2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Tim Sentz trug sich auch beim 5:0-Sieg in Hackenheim wieder zweimal in Torschützenliste ein. Dazu bereitete er einen Hüffelsheimer Treffer vor.	Foto: Mario Luge
Tim Sentz trug sich auch beim 5:0-Sieg in Hackenheim wieder zweimal in Torschützenliste ein. Dazu bereitete er einen Hüffelsheimer Treffer vor. Foto: Mario Luge

Gesagt, getan, gewonnen

Sammelbericht Bezirksliga Nahe +++ SG Weinsheim meldet sich mit 5:2 gegen Mörschied zurück +++ Hüffelsheimer deklassieren Hackenheim +++ Türkgücü gewinnt Stadtteil-Duell

Region. Wie am laufenden Band hatte es Marc Förster unter der Woche gefordert. Man müsse Tore schießen, einfachen Fußball servieren, rigoroser auftreten. Gesagt, getan. Im Kampf der Kellerkinder schoss sich Försters SG Weinsheim beim 5:2 über den TuS Mörschied den Frust aus der Seele – weshalb der TuS Hackenheim nach seiner 0:5-Schlappe gegen Top-Elf SG Hüffelsheim neues Schlusslicht ist. Fabian Scheicks Primus konnte sich absetzen. Dank des Eintracht-Patzers lässt die SGH die Lücke auf fünf Punkte anschwellen.

SG Weinsheim – TuS Mörschied 5:2. – Das Déjà-vu war so nahe, dass Marc Förster an der Seitenlinie nervöse Krisenzustände erlitt. Erst der tollpatschige Fehlpass, dann eine leichtfertige Dribbelaktion – und prompt hatte Mörschieds Lennart Schwarz per Doppelschlag (17., 18.) das 1:2 markiert, ehe Weinsheim noch einen Elfer verschoss. Mal wieder. „Das waren unsere zehn Minuten Tiefschlaf. Da hat jeder gemeint, er müsste Fußball spielen, statt das Ding wegzuhauen“, sprach SG-Coach Förster von „zwei dummen Fehlern“. Zwei, die seine Elf diesmal vergessen machte: Nach Niklas Mittwichs trocken flachem 19-Meter-Freistoß zum 1:0 (5.) glich Laurenz Bubach erst vor der Pause aus (36.), erzielte dann das 3:2 (47.), und Timon Rheinländer vom Punkt (81.) sowie Niels Biegeler (87.) krönten einen guten Weinsheimer Auftritt. „Nach dem 3:2 ging es nur auf ein Tor“, wusste Förster, der Luca Valerius nach mehrmonatiger Zwangspause ein Comeback verschaffte.

FCV Merxheim – Karadeniz Bad Kreuznach 3:0. – Im Herbst seiner Karriere erlebt Tobias Demand so etwas wie eine goldene Renaissance. Für den Mittdreißiger ist Ladehemmung ein Fremdwort, er trifft und trifft. Gestern ganze drei Male. Innerhalb von ein paar Minuten. „Aktuell ist er unsere Lebensversicherung. Da sind wir dankbar, dass wir ihn haben“, sagte Viktorias Trainer Jörg Salomon nach Demands lupenreinem Hattrick, flachste aber, dass er „schon früher das 1:0 hätte machen müssen“. Demands wahnsinnige Momente: Eine abgefälschte Ecke nahm er aus 16 Metern volley (28.), in einen strammen Schussversuch hielt er die Kelle rein (32.), einen sehenswerten Querleger von der Außenbahn veredelte er (39.). Drei Buden, die Karadeniz ausknockten. „Bis auf einen Fernschuss kam von den Gästen nicht viel. Ihnen hat die Geschwindigkeit gefehlt, das lag uns“, so Salomon nach Demands Sternstunde. Halbzeit zwei: reiner Verwaltungsakt.

SV Türkgücü Ippesheim – TSG Planig 3:1. – Eine gute Stunde nach Abpfiff sprach Gökhan Bariskan vom berüchtigten „Spielglück, welches diesmal auf unserer Seite war“. Türkgücü wird liga-intern gefürchtet wegen seiner Standards. Brian Huth drapierte sich die Kugel an der linken Sechzehnerkante – und drosch es in den langen Winkel (70.). Weil er’s kann. Das 2:1 gegen spielstarke Planiger kam just in der Phase, in der die TSG zweimal mutterseelenallein auf den Ippesheimer Kasten zustürmte, zweimal kläglich scheiterte. SV-Coach Bariskan bestätigte: „Das 3:1 wäre nie zustande gekommen, wenn Planig die Chancen nutzt. Wir hatten mehr Anteile, die die besseren Möglichkeiten.“ Nach Konter hatte Ivaylo Tsurev zum 1:0 getroffen (8.), Giuliano Kübler nach Ballverlust egalisiert (22.). Ceyhun Kültür verwertete schließlich einen Foulelfmeter (84.) – typisch Türkgücü, wie Bariskan meinte. „Unsere kleinen, wendigen Spieler werden oft gefoult.“

TuS Hackenheim – SG Hüffelsheim 0:5. – Kein Jammern, keine Kritik, kein Unverständnis. An Sonntagabenden hatte man Markus Rehbein in dieser Runde schon anders erlebt. Die Geschichte hinter dem Derby war diesmal schnell erzählt. „Zweimal gute 20 Minuten pro Halbzeit“, meinte Hackenheims Coach“ „reichen gegen eine so clevere Mannschaft eben nicht“. Wieder hinkte der TuS früh dem Rückstand hinterher. Bei einem Freistoß von der Seite war SGH-Spielertrainer Fabian Scheick zu frei und presste den Ball über die Linie (3.). Philip Leonhards Abpraller (24.) und Jörg Schnierings Kopfstoß (45.) bescherten dem Spitzenreiter, der gestern sein Polster ausbaute, noch vor dem Kabinengang ein 3:0. „Natürlich haben wir auch Fehler gemacht. Da fehlt uns einfach der eine Schritt und Hüffelsheim bleibt cool“, betonte Rehbein nach dem Duell der Gegensätze. Doppelpacker Tim Sentz schraubte in der Endphase noch auf 5:0 hoch (70., 90.).

TSV Lalo-Laubenheim – SC Birkenfeld 1:2. – Alexander Stumm ist niemand, der für gewöhnlich die Schuld bei anderen sucht. Auch nicht jetzt. Wobei er mit frustriertem Unterton dann doch tadelte. „Das war wirklich extrem. Über das ganze Spiel hat er keinen guten Eindruck vermittelt“, urteilte der „Lalo“-Trainer die Leistung des Unparteiischen ab. In Minute 39 sah er Birkenfelds Daniel Sommer nach einer Latten-Bogenlampe im Abseits, der 1:1-Abstauber zählte. Mit dem Halbzeitpfiff kassierte Ali Az-Taeife dann den Ampelkarton – angeblich wegen Meckerns. Für Stumm aber Höhepunkt des Zweifels: als Valentin Guckelsberger nach Abpfiff und ohne Trikot Rot wegen Beleidigung eines Kontrahenten sah, „was selbst kein Birkenfelder so bestätigen konnte“, fasste der Trainer zusammen. Schwarzer Tag. SC-Goalgetter Marco Orth hatte einen schwachen TSV-Abstoß zum späten 1:2 (87.) genutzt, Guckelsberger „Lalo“ in Führung gebracht (22.).

FC Brücken – SG Alsenztal 2:4. – Wenn das magische Alsenztaler Dreieck zaubert. Oder: Ja, Maxi Bauers SG kann auch auswärts. Die Nordpfälzer Dreier-Kombination um Nico Pereira, Serdar Yildiz und den Assist gebenden Julian Aff führte die wieder erstarkte Elf zum ersten Sieg in der Ferne. „Wir kriegen endlich auf den Platz, was wir trainieren. Wir standen hinten kompakt und haben schön umgeschaltet“, lobte Bauer. Nach doppeltem Abpraller staubte Pereira ab (6.), Yildiz veräppelte Torwart und Verteidiger zum 2:0 (12.), wieder Pereira nutzte einen Bauer-Pass (23.). Alles gut. Bis der FCB durch Tobias Prietzel (44.) und Matthias Busch (51.) Lunte roch – weil die SGA „nicht mehr so konsequent“ verteidigte. Was die ganze Zeit eigentlich gut klappte, nachdem der Trainer seinen Regisseur Yves Scheuermann in die Defensivkette versetzte. Yildiz stellte den Endstand her (79.). „Nach der kurzen Phase waren wir wieder wach und da!“

SG Veldenzland – SV Winterbach 3:2. – Manchmal, Markus Heil weiß das bestens, kann auch ein schwacher Fuß von Nutzen sein. Als Medards Kim Habermann seinen genialen Moment zelebrierte, zwei Winterbacher wie Slalomstangen stehen ließ und erstklassig auf Heil ablegte, schweißte der die Pille genau in den Knick. Mit Links (45.). Zum 3:1. „Winterbach hat es uns richtig schwer gemacht, obwohl es ersatzgeschwächt war“, resümierte SGV-Coach Dominik Schunck. „Die haben sich nie aufgegeben, aber wir haben bis zuletzt wenig zugelassen.“ Am Ende netzte SV-Mann Benedikt Bernd zum 2:3 (89.) – und bei jedem Ball, der in den Strafraum segelte, schwang „natürlich nochmal Stimmung mit“, scherzte Schunck. Die SGV rettete den Dreier über die Zeit. Dabei hatten die Winterbacher durch Marcel Herrmanns Standardtor früh den Vorteil (3.). Patrick Claß glich aus (16.), und Heil zum ersten leitete den Sieg ein (32.).



Aufrufe: 010.11.2019, 19:55 Uhr
Peter-Pascal PortzAutor