2024-04-30T13:48:59.170Z

Interview
– Foto: Clemens Budde

Generalabsage: Das sagen Trainer und Teammanager

Das sagen die Mannschaftsverantwortlichen zur Corona-bedingten Aussetzung des Spielbetriebs

Hier ist der zweite Teil der Antworten von Trainern und Teammanagern aus unserem Gebiet zur Corona-bedingte Zwangspause des NFV und BFV, die im Seniorenbereich vorerst bis zum 23. März ausgerufen wurde. Was die Verantwortlichen davon halten, wie sie damit umgehen und wie es ihrer Meinung nach weitergehen sollte, lest ihr hier:
Die Generalabsage im Amateurfußball ist aus meiner Sicht....


Benjamin Eta, Trainer TuS Schwachhausen, Bremen-Liga:

Wenn Schulen und Kitas geschlossen werden, muss man da mitgehen. Man muss die Lage ständig neu bewerten, daher finde ich die Absagen bis Ende März richtig, danach muss man alles neu besprechen. Ich denke, dass es auf jeden Fall irgendwie weitergehen muss.


Tim Ebersbach, Trainer Rotenburger SV, Landesliga Lüneburg:

...richtig. Die Vereine haben auch eine Fürsorgepflicht. Und auf Empfehlung aus der Politik und aus dem Ämtern ist es dann auch die Aufgabe, dabei mitzuwirken, dass der Virus eingedämmt wird und sich nicht verbreitet.


Axel Sammrey, Trainer TV Oyten, Bezirksliga Lüneburg 3:

Die Generalabsage im Amateurfussball ist aus meiner Sicht sinnvoll und alternativlos. Es gibt zur Zeit wichtigere Dinge als Fußball. Wir müssen alle unseren Beitrag leisten, um diese Situation zu meistern.


Dani Gonzalez, Trainer Grodener SV, Bezirksliga Lüneburg 4:

.....sehr schwer zu beurteilen. Selbstverständlich geht es unseren Vereinsverantwortlichen und auch mir in aller erster Linie um die Gesundheit der Aktiven. Die Spieler und dessen Umfeld müssen gegen die Ansteckungsgefahr geschützt werden. Dieses geht leider nur durch die Absage der Spiele. Man darf nicht vergessen, dass gerade ab der Bezirksliga Spieler aus verschiedenen Regionen gegeneinander antreten und dass der Virus eingedämmt werden muss. Es wäre nicht ratsam, dass man jetzt wegen Fußball die Leute durch Deutschland schickt und die Viren noch weiter verteilt werden. Wir lieben alle den Fußball und ehrlich gesagt, obwohl die "Zwangspause" jetzt erst beginnt, vermisse ich den Sport jetzt schon, doch die Gesundheit geht vor und diese dürfen wir deswegen nicht aufs Spiel setzen. Es gibt viel wichtigere Dinge im Leben.


Lars Hustedt, Trainer TSV Blender, 1. Kreisklasse Verden:

...die einzige sinnvolle Konsequenz aus der derzeitigen Entwicklung der Corona- Welle.


Sören Haß, Trainer SG Anderlingen/Byhusen, Frauen Landesliga Lüneburg:

...absolut sinnvoll. Es geht darum, die Menschen in unserer Gesellschaft zu schützen und dafür zu sorgen, dass das Land diese Ausnahmesituation so gut wie möglich meistert. Viele werden direkt mit dem Virus gar nichts zu tun haben, aber es hat doch nahezu jeder von uns Menschen in seinem Umfeld, für die das Virus sehr gefährlich werden könnte. Da muss auch der Amateurfußball seinen Beitrag leisten, so wie es viele andere Bereiche ja auch tun. Bei allem Ehrgeiz und der Freude am Spiel, es gibt wichtigeres als Fußballspiele.


Matthias Warnke und Yannick Becker, Trainer TSV Fischerhude/Quelkhorn, Kreisliga Verden:

...die logische und sinnvolle Konsequenz aus den Ereignissen der aktuellen Woche. Wir alle müssen nun einen sinnvollen Beitrag leisten, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Dann wird die schönste Nebensache der Welt auch mal zur unwichtigsten Nebensache der Welt. Wir begrüßen das konsequente handeln des NFV sehr.


Nils Goerdel, Trainer TSV Etelsen, Bezirksliga Lüneburg 3:

...ich finde die Generalabsage aktuell richtig und auch notwendig.


Matthias Kaiser, Obmann SV Ippensen, Bezirksliga Lüneburg 3:

... in Ordnung. Wichtig ist, dass es vom NFV eine klare Ansage gibt, damit nicht jeder Verein anders handelt. Gut, dass diese Ansage jetzt kam.


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Was macht ihr in der fussballfreien Zeit?


Benjamin Eta, Trainer TuS Schwachhausen, Bremen-Liga:

Wir werden uns in der spielfreien Zeit weiterhin bewegen, soweit es natürlich geht.


Tim Ebersbach, Trainer Rotenburger SV, Landesliga Lüneburg:

Wir haben auf Empfehlung des NFV auch den Trainingsbetrieb eingestellt. Wir werden das im Detail noch besprechen, aber die Jungs werden ihre zwei, drei Einheiten für Zuhause bekommen und können sich dann individuell fithalten, im Einzeltraining, im Fitnessstudio oder per Runtastic.


Axel Sammrey, Trainer TV Oyten, Bezirksliga Lüneburg 3:

Jeder Spieler soll sich indiviudell fit halten. Der Trainingsbetrieb in unserem Verein ist untersagt worden, alle Plätze und Hallen gesperrt worden.


Dani Gonzalez, Trainer Grodener SV, Bezirksliag Lüneburg 4:

Wir können uns momentan nur komplett auf Ratschläge der Verbände und Institutionen verlassen und versuchen diese zu befolgen. Zunächst ist der Spielbetrieb bis zum 23. März vom NFV abgesetzt. Wir gehen ganz stark davon aus, dass dieser Termin nächste Woche noch korrigiert wird und wir vor Ostern auf keinen Fall spielen werden. Für uns ist es besonders ärgerlich. Wir haben eine sehr schwere fünfwöchige Vorbereitung hinter uns, die Plätze waren aufgrund der Witterung gesperrt und somit konnten wir nur sehr viele Lauf- und Krafteinheiten anbieten. Als wir uns auf den Rückrundenstart freuten und es los gehen sollte, fielen aufgrund des Wetters die ersten beiden Spiele aus. Jetzt, wo es endlich danach aussah, dass wir endlich spielen dürfen, bremst uns dieser Virus. Wir werden den Ratschlag des NFV verfolgen und zunächst bis zum 23.03. auch den Trainingsbetrieb komplett einstellen. Danach können wir nur aufgrund der weiteren Entwicklungen unsere Entscheidungen treffen. Es auch gut möglich, dass wenn ein Ende der Spielunterbrechung in Aussicht ist, wir Trainingseinheiten in kleinen 4- bis 5-Mann Gruppen abhalten um die Ansteckungsgefahr zu minimieren. Aber es sieht eher danach aus, dass die trainingsfreie Zeit länger ausfallen wird. Das in der Vorbereitung erlangte, war jetzt eh für die Katz. Wir können nur an die Spieler appellieren, dass diese sich selbstständig einigermaßen fit halten.


Lars Hustedt, Trainer TSV Blender, 1. Kreisklasse Verden:

Wir werden vorerst auch den Trainingsbetrieb absagen, aber alle Spieler sind angehalten sich fit zu halten. Damit wollen wir erreichen, dass nicht zuviel Puste verloren geht.


Sören Haß, Trainer SG Anderlingen/Byhusen, Frauen Landesliga Lüneburg:

Das wird sich erst noch rausstellen. Unsere Vorstände werden dazu in den kommenden Tagen sicher auch mit uns Trainern darüber reden, wie wir mit der Situation umgehen. Für so etwas hat man ja keinen Plan B in der Schublade.


Matthias Warnke und Yannick Becker, Trainer TSV Fischerhude/Quelkhorn, Kreisliga Verden:

Unsere Jungs erhalten einen individuellen Plan, der es zulässt, sich im Rahmen der aktuellen Möglichkeiten fit zu halten. Denn wenn es wieder los geht, wollen wir im bestmöglichen Zustand sein.


Nils Goerdel, Trainer TSV Etelsen, Bezirksliga Lüneburg 3:

Ich weiß noch nicht genau was wir in der fußballfreien Zeit machen werden. Wir werden jetzt erstmal bis Dienstag freigeben und müssen dann natürlich schon versuchen den Fitnesstand so ein bisschen zu halten. Da sind wir uns noch nicht ganz sicher, ob wir den Spielern einzelne Aufgaben geben die sie privat zu erledigen haben oder das wir nächste Woche wieder ins Mannschaftstraining einsteigen, kann ich natürlich noch nicht genau sagen.


Matthias Kaiser, Obmann SV Ippensen, Bezirksliga Lüneburg 3:

Das soziale Leben wurde ja fast komplett runtergefahren. Sportlich hoffe ich, dass sich jeder mit Laufen fit hält.


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Wie sollte es deiner Meinung nach weitergehen?


Benjamin Eta, Trainer TuS Schwachhausen, Bremen-Liga:

In den Leistungsligen, also Regionalliga, Oberliga, Verbandsliga muss es dann später Englische Wochen geben, um die Spiele durch zu bekommen. Es muss alles weiter nach hinten geschoben werden, um die Saison zu Ende zu bringen. Dann spielen wir halt ein paar Wochen länger, aber die Saison sollte auf jeden Fall abgeschlossen werden.


Tim Ebersbach, Trainer Rotenburger SV, Landesliga Lüneburg:

Die Saison zu stoppen oder abzubrechen, würde ich sehr schade finden, egal ob man nun nach der sportlichen Wertung der jetzigen Tabelle geht oder die Saison annulliert. Stand jetzt würde ich hoffen, dass man es noch nachholen kann, wenn sich die Situation nicht in die Länge zieht. In anderen Sportarten wäre eine Absage organisatorisch verständlich, aber im Fußball war es ja schon immer so, dass es durch Witterungsbedingungen bis Ostern viele Ausfälle gab. Von daher: Wenn sich das nach Ostern wieder einregulieren sollte, ist das durch Nachholspiele und englische Wochen noch machbar.


Axel Sammrey, Trainer TV Oyten, Bezirksliga Lüneburg 3:

Für mich gibt es da nur zwei Möglichkeiten: Entweder man verlängert die Saison und spielt in der Sommerpause durch. Oder man erklärt diese Saison für beendet bzw. diese Saison hat es nie gegeben. Neustart im Sommer mit Stand Start Saison 2019/2020.


Dani Gonzalez, Trainer Grodener SV, Bezirksliag Lüneburg 4:

Wie es sich mit dem Corona-Virus weiterentwickeln wird, können anscheinend noch nicht einmal die Speziallisten vorhersagen, also ist es schwer zu sagen, wie es weitergehen soll. Aber wir sind eben Amateure und keine Profis, die Zeitdruck aufgrund von Europameisterschaften oder Ähnliches haben. Daher würde ich, falls bis dahin die Pandemie im Griff bekommen wurde, die Saison bis Anfang Juli verlängern. Selbstverständlich ist es ein enormer Aufwand, da Fristen angepasst werden müssten, doch besondere Situationen erfordern eben auch besondere Maßnahmen, wir wir momentan alle erleben müssen.


Lars Hustedt, Trainer TSV Blender, 1. Kreisklasse Verden:

Das ist natürlich von dem Verlauf der Krankheitswelle abhängig, aber ich gehe fest davon aus, dass auch der Herrenbereich nachzieht und den Spielbetrieb bis nach Ostern aussetzt. Wenn der Spielbetrieb tatsächlich bis Ostern unterbrochen wird, ist es fast nicht mehr möglich die ausgefallenen sechs Spiele in den verbleibenden 6 Wochen nachzuholen, somit ist der Abbruch nicht auszuschließen. Ein Abbruch wäre natürlich die allerletzte Instanz und sollte vermieden werden. Zusammen mit der Winterpause hätten wir dann 10 Monate kein Saisonspiele, das wäre eine Katastrophe für den Amateurfußball und sicherlich von keinem Sportler erstrebenswert.


Sören Haß, Trainer SG Anderlingen/Byhusen, Frauen Landesliga Lüneburg:

Ich denke, der erste richtige Schritt ist nun getan. Jetzt muss man die Entwicklung beobachten. Die Gesundheit der Menschen hat an allererster Stelle zu stehen. Danach müssen sich die Entscheidungen richten, wie es weitergeht. Dabei darf es keine Tabus geben. Wenn ich ehrlich bin, scheint mir das eine durchaus sinnvolle, vielleicht sogar die beste Möglichkeit zu sein. Ich bezweifle im Moment stark, dass die Absage bis zum 23. März ausreichend sein wird, wenn Schulen etc. bis weit in den April geschlossen werden. Es kommt auch darauf an, wieviele Spieltage nun ausfallen. Man kann am Ende von Amateurmannschaften nicht verlangen, alle drei Tage zu spielen oder in der Woche z.T durch ganz Niedersachsen zu fahren. Und wenn es zu Corona-Fällen in den Teams kommt, fallen ja noch mehr Spiele aus. Ich befürchte, dass ein halbwegs geregelter Plan nicht mehr umsetzbar sein wird. Insofern wäre es ab einem gewissen Zeitpunkt tatsächlich das Sinnvollste, man würde die Saison abbrechen und im Sommer noch einmal neu beginnen. Bei allem Verständnis für die sportlichen Leistungen oder Ziele - auch wir haben ja noch die Chance auf 2 Titel. Aber wie gesagt, in dieser Situation gibt es Wichtigeres.


Matthias Warnke und Yannick Becker, Trainer TSV Fischerhude/Quelkhorn, Kreisliga Verden:

Nachdem sich die Ereignisse jeden Tag überschlagen und neu gestalten, ist diese Frage nicht zu beantworten. Jedes Szenario muss allein aus Fürsorge durchgespielt werden. Dazu gehört leider auch immer ein Worst-Case Szenario. Aber bei allen schlechten News sollten wir unsere Zuversicht nicht verlieren und optimistisch denken. Aber wenn es zu vielen englischen Wochen zum Saisonende kommen sollte, ist diese Frage sicher auch von Liga zu Liga unterschiedlich zu beantworten.


Nils Goerdel, Trainer TSV Etelsen, Bezirksliga Lüneburg 3:

Wie es weitergehen soll weiß ich auch nicht so genau. Ich hoffe nur, dass die Saison nicht annulliert wird und es im nächsten Jahr wieder von vorne so losgeht. Ich denke das wäre sportlich schon sehr ungerecht den Mannschaften gegenüber. Ich hoffe also, dass die Saison durchgezogen wird, wenn auch zu einem späteren Zeitpunkt und wenn es dann so sein muss, dann muss halt in den Sommer hineingespielt werden. Dann hat man entweder eine kürze Sommerpause oder halt gar keine Sommerpause, aber aus meiner Sicht sollte es nicht so sein, dass die Saison jetzt schon früher oder in Kürze beendet wird.


Matthias Kaiser, Obmann SV Ippensen, Bezirksliga Lüneburg 3:

Ich hoffe, dass die Saison zu Ende gespielt werden kann. Wirklich glauben tue ich das aber nicht. Jetzt sollten Regeln für einen möglichen Saisonabbruch entstehen, die auch in Zukunft anwendbar sind.



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Aufrufe: 014.3.2020, 17:00 Uhr
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