2024-05-02T16:12:49.858Z

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Ausgelassen feiert der frisch gebackene nationale Futsalmeister TSV Weilimdorf den Titelgewinn.
Ausgelassen feiert der frisch gebackene nationale Futsalmeister TSV Weilimdorf den Titelgewinn. – Foto: Frey

Futsal: Stadtbezirksclub schlägt Großstadtverein

Der TSV Weilimdorf ist deutscher Futsalmeister +++ Bilder zum Spiel

Der TSV Weilimdorf gewinnt das packende Finale gegen den Rekordmeister HSV Panthers mit 5:4.

Wenige Sekunden vor Spielende hielt es die Weilimdorfer Fans nicht mehr auf ihren Sitzen: es wurde getrommelt, geklatscht, geschrien. „TSV, TSV“-Gesänge hallten ohrenbetäubend durch die Scharrena, bei Ballbesitz der HSV Panthers folgten schrille Pfiffe. Die Zuschauer spürten, dass ihre Mannschaft kurz davor ist, Historisches zu schaffen: den Deutschen Futsal-Meistertitel zum ersten Mal nach Weilimdorf holen. Es stand 5:4. Die Hamburger drückten mittlerweile mit einem „Flying Goalkeeper“ auf den Ausgleich, doch dann ertönte die Schlusssirene – und sorgte für grenzenlosen Weilimdorfer Jubel. TSV-Fans stürmten aufs Feld, Spieler lagen sich in den Armen und streiften sich die Meistershirts über. Es war geschafft: Das Team von Trainer Tomislav Bevanda hatte den Rekordmeister besiegt und den Titel geholt. Der Verein aus dem etwa 31 000 Einwohner starken Stuttgarter Stadtbezirk hat das Team aus der Millionenmetropole Hamburg in die Schranken gewiesen.

„Es wird gefeiert, bis es kein Morgen mehr gibt“

Weilimdorfs Sportlicher Leiter Michael Bachmann rang kurz nach Spielende mit den Worten: „Ich kann meine Gefühle wahrscheinlich erst heute Abend beschreiben. Darauf haben wir in den vergangenen vier, fünf Jahren hingearbeitet“, sagte er überglücklich und prognostizierte den weiteren Verlauf dieses unvergesslichen Abends für den Verein: „Es wird gefeiert, bis es kein Morgen mehr gibt.“ Trainer Tomislav Bevanda musste dafür wahrscheinlich noch auf den einen oder anderen Wachmacher zurückgreifen, denn der Kroate war vor allem eines: sehr müde. „Wir haben die vergangenen zwei Monate so hart gearbeitet, immer an das Team geglaubt. Dieser Erfolg ist einzigartig, es ist Wahnsinn“, sagte er.

Denn dieses Finale gegen die HSV Panthers hatte es in sich: Erst führten die Weilimdorfer, dann drehten die Hamburger das Spiel, dann wieder die Nord-Stuttgarter. Kurzum: Es ging hin und her. Die 1051 Zuschauer in der Scharrena kamen voll auf ihre Kosten. Bevanda, Bozinovic und Co. startete perfekt in die Partie: schon drei Minuten nach dem Anpfiff zappelte der Ball im Netz der Gäste – das 1:0 durch Ivan Knezovic, was für riesen Jubel sorgte. Doch die Hamburger ließen sich vom frühen Rückschlag nicht beeindrucken und drehten das Spiel durch Ian Prescott Claus (6.) und Nico Florian Zankl (8.) innerhalb von zwei Minuten auf 2:1. Aber nur Sekunden später waren die Weilimdorfer wieder an der Reihe: Josip Bozinovic tankte sich über die linke Seite durch, spielte einen strammen Ball in Richtung rechter Pfosten, wo Emrah Saric das Spielgerät nur noch über die Linie drücken musste (9.).

Das nächste Kapitel: Futsal-Champions League

Nun entwickelte sich eine umkämpfte Partie, in der keines der beiden Teams einen Zentimeter Platz verschenkte. Franjo Delics Treffer zum 3:2 ließ die Halle und den TSV jubeln (14.). Dann jedoch eine Schrecksekunde für die Nord-Stuttgarter: Keeper Ivan Mladina lag plötzlich am Boden, fasste sich an sein rechtes Knie und signalisierte sofort, dass er ausgewechselt werden muss. Der Torhüter verletzte sich scheinbar schwer und wurde vom Feld getragen. Für ihn rückte Nationalspieler Philipp Pless zwischen die Pfosten. Und der war wenig später machtlos, als Bevanda den Ball am eigenen Strafraum Hamburgs Onur Saglam in die Füße spielte – das 3:3 (16.). Doch wieder einmal war auf Weilimdorfs Torjäger Franjo Delic Verlass: Mit zwei weiteren Toren (18., 32.) ebnete der Kroate seinem Team den Weg zum Titel. Auch das zwischenzeitliche 4:4 durch Nico Florian Zankl (21.) konnte den TSV nicht mehr stoppen. In den Schlusssekunden warfen sich die Nord-Stuttgarter in jeden Ball, versuchten alles, um dieses 5:4 über die Zeit zu retten – mit Erfolg.

Am Ende reckten die Spielführer Knezovic und Mladina die Futsal-Meisterschaftstrophäe in die Höhe, sangen „Campeones, Campeones“ – und machten den Eindruck, als würde es noch lange dauern, bis sie wieder aus dem Feiern herauskommen. Dann wartet das nächste Kapitel auf den TSV Weilimdorf: die Futsal-Champions League. Eine weitere Möglichkeit, Vereinshistorisches zu schaffen.

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Aufrufe: 012.6.2019, 10:45 Uhr
Nord-Rundschau / Florian DürrAutor