2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht

Gesunde Rivalität in Ohligs – auch in der Familie

Die Dresens: Vater Jörg trainiert die Zweitvertretung des BSC Union, Sohn Patrick die Reserve-Mannschaft des OFC Solingen.

Union Solingen oder OFC Solingen ? Für Jörg Dresen und seinen Sohn Patrick keine Frage. "Es ist Platz für zwei Vereine in Ohligs, man muss also nicht gegeneinander sein", erklären Vater und Sohn unisono. Eine gesunde Rivalität sei normal, "nicht aber der Hass", mit dem sich manche Fans beider Clubs begegnen würden. "Vielleicht können wir ja dazu beitragen, dass sich das Verhältnis beruhigt und normalisiert."

Der Name Dresen ist in Solinger Fußballkreisen bestens bekannt. In der Regel wird der Name mit dem 51-jährigen Jörg Dresen verbunden, nicht aber mit dessen Sohn Patrick. Das könnte sich mit der neuen Saison ändern, denn Dresen Junior hat beim OFC Solingen als Trainer der Zweiten Mannschaft angeheuert. Auch Vater Jörg ist nach seinem sportlichen Gastspiel in Hilden zurück in der Klingenstadt. Sein neuer Arbeitsplatz ist allerdings die Sportanlage am Brabant. Beim BSC Union hat das Union-Urgestein die sportliche Verantwortung für die Kreisliga B-Reserve übernommen.

"Es hätte auch anders herum sein können", antwortet Jörg Dresen auf die Frage, ob die bekannte Rivalität der beiden Vereine in der Familie die Entscheidung beeinflusst hätte. "Ich komme mit den Verantwortlichen beider Clubs klar." Patrick kennt ebenfalls beide Lager, denn als Spieler und zuletzt als Trainer der C II-Junioren war er für den BSC Union tätig. Jörg Dresen war die vergangenen beiden Jahre Trainer beim SV Hilden-Ost. Seit der Winterpause zeichnete sich für ihn ab, dass die Vorstellungen des Solingers und die des neu gewählten Vorstands der Hildener nicht zueinanderfinden würden. "Ich habe gesagt, dass es keinen Sinn machen würde und dann meinen Vertrag aufgelöst."

Dass Jörg Dresen jetzt beim BSC Union ist, hat Daniel Esselborn eingefädelt. Der routinierte Spieler, derzeit mit seinem zweiten Kreuzbandriss außer Gefecht gesetzt, unterstützt den Verein auch hinter den Kulissen. "Daniel hat mir versprochen, dass er spätestens in der Rückrunde in der Zweiten spielen wird", erzählt der neue BSC Union-Coach.

Schon jetzt freut sich Dresen auf die Derbys mit dem OFC, die es für seinen Sohn in der anstehenden Spielzeit noch nicht geben wird. "Ich baue die Mannschaft ja gerade erst für die Kreisliga C auf. Dank seiner Tätigkeit in der Hobbyliga beim "Team on" verfügt Patrick Dresen über gute Kontakte: "Zehn bis zwölf junge Nachwuchsspieler werde ich mitbringen." Da der OFC für den 29-Jährigen die erste Trainerstation im Seniorenbereich ist, tauschen sich Vater und Sohn natürlich intensiv aus. "Ich kann mir von ihm immer Tipps holen, denn er ist ja wirklich ein alter Hase im Geschäft." Patrick betont, dass er vom OFC-Vorstand keinen Druck habe, im ersten Jahr gleich aufsteigen zu müssen. "Aber ich bin ein ehrgeiziger Typ. Ich möchte Erfolg haben. Und wenn der Aufstieg möglich wird, werde ich sicher nicht Nein sagen."

Im Übrigen wird es in der Vorbereitungsphase kein Testspiel der Mannschaften von Vater und Sohn Dresen geben. "Mein Vorbereitungsplan stand bereits, als Patrick beim OFC zugesagt hat", nennt Jörg Dresen den Grund.

Aufrufe: 02.7.2013, 18:00 Uhr
Rheinische Post / Michael TeschAutor