2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Mit dem ehemaligen Regionalligaspieler Stefan Heger hat der TSV Gersthofen noch kein Spiel verloren. Beim 2:1-Sieg in Aystetten trug der 30-jährige Neuzugang vom FC Memmingen sogar die Kapitänsbinde.
Mit dem ehemaligen Regionalligaspieler Stefan Heger hat der TSV Gersthofen noch kein Spiel verloren. Beim 2:1-Sieg in Aystetten trug der 30-jährige Neuzugang vom FC Memmingen sogar die Kapitänsbinde. – Foto: Oliver Reiser

Gersthofens Kapitän ist wieder an Bord

Warum nach der Sperre von Okan Yavuz zuletzt sogar ein Neuzugang die Spielführer-Binde getragen hat +++ Neuburg beklagt die nächste schlimme Verletzung

Zwei Spiele war Okan Yavuz, der Kapitän des TSV Gersthofen, aufgrund einer Roten Karte gesperrt. Zweimal durften andere Kicker das Team des Landesligisten aufs Feld führen. Beim 2:1-Sieg in Kempten war es Andi Durner, als der eine Woche vorher beim 2:1-Sieg in Aystetten auch noch fehlte, trug Neuzugang Stefan Heger die Spielführer-Binde. Wenn der TSV Gersthofen am Freitagabend zum Heimspiel gegen den VfR Neuburg aufläuft, wird wieder Okan Yavuz vorangehen.

TSV Gersthofen - VfR Neuburg (Fr, 19.30 Uhr)

Dass Stefan Heger zum Amt des Mannschaftskapitäns kam, dürfte ihm nicht nur einen Einstand gekostet haben. Es zeigt auch, dass der im Winter 20/21 durch Kontakte von Ex-Trainer Mario Schmidt an den Lech gekommene 30-Jährige inzwischen voll integriert und ein fester Bestandteil der Mannschaft ist. Mit der Erfahrung von über 200 Regionalligaspielen für den FC Memmingen bringt er mit seiner Spielintelligenz und Ballsicherheit Struktur ins Spiel, führt die vielen jungen Spieler und haut auch mal in der richtigen Situation dazwischen. „So wie im ersten Spiel gegen Mering bei einem Pressschlag nach 30 Sekunden. Präsenz nennt man das“, ist Trainer Gerhard Hildmann froh, so einen Mann in seinen Reihen zu haben. Als sich der in Augsburg wohnende Lehrer nach drei Siegen in Folge in den Urlaub verabschiedet hat, ging prompt die Struktur verloren, es gab vier Niederlagen am Stück. „Gegen Ehekirchen und Illertissen haben wir Lehrgeld bezahlt, weil wir nicht mehr das gemacht haben, was wir machen sollten“, analysiert Trainer Gerhard Hildmann. Seit Heger wieder da ist, ist auch der Erfolg zurückgekehrt. „Er hat tatsächlich einen Punkteschnitt von 3,0“, schmunzelt Hildmann, der momentan wieder viel Grund zum Lachen hat. „Mit 15 Punkten stehen wir komfortabel da“, bilanziert Hildmann, „wir haben gezeigt, dass wir in der Liga mithalten können und zuletzt in Kempten einen echten Härtetest bestanden. Jetzt müssen wir nachlegen, sonst haben diese Pluspunkte nicht mehr den Stellenwert. Neuburg ist ein direkter Konkurrent im Kampf um den Klassenerhalt. Da ist Verlieren verboten.“ Obwohl Sebastian Lux und Manuel Lippe im Urlaub, Enis Ciritci und Fabian Hampel verletzt sind, stehen Hildmann 21 Feldspieler zur Verfügung. Das liegt auch daran, dass man mit Maximilian Eiba noch einen Innenverteidiger verpflichten konnte. Der Enkel vom ehemaligen Spielhallenbesitzer und Fußball-Mäzen Peter Eiba kommt vom Liga-Konkurrenten TSV Olching.
Noch hatte er „gar nicht viel Zeit“ darüber nachzudenken, sagt Neuburg-Coach Alexander Egen. Aber in den nächsten Wochen werde es den „ein oder anderen Tag geben, an dem es eher einschlägt“. Der Trainer hatte sich im Spiel beim FC Garmisch-Partenkirchen vor einigen Wochen verletzt auswechseln lassen müssen. Am Dienstag erhielt er nun die genaue Diagnose: Knorpelschaden. Für Egen ein Schock. Denn der 32-Jährige machte bereits negative Erfahrungen mit schlimmen Verletzungen und musste in den vergangenen Jahren zwei Kreuzbandrisse verkraften. Vor der Saison habe er sich „so fit wie lange nicht gefühlt, auch das Knie war super“, berichtet Egen. Er wollte nicht nur Trainer sein, sondern nochmals auf dem Feld eingreifen. Daraus wird nun nichts. Egen wird zeitnah operiert. „Es ist ein loser Knorpelteil im Knie, der schnell raus muss.“ Wie schwerwiegend die Folgen sein werden, müsse sich zeigen. „Das stellt sich erst während der OP heraus. Es kann verhältnismäßig gut ausgehen oder schlimmer. Dann wäre ich alleine vier Wochen auf Krücken angewiesen.“ Ob er dann noch einmal auf den Rasen zurückkehren würde, wäre äußerst fraglich. „Der Gedanke war schon ab und zu da, dass das Spiel in Garmisch mein letztes war“, so Egen. „Es wäre bitter, so meine aktive Fußballkarriere beenden zu müssen.“ Zunächst will er das Thema jedoch wegschieben und sich auf seine Mannschaft konzentrieren. Mit dem VfR Neuburg ist er beim TSV Gersthofen zu Gast. „Flutlichtspiele sind schön, ich habe sie immer gerne gespielt“, sagt Egen. Beim Aufsteiger hofft Egen auf eine Trendwende. Denn nach zwei Unentschieden musste sich der VfR am vorigen Spieltag dem TSV Gilching mit 1:2 geschlagen geben. „Das darf uns nicht umwerfen“, meint Egen, der aus den jüngsten Spielen viel Positives mitnehmen will. „Wir haben gesehen, dass wir gegen vermeintliche Spitzenmannschaften mithalten können.“ Mit etwas Glück hätten neun Punkte herumkommen können, mit Pech auch gar keiner, so Egen. Letztlich kamen zwei heraus, weshalb die Lilaweißen weiterhin in der unteren Tabellenregion angesiedelt sind. Wichtiger ist dem Trainer aktuell ohnehin die Entwicklung des Teams. Und damit ist er zufrieden. „Wichtig ist, dass zu sehen war, dass die Mannschaft lebt und stabil ist.“ Auch personell sieht es beim VfR so langsam wieder besser aus. Maximilian Edenhofer ist aus dem Urlaub zurück, weshalb sich dem Trainer wieder mehr Alternativen bieten. Da wieder 15 oder 16 Leute im Training sind, „können wir ganz anders arbeiten als zuvor“. (Reiser/Sigmund) Lokalsport Labo / Lokalsport NR

Aufrufe: 010.9.2021, 08:34 Uhr
Bernhard MeitnerAutor