2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
In bestechender Verfassung: Bayers Toptorjäger  Kai Havertz (Mitte) ist nur schwer zu stoppen. Foto: Uli Herhaus
In bestechender Verfassung: Bayers Toptorjäger Kai Havertz (Mitte) ist nur schwer zu stoppen. Foto: Uli Herhaus

Duell von besonderer Dimension

Nach 24 Jahren könnten die B-Junioren von Bayer 04 Leverkusen wieder Meister werden

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Leverkusen. 24 Jahre nach dem letzten Triumph greift erstmals wieder eine B-Junioren-Mannschaft von Bayer 04 Leverkusen nach dem Meistertitel. Die U-17-Fußballer um das Trainerduo Markus Anfang/Tom Cichon treten am Sonntag (13 Uhr, Stadion Rote Erde) zum Endspiel der Deutschen Meisterschaft beim Nachwuchs von Borussia Dortmund an. Es ist damit an der Zeit, die Stärken und Schwächen der Kontrahenten und die Rahmenbedingungen des Duells unter die Lupe zu nehmen.

Die Ausgangslage: Mit Weststaffel-Vizechampion Bayer Leverkusen und Meister Borussia Dortmund stehen sich erstmals seit Einführung der U-17-Meisterschaft im Jahr 1977 zwei Klubs aus dem Westen im Finale gegenüber. Damit steht fest, dass die Weststaffel zum dritten Mal in Serie den Deutschen Meister stellen wird und auch in der kommenden Saison zwei Endrunden-Starter aufbieten kann. Am Abend vor der Partie sind beide Mannschaften zu einem gemeinsamen Bankett in einem Dortmunder Hotel geladen.

Die Stärken: An Selbstvertrauen dürfte es Bayer Leverkusen nicht mangeln. Seit Jahresbeginn steht zwölf Siegen nur eine Niederlage (0:1 in Dortmund) gegenüber. Damit avancierte Bayer 04 zum besten Team der Rückrunde. Beeindruckend war zuletzt auch die Nervenstärke der Elf: Als es um die Qualifikation für die Endrunde ging, waren die Leverkusener voll da. Dem wichtigen 2:0 gegen den direkten Konkurrenten Schalke 04 folgte zum Abschluss ein lockeres 5:0 bei den SF Siegen. Die Auftritte im Semifinale gegen den VfL Wolfsburg (2:2/3:2) bestätigten die gute Form. „Diese Spiele waren allesamt gefühlte Finals und die Jungs haben diese Aufgaben gut gemeistert“, sagt Coach Anfang.

Im Verlaufe der Staffelmeisterschaft konnte sich seine Mannschaft vor allem auf eine beeindruckende Defensive um Keeper Marian Prinz und die Innenverteidiger Jan Boller und Hajdar Shala verlassen. Bester Beleg sind die mageren 19 Gegentore in 26 Staffel-Partien – Ligabestwert. Im Angriff gelang es der Mannschaft, lange Zeit den verletzungsbedingten Ausfall des vorherigen Toptorjägers Chinedu Ekene zu kompensieren. Dabei sprangen vor allem Mittelfeldstratege Kai Havertz (18 Treffer) und Güven Yalcin (11) in die Bresche. Nur Dortmund und Schalke (beide 82) übertrafen die 75 Liga-Treffer des Leverkusener Teams. Inzwischen ist Ekene (11) wieder dabei, was den Angriff noch stärker macht.

Die Schwächen: Im direkten Vergleich mit dem BVB zog Bayer 04 in der abgelaufenen Serie zweimal mit 0:1 den Kürzeren. Der letzte Erfolg gegen das Team aus dem Ruhrgebiet glückte Leverkusen im September 2014. Zudem präsentierte sich das Bayer-Team im Saisonverlauf nicht immer als Meister der Effizienz. Das zumeist deutliche spielerische Übergewicht führte nicht zwingend zu vielen Treffern. Cichon attestiert seiner Mannschaft aber eine positive Entwicklung: „Vielleicht war die Chancenverwertung mal ein Manko, aber das bereitet mir jetzt kein Kopfzerbrechen mehr.“

Der Gegner: Borussia Dortmund könnte mit einem Titelgewinn Historisches schaffen. Noch nie hat ein Verein drei nationale Meisterschaften hintereinander gewonnen. Zudem ist es seit Bestehen der B-Junioren-Bundesliga noch keinem Klub gelungen, in einem Jahr A- und B-Junioren-Meister zu stellen. Die U 19 des BVB gewann den Titel vor wenigen Wochen im Endspiel gegen Hoffenheim. Außerdem könnten die B-Junioren des BVB mit dem bisherigen Rekordgewinner VfB Stuttgart (sieben Titel) gleichziehen. Im Semifinale ließ Dortmund dem VfB keine Chance (3:2, 5:1). Zu den herausragenden Spielern der Mannschaft des 36-jährigen Trainers Benjamin Hoffmann zählen Linksverteidiger Jan-Niklas Beste und Toptorjäger Dominik Wanner.

Der Austragungsort: Das Stadion Rote Erde in Dortmund wurde 1926 in unmittelbarer Nähe zu den Westfalenhallen errichtet. Seit dem Bau des Westfalenstadions, dem heutigen Signal Iduna Park, grenzt es unmittelbar an dessen Osttribüne. Von 1937 bis zur Eröffnung der neuen Arena 1974 war das Stadion die Heimspielstätte von Borussia Dortmund. Es verfügt über eine Leichtathletik-Laufbahn und bietet bei Regionalligaspielen 9999 Zuschauern Platz.

Aufrufe: 017.6.2016, 21:54 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger/Wolfram KämpfAutor