2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinsnachrichten
Nach dem Sieg in Berg war klar, dass der FV Waldburg den Aufstieg in die Bezirksliga geschafft hat. privat
Nach dem Sieg in Berg war klar, dass der FV Waldburg den Aufstieg in die Bezirksliga geschafft hat. privat

Größter Erfolg seit 35 Jahren

Der FV Waldburg steigt als Überraschungsmeister der Kreisliga A in die Fußball-Bezirksliga auf

Waldburg / sb - Der FV Waldburg hat sich in dieser Saison die Meisterschaft in der Fußball-Kreisliga A I gesichert und steigt in die Bezirksliga auf. Vor der Saison wurden andere Teams als Meisterkandidaten gehandelt. Doch der FVW spielte unter dem Spielertrainer Danijel Kaplan eine überragende Hinrunde und war heimstark.

TSV Berg II, SG Baienfurt, SV Vogt, SV Bergatreute oder auch SV Fronhofen. Dies waren die Teams, denen vor der Saison die Meisterschaft zugetraut wurde. Vom FV Waldburg war eigentlich nie die Rede. Selber hatte sich der FVW das Ziel gesetzt, "vorne mitzuspielen und die Favoriten zu ärgern". Dies gelang Waldburg in beeindruckender Art und Weise. Da der FV am ersten Spieltag spielfrei hatte, musste er das Feld von hinten aufrollen. Doch bereits am vierten Spieltag setzte Waldburg mit einem 3:2-Heimsieg gegen die SG Baienfurt das erste Ausrufezeichen.

Platz eins nach elf Spieltagen

Am achten Spieltag gab es das Duell gegen den SV Bergatreute - auch diesen besiegte Waldburg trotz eines 1:2-Pausenrückstands mit 3:2. Am elften Spieltag gelang zum ersten Mal der Sprung an die Tabellenspitze. Diesen Platz gab der FV lange Zeit nicht mehr her. "Die unglaubliche Hinrunde war sicher einer der Schlüssel zur Meisterschaft. 37 Punkte in 14 Spielen bei nur 14 Gegentoren sind eine beeindrucke Bilanz", sagt der Spielleiter Markus Riedesser. Die Hinrunde schloss Waldburg als Tabellenführer ab, doch noch waren die Verfolger dicht dran.

Nach der Winterpause erwarteten viele einen Einbruch des FV Waldburg, doch die Fußballer meldeten sich direkt wieder erfolgreich zurück, wenngleich die Leistungsstärke etwas nachließ. Es gab zunächst einen glücklichen Heimsieg gegen Michelwinnaden, ehe Waldburg in Bergatreute mit 0:3 unter die Räder kam. "Diese Niederlage kann passieren, Zweifel hatte ich deshalb trotzdem nicht an unserer Meisterschaft", sagt der Spielertrainer Kaplan. Die Zweifel sollten aber doch noch aufkommen: "Als wir das Spiel in Ankenreute mit 2:4 verloren hatten, musste ich kurz zweifeln und dachte, dass wir das Ding vielleicht noch aus der Hand geben", erinnert sich der FVW-Vorstand Joachim Schäch. "Es sind dann aber alle noch enger zusammengerückt und haben Moral bewiesen, wie etwa in Vogt, als wir bis zur 70. Minute 0:3 in Rückstand waren und noch ein 3:3 geholt haben."

Am vorletzten Spieltag machte Waldburg schließlich mit einem 1:0-Sieg beim vor der Saison hochfavorisierten TSV Berg II die Meisterschaft perfekt. Zunächst wurde im Berger Sportheim und anschließend in der eigenen Vereinsgaststätte gefeiert. Später fand die offizielle Meisterfeier mit Freunden, Fans und Gönnern statt. "Dieser Erfolg ist für den FV Waldburg eine riesige Sache", sagt Schäch. "Es ist der größte sportliche Erfolg der letzten 35 Jahre und die Bestätigung für unsere kontinuierliche Weiterentwicklung. Auch die Gemeinde hat hieran großen Anteil, denn diese hat uns stets voll und ganz unterstützt." Spielleiter Riedesser würdigt vor allem die Arbeit des Trainers: "Unter Danijel Kaplan hat sich unsere Mannschaft stets weiterentwickelt, die Meisterschaft ist nun der Lohn. Er hat es geschafft, einen tollen Teamgeist zu entwickeln."

Die Waldburger zeichneten sich durch ihre Ausgeglichenheit aus. So hat der Topscorer Florian Locher elf Tore und zwölf Vorlagen auf seinem Konto. Ihm folgen Michael Baumann und Delias Lupfer mit je sieben Toren. Zum Vergleich: Beim Zweitplatzierten SV Bergatreute hat David Berg 37 Treffer erzielt und 16 vorbereitet. "Wir haben keinen klassischen Knipser in unseren Reihen wie etwa Bergatreute", so Kaplan. "Ich würde dies aber eher als Stärke bezeichnen, denn bei uns kann jeder Tore erzielten, was uns schwer ausrechenbar macht." Laut Kaplan müsse man nun abwarten, "wie es nächste Saison in der Bezirksliga weitergeht. Zunächst wollen wir den Moment genießen." Riedesser wird bereits konkreter: "In der Bezirksliga kann nur der Klassenerhalt das Ziel sein. Wir geben unseren Spielern und dem Trainer die Chance, sich dort zu beweisen." Bleibt es bei der Heimstärke - nur am letzten Spieltag gab es eine Niederlage - ist dem FVW der Klassenerhalt zuzutrauen.

Aufrufe: 026.6.2015, 11:03 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Stephan BischofAutor