aziz Neffati den richtigen Abnehmer. Der bullige Stürmer setzte sich stark gegen seine Gegenspieler durch und schob den Ball eiskalt an Zimmermann vorbei in die Maschen (34.). Es war die so wichtige Führung für die Mannschaft von Trainer Josip Zeravica, die seit elf Spielen auf einen Sieg wartete.

Die Führung der Fortuna war nicht unverdient, sie hatten zu diesem Zeitpunkt mehr vom Spiel. Doch der Gegentreffer rüttelte die Elf von Trainer Maciek Debinski wach. Auf dem rutschigen Kunstrasen steigerten sie ihre Offensivbemühungen. Kurz vor der Pause glich Finthen folgerichtig aus. Yildirim lupfte den Ball sehenswert in den Sechzehner, wo Hochhaus Y. das Leder gekonnt annahm und gekonnt ins lange Eck schob (44.). Es war der Anfang eines attraktiven Derbys und einer Galavorstellung von Yannik Hochhaus.

Doppelpack und Doppellatte

Zur zweiten Hälfte brachte Debinski mit Emilio Doleschy und Duc Hai Thai weitere Offensiv-Power. Die Ausrichtung war klar: die Führung sollte her. Und die Wechsel zahlten sich aus. Der zunehmende Drang nach vorne war deutlich zu spüren - so auch beim 1:2. Der pfeilschnelle Abdollahsadesagha überlief seine Gegenspieler auf dem rechten Flügel und servierte den Ball perfekt und quasi abschlussbereit für den in der Box freistehenden Yannik Hochhaus. Dieser ließ sich nicht bitten und beförderte den Ball per Volleyschuss traumhaft ins rechte, untere Eck (50.) - Doppelplack.

Den Mombachern war der Rückschlag nicht anzumerken, ganz im Gegenteil, auch sie drangen jetzt wieder nach Vorne. Nur vier Minuten nach dem Rückstand hatten sie den Ausgleich auf dem Fuß - beziehungsweise auf drei Füßen. Nach einem gut herausgespielten Angriff der Fortuna kam zunächst Pedro Miguel Teixeira Agrela zum Abschluss und traf mit großer Wucht den Querbalken. Den Abpraller sicherte sich Meier, der seinen Schuss wiederum auch an die Latte drosch. Erst den dritten Schuss - erneut von Teixeira - konnte der Finthener Keeper parieren (54.). Das hätte das 2:2 sein müssen!

Was Fontana in der ersten Halbzeit ereilte, widerfuhr nun der Fortuna. Im Gegenzug an die vergebene Großchance spielte sich Finthen in die Nähe des Mombacher Sechzehners. Der gefährliche Hochhaus durfte fast ungehindert in den Strafraum flanken, wo der FC den Ball nicht geklärt bekam. Sedat Yildirim nahm die Einladung dankend an und köpfte ein (57.). Der Fortuna-Schlussmann konnte den Ball und somit auch das Dusel-Tor zum 1:3 nicht mehr abwehren.

Mombacher Hoffnungen im Keim erstickt

Mombach packte nun der Kampfeswille und sie versuchten es mit der Brechstange nach vorne. Doch die Finthener-Abwehr um Kapitän Sebastian Kühn stand kompakt. Andere Mittel mussten für die Fortuna her, weshalb sich Joseph Meier in der 63. Minute ein Herz fasste und aus gut 25 Metern abzog. Fontana-Torhüter Zimmermann flog eindrucksvoll und fischte den Ball aus dem Winkel. Das wäre das Tor des Tages gewesen.

Um den Anschlusstreffer zu erzielen, schmiss die Elf von Zeravica alles nach vorne. Das machte sie in der Defensive anfällig für Konter. Doch die Versuche des VfL in der 62. und 68. Spielminute, die eigene Führung auszubauen, blieben ungenutzt. So geschah es wieder einmal, dass es auf der Gegenseite einschlug. Ein schön vorgetragener Angriff der Fortuna mündete in einem Abschluss von Außenverteidiger Anas Iatissami. Mit großer Not wehrte Zimmermann den Ball zu Seite ab, direkt vor die Füße von Joseph Meier. Dieser staubte ab und beförderte die Kugel über den am Boden liegenden Keeper hinweg ins Netz (69.). Da war er, der Anschlusstreffer.

Die Mombacher Hoffnungen wurden umgehend im Keim erstickt. Nach einem schönen Freistoß, der aus einem Foul des Torschützen Meier resultierte, legte Robin Schirmer den Ball per Kopf an den Elfmeterpunkt zurück. Ramtin Abdollahsadesagha musste nur noch einschieben und tat dies erbarmungslos (71.). Die Zwei-Tore-Führung war somit durch die offensivstarken Finthener im Handumdrehen wieder hergestellt und sie bedeutete gleichzeitg den Endstand zum 2:4.

Fontana gewinnt 6-Punkte-Spiel

Danach war das Spiel von vielen kleinen Unterbrechungen gezeichnet. Yannik Hochhaus bekam bei seiner Auswechslung (74.) Applaus von den Rängen. Er war der Mann des Spiels und er fehlte in der Schlussviertelstunde. Das Spiel plätscherte bis zur 90. Minute nur noch vor sich hin, weshalb Schiri Laque auch pünktlich abpfiff. Die Finthener feierten anschließend frenetisch auf dem gegenerischen Platz, die Mombacher verschwanden schnell in die Kabine. Fontana sammelt die wichtigen Big-Points im Sechs-Punkte-Spiel und darf sich Derby-Sieger nennen.