2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
Der Königsfelder Tobias Groß (rechts) verhindert den Torabschluss von Niklas Blank, der gefährlichster Überlinger Spieler war. Groß’ Teamkollegen Lars Flakowski (links), Stephan Groß (Mitte) und Yannik Aister beobachten die Aktion. | Foto: Holger Rhode
Der Königsfelder Tobias Groß (rechts) verhindert den Torabschluss von Niklas Blank, der gefährlichster Überlinger Spieler war. Groß’ Teamkollegen Lars Flakowski (links), Stephan Groß (Mitte) und Yannik Aister beobachten die Aktion. | Foto: Holger Rhode

FC Königsfeld stößt die Tür zur Landesliga auf

Der FC Königsfeld erreicht im ersten Aufstiegsspiel in Überlingen ein 0:0-Unentschieden +++ SV Hinterzarten darf hoffen

Verlinkte Inhalte

Die erste Hürde ist genommen: Mit einem torlosen Remis in Überlingen vor 700 Zuschauern hat sich der FC Königsfeld in eine gute Position für das Rückspiel gebracht, in dem am kommenden Sonntag der dritte Aufsteiger in die Landesliga, Staffel III, ermittelt wird. Wenn Königsfeld den Aufstieg schafft, bleibt der Drittletzte SV Hinterzarten in der Bezirksliga und muss nicht absteigen.

Es war teilweise eine Abwehrschlacht für Spielertrainer Jörg Holik und seine Königsfelder Mitspieler. Es war ein Zittern, Bangen und Mitfiebern der mitgereisten Fans. Sie waren lautstark während des Spiels zu hören und nach dem Abpfiff erleichtert, denn das Remis lässt der Mannschaft für das Rückspiel alle Optionen. Die Gäste mussten ein halbes Dutzend Schrecksekunden überstehen, denn die beiden besten Überlinger, Torjäger Marc Kuczkowski und Niklas Blank, tauchten immer wieder gefährlich vor dem Tor der Schwarzwälder auf. Allein Blank hätte dem Spiel seine ganz eigene Geschichte geben können. Er lieferte sich ein Privatduell mit Königsfelds Torwart Patrick Rominger. Fünfmal tauchte er allein vor ihm auf – 5:0-Punktsieger blieb der Königsfelder Keeper. „Unglaublich, was er gehalten hat“, sagte der Vereinsvorsitzende Dietmar Eschner nach der Partie und atmete kräftig durch.

In der Tat: Blank hätte das Spiel entscheiden müssen. In der fünften Minute stand er allein vor Rominger, in der 38. Minute dribbelte er sich bis an den Fünfmeterraum durch. Der Ball landete aber nicht im Tor. Unruhe kam dennoch im Königsfelder Lager auf. Bange Blicke, bange Fragen: Halten wir die Null, verhindern wir den Rückstand? Es funktionierte letztlich mit einer geschlossenen Teamleistung. „Kuczkowski und Blank sind Brandherde, die sind nicht 90 Minuten zu verteidigen, das war wirklich sehr schwer“, sagte Coach Holik, als er sich nach dem Abpfiff erst einmal auf den Rasen legte und über den Verlauf nachdachte. Der Spielertrainer zeigte eine Klasseleistung. „Es ist Wahnsinn, wo der Jörg heute überall auf dem Platz herumgelaufen ist“, sagte Eschner lobend. Königsfelds Vereinspräsident Berthold Müller genoss die Überlinger Stadionwurst und analysierte das Spiel kurz und prägnant: „Das 0:0 ist ein gutes Ergebnis. Jetzt freuen wir uns und schauen, was möglich ist.“

Königsfeld hielt dem phasenweisen Dauerdruck der Überlinger mit einer starken Laufleistung, unbändigem Kampfgeist und taktischer Disziplin stand. Der 36-jährige Routinier Lars Flakowski zeigte im defensiven Bereich eine überragende Vorstellung. Überboten wurde er nur von Torwart Patrick Rominger. Der ließ nicht nur Blank verzweifeln, sondern zeigte keinerlei Unsicherheiten. „Ich bin froh, dass der letzte Ball von Julio Cardoso noch an meinen Oberschenkel gegangen ist“, sagte er zur letzten Überlinger Chance in der 93. Minute. Überlingens Trainer Florian Stemmer sagte nach dem Abpfiff: „Unser Manko war die Chancenverwertung. Wir haben ganz stark gespielt. Kein Vorwurf. Wir hatten aber so viele klare Chancen, dass wir hier heute schon alles mit einem 2:0 oder 3:0 hätten klarmachen müssen.“

Die Königsfelder mussten schon nach 16 Minuten die erste Hiobsbotschaft verkraften: Rico Eisensteck blieb im Rasen hängen und verdrehte sich das Knie. Sichtlich niedergeschlagen sagte er mit Krücken und Kniebandage nach dem Spiel: „Ich habe es krachen gehört, das Kreuzband dürfte ab sein.“ Auf dem Platz hatten die Gäste danach ihr beste Phase. Christian Moosmann bediente bei einem Konter Christian Richter, der schon den Ball am Überlinger Torwart Ronny Palmy-Hockl vorbeigelegt hatte, doch ein Überlinger kratzte den Ball noch von der Linie (20.). Kurze Zeit später parierte der FCÜ-Keeper einen 25-Meter-Freistoß von Stephan Groß glänzend (23.). Und erneut Groß prüfte ihn mit einem ruhenden Ball aus 30 Metern kurz vor der Halbzeit (44.).

FC Überlingen – FC Königsfeld 0:0
FC Überlingen: Palmy-Hockl, Förtsch, Walser, Thum, Sandhas, Kuczkowski, Öhler (78. Kosar), Blank, Buzghulaschvilli (69. Cardoso), Broeski (52. Gerlach), Steuer. FC Königsfeld: Rominger, S. Groß, Flakowski, Moosmann, Eschner, T. Groß, Holik, Aister (58. Maier), Richter (90.+1 Haas), Bruder, Eisensteck (16. Lehmann). SR: Drews (Freiburg). ZS: 700. Gelb-Rot: Thum (88./Überlingen).

Aufrufe: 018.6.2017, 17:40 Uhr
Holger Rhode (BZ)Autor