Fortuna steigt ab

"Nach der tollen Aufholjagd ist es jetzt umso bitterer, dass wir es nicht geschafft haben", rang Fortuna-Trainer Dirk Hannemann nach Worten. Aber die Chance auf den Klassenerhalt habe man nicht erst in Ammendorf verspielt, sondern in der Woche davor im direkten Duell gegen Völpke. "Da hatten wir genug Chancen zum Sieg, das müssen wir uns ankreiden lassen", so Hannemann.

Gegen den BSV Halle-Ammendorf würde es schwer werden, das war allen Beteiligten klar. Die Elf von Trainer Lutz Schülbe kam gar nicht auf die Idee, sich mit lustlosem Sommerfußball von den eigenen Fans zu verabschieden. Mit einem Sieg sollte Platz 5 gesichert werden, und so spielte der BSV auch. Im ersten Abschnitt zeigten die Hausherren, wer das Spiel gewinnen wollte. Magdeburg hingegen trat für ein Team mit dem Kopf in der Schlinge erschreckend zurückhaltend auf. "Der Druck war sehr groß, das hat man gesehen. Darum haben wir das Spiel zu ängstlich angefangen", so Hannemann.

Andreas Richter (rot) schoss Ammendorf in der ersten Halbzeit in Führung.

Die Chancen gehörten Ammendorf - und zwngsläufig damit auch der Führungstreffer. Der fiel in der 41. Minute durch Andreas Richter, der dabei selber etwas verwundert war. Ein harmloser Schuss von ihm wurde aber derart von den Beinen der Verteidiger verdeckt, dass ihn Schlussmann Kevin Stauch zu spät neben sich im Tor landen sah.

Hannemann schien in der Halbzeitpause die richtigen Worte gefunden zu haben, denn Magdeburg begann die zweiten 45 Minuten aggressiv. Doch was helfen Worte, wenn man das 0:2 mitten ins Herz geschossen bekommt? Jeton Spahija und Markus Lamprecht scheiterten innerhalb einer Minute zweimal am hervorragend haltenden Norbert Guth - und auf der anderen Seite köpfte Stefan Kominek nach einem Freistoß die Fortunen ins Unglück (50.).

Markus Lamprecht hatte hier die Riesenchance zum 1:1, scheitert jedoch an Guth.

Alexander Wichmann erzielte in der 71. Minute den Anschlusstreffer, doch zeitgleich führte Völpke in Merseburg 2:1. Magdeburg hätte noch zwei Tore gebraucht, doch dazu waren sie nicht in der Lage und Ammendorf spielte die Partie routiniert herunter. Bei besserer Chancenverwertung hätte der BSV am Ende weit höher gewinnen können.

Der TSV Völpke als Traditionsteam der Verbandsliga schaffte es also, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen und mit dem 2:1-Auswärtssieg in Merseburg noch an Fortuna Magdeburg vorbeizuziehen. Bei der IMO hatte Sebastian Schmidt den Gastgeber in der 3. Minute in Führung geschossen. Doch Benjamin Sacher glich keine fünf Minuten später für Völpke aus. Der scheidende Kapitän Ingo Hermanns war es schließlich, der im zweiten Abschnitt vom Elfmeterpunkt den Sieg herausschoss (54.).