Die hatten zwar nervös und leicht fahrig begonnen - wie der BVB im Übrigen auch - sich aber über die gesamte Spielzeit gesteigert und den überragenden Akteur in ihren Reihen gehabt: Kai Havertz. Der Mittelfeldmann war fast omnipräsent mit seinen Kopfbällen und seinem starken Stellungsspiel. Er war es auch, der die Führung für die Leverkusener erzielte. Ein feiner Doppelpass mit Kapitän Akkaynak - und Havertz tauchte in der 59. Minute frei vor dem Dortmunder Tor auf. Ganz cool vollendete der Juniorennationalspieler zur Führung. Auch am zweiten Tor war Havertz beteiligt: Er blockte in der Nachspielzeit entscheidend. Der folgende Konter über Akkaynak und Chinedu Ekene fand Jakub Bednarczyk, der den Ball schließlich zum verdienten 2:0 (93.) über die Linie brachte.
"Ich freue mich wahnsinnig, dass die Jungs in diesem entscheidenden Spiel eine fantastische Effektivität an den Tag gelegt haben", jubelte Trainer Tom Cichon nach der Siegerehrung. Auch sein Kollege Markus Anfang war schwer erleichtert, dass "die Jungs im letzten Spiel einer langen und harten Saison noch einmal alles rausgehauen haben und sich für ihre Leistung auch belohnen konnten".
Sicher hätte die Partie auch anders enden können, hätten die Dortmunder durch Emre Aydinel in der dritten Minute nicht nur das Außennetz getroffen und hätte Marian Prinz nicht einen guten Tag im Tor erwischt - zumindest wenn er mit dem Fuß parieren musste. Gleich dreimal stoppte Prinz die Dortmunder entscheidend, dafür zeigte er bei Fernschüssen kleinere Unsicherheiten, die aber dank der guten Defensive um den früh verwarnten Hajdar Shala und Jan Boller aus dem Spiel nur wenig zuließ. Die Gastgeber waren gefährlich bei Ecken und in den ersten 20 Minuten mit langen Bällen in die Spitze. Dortmunds Jugendkoordinator Lars Ricken konstatierte, dass die Werkself "uns zu wenig Platz im letzten Drittel gelassen hat, um gefährlich zu werden".
Die nötige Cleverness war den Leverkusenern nicht abzusprechen. Gelbe Karten gab es für Juljian Popovic und Prinz wegen Zeitspiel. Ekene und der umtriebige Güven Yalcin schleppten in der Schlussphase viele Bälle in die Dortmunder Hälfte, um Ecken, Einwürfe und Zeit herauszuholen. "Ein rundum gelungener Tag", meinte Cichon, bevor im Jugendleistungszentrum Kurtekotten gefeiert wurde.