Großer Tag am Mittellandkanal

Doch für den Heißhunger hätte es aus Leverkusener Sicht wohl keinen besseren Grund geben können: Der Nachwuchs des Werksklubs hatte in der Stadt am Mittellandkanal mit einem 3:2 (1:1)-Erfolg das Halbfinale der Deutschen B-Junioren-Meisterschaft hinter sich gelassen und das Endspiel in Dortmund erreicht. Das Hinspiel im Leverkusener Haberland-Stadion war am Mittwochabend 2:2 ausgegangen. „Das ist ein toller Moment für die ganze Mannschaft”, sagte Anfang, „die Spannung fällt erst mal etwas ab und wir können uns auf ein weiteres Topspiel beim BVB freuen.”

Die Leistung seiner Elf in Wolfsburg dürfte den Optimismus schüren, den Titelverteidiger aus Dortmund am Sonntag (13 Uhr, Stadion Rote Erde) bezwingen zu können. Denn beim VfL zeigte Bayer 04 alles, was Erfolgsteams ausmacht: Leidenschaft, Konzentration, taktische Disziplin und schlicht und einfach guten Offensivfußball. Dies galt auch für die Mannschaft des Gastgebers — und so bekamen die 1251 Zuschauer eine tolle Partie geboten. Bayer agierte dabei allerdings den entscheidenden Tick zielstrebiger. Schnell kam Jakub Bednarczyk zu guten Chancen. Der Bayer-Akteur, den alle „Kuba” nennen, war es dann auch, der Leverkusen nach 31 Minuten in Führung brachte. Nach einem Pfostenschuss von Güven Yalcin stand er goldrichtig und staubte zum 1:0 ab.

„Danach haben wir allerdings kurzzeitig den Faden verloren”, gab mit Tom Cichon der andere Bayer-Trainer zu. Wolfsburg nutzte dies zum Ausgleich (38.). Nach dem Wechsel drehte dann aber wieder der Bayer-Nachwuchs auf. Erneut belohnte dies Bednarczyk nach einer Vorlage von Chinedu Ekene (46.). Dem 2:1 folgte 14 Minuten später das 3:1, als Jan Boller im Anschluss an eine Ecke traf.

Danach hätten Ekene und Yalcin frühzeitig alles klarmachen können, doch beide scheiterten am Aluminium. So kam der VfL in der Schlussphase noch zum 2:3 (71.) und schöpfte Hoffnung. Doch die Bayer-Spieler brachten den Vorsprung über die Zeit und haben damit die Chance, nach einem weiteren Erfolg am Sonntag mehr als nur Pizza in den Händen zu halten.