2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Sven Allmann (li.) erzielte für den SV Hetzles das 2:1 in Kleinsendelbach. Der Sieg bedeutet für Hetzles den Klassenerhalt. In der munteren Partie gab es Torchancen auf beiden Seiten. F: Harald Hofmann
Sven Allmann (li.) erzielte für den SV Hetzles das 2:1 in Kleinsendelbach. Der Sieg bedeutet für Hetzles den Klassenerhalt. In der munteren Partie gab es Torchancen auf beiden Seiten. F: Harald Hofmann

Heroldsbach strauchelt - Vierkampf um die Meisterschaft

29. Spieltag: Kersbach, Ebermannstadt und Kleinsendelbach wittern ihre Chance +++ Neunkirchen und Hausen müssen zittern +++ Hetzles hält die Liga

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Spannender geht es wohl kaum: Erst am letzten Spieltag fällt nach dem Remis von Heroldsbach in Weilersbach die Entscheidung, wer direkt aufsteigt und wer in die Relega­tion muss. Kersbach und Ebermann­stadt liegen punktgleich nur einen Zähler hinter Heroldsbach. Und auch Kleinsendelbach lauert noch auf seine Chance. Auch im Tabellenkeller entscheidet sich erst kommendes Wochenende, ob die SpVgg Hausen oder der TSV Neunkirchen II der SpVgg Reuth und dem FC Dormitz in die A-Klasse folgen.

TSV Neunkirchen am Brand II - ATSV Forchheim 3:1

Der TSV war in Halb­zeit eins die bessere Mannschaft und führte zur Pause nach Toren von Hof­mann (23.) und Weber (33.) verdient mit 2:0. Marc Baumann traf nur weni­ge Sekunden nach Wiederanpfiff zum 1:2 für die Gäste. Doch aus der großen Forchheimer Aufholjagd wurde nichts mehr, Hofmann traf wenige Minuten zum entscheidenden 3:1.

Schiedsrichter: Keine Angabe - Zuschauer: 78
Tore: 1:0 Kevin Hofmann (23.), 2:0 Phillip Weber (32.), 2:1 Marc Baumann (47.), 3:1 Kevin Hofmann (1.)

TSV Ebermannstadt - SV Poxdorf 2:1

Die Hausherren hatten von Beginn an alles im Griff, verpassten es aber mal wieder, ihre Dominanz in Tore umzumünzen. Alexander Kapp brachte den TSV nach 34 Minuten mit einem „Hammer“ aus 18 Metern in Führung. Die Ebser blieben am Drücker, doch erst in der 72. Spielmi­nute traf Patrick Hutzler nach einem Foul an Striegel vom Elfmeterpunkt zum 2:0. Tobias Eichinger sah wegen dieses Foulspiels die Ampelkarte. Die offensiv harmlosen Gäste kamen in der Nachspielzeit zum Ehrentreffer. Johannes Reck verwandelte einen Handelfmeter.

SpVgg Reuth - SpVgg Effeltrich 1:2

Die bereits als Absteiger feststehenden Reuther starteten bes­ser in die Partie, jubeln durften zunächst aber nur die Gäste. Kai Adel­finger sorgte mit einer Einzelaktion für das 0:1 (22.). Derselbe Akteur, traf auch zum 0:2 (35.). Nach dem Seiten­wechsel versuchte Reuth Druck zu machen, war dabei aber nur selten zwingend. Die Gäste blieben mit gele­gentlichen Kontern gefährlich. Der Anschlusstreffer von Erhan Gezici kam im vorerst letzten Kreisklassen-Heimspiel zu spät. (85.).

DJK Kersbach - SpVgg Hausen 4:0

Die abstiegsbedrohten Gäste lie­fen in Halbzeit eins Ball und Gegner zumeist hinterher. Tobias Freimuth brachte die DJK nach Vorarbeit von Philipp Fischer in Führung (12.). Kers­bach vergab danach noch zwei Hochka­räter. Unmittelbar nach Wiederanpfiff machten es dieHausherren besser: Mar­kus Zametzer bediente Fabian Kistner und dessen Schuss sprang vom Innen­pfosten ins Tor. Hausen war danach von der Rolle: Freimuth erhöhte Ecke von Daniel Rille auf 3:0 (57.). Nach einer sehenswerten Kombination lan­dete der Ball bei Florian Seeberger, der zu 4:0 traf (64.) .

FC Dormitz - SV Langensendelbach 1:4

Im Aufsteigerduell zog Dormitz den Kürzeren. Die erste Halb­zeit war ausgeglichen, die Gastgeber hielten gut dagegen und gingen durch Simon Tiltsch in Führung (19.). Der Ausgleich markierte Alexander Schliffka (30.). Nach dem Seitenwech­sel übernahm der SVL zusehends das Kommando. Der eingewechselte Sven Rauh sorgte für die Führung (63.), Lukas Kral legte nach (67.). Den Schlusspunkt zum 1:4 setzte Andreas Mürschberger (87.)

DJK Wimmelbach - DJK FC Schlaifhausen 4:0

Am Kerwa-Sonntag feierte Wimmelbach einen Kantersieg, auch wenn dieser etwas zu hoch ausfiel. Tobias Lösel traf in der ausgeglichenen ersten Halbzeit mit einem Sonntagsschuss aus 25 Metern zum 1:0 (21.). Nach einer halb­en Stunden war es erneut Lösel, der nach einem Doppelpass mit Jim Lutumba nur noch einschieben muss­te. Im zweiten Durchgang erwischten die Gäste den besseren Start, ließen aberzwei dicke Chancen ungenutzt. Ganz anders die Gastgeber: Lutumba sorgte mit dem Kopf für das 3:0 (62.) Bastan Rösler köpfte den Ball nach einem weiten Abschlag von Keeper Fediouk zum 4:0 in die Maschen (75.).

SV Hetzles - SV Kleinsendelbach 2:1

Die erste Gratulation ist ein Kuss unter Män­nern. Onur Thompson, ein kräftiger Mann, der zuvor mindestens genauso­viel Herzblut an der Seitenlinie in die­se Begegnung gesteckt hat wie seine Spieler, hat sich Florian Eichinger gekrallt. Dem laufen bereits die Trä­nen übers sonnengerötete Gesicht. Thompson kann nicht anders, er drückt seinem Trainerpartner einen Kuss auf die Wange: „Nie aufhören dran zu glauben“, sagt er noch. Und zieht weiter, den nächsten seiner Spie­ler Umarmen.

Nie aufhören dran zu glauben – das hat den SV Hetzles in den letzten Wochen fliegen lassen. Als alles verlo­ren schien, der Abstieg so gut wie besiegelt, entwickelte die Mannschaft eine Kraft, einen Teamgeist, der nun mit einem sehr späten 2:1-Sieg beim SV Kleinsendelbach belohnt wurde. Einem Sieg, der einen Spieltag vor Sai­sonschluss in der Kreisklasse 2 bereits den Klassenerhalt bedeutet. Und für den traurigen SV Kleinsendelbach das Ende aller Träume. Ein paar Meter weiter liegen die Spieler abgekämpft im Rasen. Die Sonne steht noch immer hoch über dem Sportgelände, zu den 90 vorange­gangenen Minuten wilden Mixes von Abstiegs- und Aufstiegskampf hat sie gnadenlos herabgeglüht - vier Trink­pausen hatte der Unparteiische ver­ordnet. Aber das ist es jetzt gar nicht, was schmerzt: „Natürlich tut das jetzt weh“, sagt Steffen Koopmann. Vier Mal hat der Trainer mit seinem SVK gegen Hetzles gespielt, drei Mal gewonnen. „Nur heute, ausgerechnet heute“, sagt er, da haben sie verloren.

Dabei hatte alles so großartig ange­fangen für die Kleinsendelbacher, früh waren sie durch Thomas Michels (14.) in Führung gegangen, Hetzles hatte nur fünf Minuten später durch Sebastian Anderson ausgeglichen. Bezeichnend, dass in der Folge einer zerfahrenen Partie Hetzles etwas zwingender unterwegs gewesen war. „Man hat gemerkt, dass es für die heu­te um alles ging“, sagt Koopmann. „Daher haben sie das verdient. Wir haben heute sicher nichts verspielt.“ Sieben Spieltage lang war nur ein Sieg gelungen, „das war der Knack­punkt“, so Koopmann: Sieben Stamm­spieler fehlten, teils verletzt, teils durch Urlaub. „So ist das eben im Amateurfußball“, sagt der Trainer. Aus den vergangenen vier Spielen gab es wieder vier Siege, „wir haben uns zurückgekämpft“, aber durch die 1:2-Niederlage gegen Hetzles ist der Relegationsplatz nun nicht mehr zu erreichen. Es wäre ein schöner Ab­schied gewesen, Koopmann wird nun ein Funktionärsamt in Kleinsendel­bach übernehmen, sein Freund aus Kinderzeiten in Norddeutschland, Mark Bramsche, den Trainer machen. Dann wollen sie wieder oben mitspie­len in der Kreisklasse, „nur diesmal vielleicht mit ein wenig mehr Glück“.

Das hat Hetzles zuletzt regelrecht erzwungen, mit 13 Punkten aus den vergangenen sechs Spielen aus eige­ner Kraft - und mit einem Tor unmit­telbar vor dem Abpfiff. „Der Außenverteidiger hat ihn rein­gebracht, ich hab abgezogen“, erzählt Sven Allmann und strahlt. Sein vier­tes Saisontor war das Wichtigste, „das wichtigste meiner Fußballzeit bislang. Normalerweise bin ich mehr der Chancentod.“ Zwar warfen die geschockten Kleinsendelbacher noch einmal alles nach vorn, sogar Torhü­ter Dominik Holzer – doch mehr als ein Kopfball in die Arme von Hetzles-Torwart Maximilian Hollmig sprang nicht mehr heraus. „Sicher war es ins­gesamt zu wenig“, fand Koopmann.

„Wir sind in den letzten Wochen nochmal enger zusammengerückt“, erzählt Allmann, der Siegtorschütze. „Auch, dass Onur Thompson als Trai­ner dazu kam, hat frischen Wind ge­bracht.“ Florian Eichinger, der Spie­lertrainer, konnte sich so mehr aufs Fußballspielen konzentrieren. „Es ist eine unglaubliche Last ab­gefallen“, sagte Eichinger nach dem Spiel, die Augen rot vom Weinen, „ich wollte den Klassenerhalt mit aller Macht schaffen, mich hier nicht mit einem Abstieg verabschieden.“ Er wird zum SV Buckenhofen wechseln, Thompson die Mannschaft alleine coa­chen. „Ein Abstieg, das wäre das Schlimmste gewesen“, so Eichinger und die Stimme bricht. Aber es kam ja anders, sogar mit einem Küsschen. Christoph Benesch

SV Weilersbach - SpVgg/DJK Heroldsbach-Thurn 1:1

Nach ausgeglichener erster Halbzeit schaltete der Tabellen­führer einen Gang höher und ging nicht unverdient in Führung: Nach einem Fehler im Weilersbacher Auf­bauspiel war Philipp Götz zur Stelle und jagte das Leder unhaltbar ins lan­ge Eck (51.). Heroldsbach wollte nach­legen, präsentierte sich im Spiel nach vorne jedoch zu überhastet. Weilers­bach kam zurück ins Spiel und auch zum Ausgleich. Daniel Erlwein traf nach einer Ecke per Kopf (68.). Den Punkt verteidigten die Gastgeber bis zum Schluss.

Aufrufe: 029.5.2017, 11:24 Uhr
NN Forchheim / ENAutor