„Eine tolle Geschichte, das ganze Dorf hat sich mit uns gefreut“, sagt Igel. Kein Wunder, immerhin wurden die Kalchreuther schon als die „Unaufsteigbaren“ bezeichnet. Saison für Saison gingen sie als (Mit-)Favorit an den Start, geklappt hat es erst unter der Anleitung von Trainer Wolfgang Lutz. „Er kennt hier jeden Grashalm, weiß, was bei uns möglich ist und was nicht“, sagt der Abteilungsleiter über seinen Trainer, der sich mit Aufstiegen auf der Kalchreuther Alm bestens auskennt. Der 54-Jährige hatte den Verein in früheren Amtszeiten bereits in die Kreisklasse und in die Kreisliga geführt.
Lutz schwärmte nach dem finalen Sieg über Eyüp Sultan vom Charakter seiner Truppe und den Möglichkeiten, die der Verein bietet. Und er meinte damit nicht das in Kalchreuth angeblich locker sitzende Geld. „Es sind hier einfach super Rahmenbedingungen“, betonte Lutz. Angefangen von den für Kreisligaverhältnisse tollen Sportplätzen, über eine XXXL-Kabine mit Logenbereich und integrierter Küche. „Für die Jungs wird hier alles gemacht“, sagte Lutz, der auch den von ihm gewünschten breiten Kader vorgefunden hat. „Der Wolfgang hat am liebsten 40 Mann, die immer im Training sind“, erzählt ein gut gelaunter Erwin Igel, der die vielen Optionen auf der Bank aber auch als „entscheidend“ ansieht: „Wenn wir wechseln mussten, sind wir nicht schwächer geworden.“ Jedoch, drei Spieltage vor Schluss war sie wieder da, die Angst vor dem Scheitern. Gegen den hartnäckigsten Verfolger ASV Fürth bot sich Ende Mai der erste Matchball für die Mannschaft um Spielführer Markus Giering und Toptorjäger Sebastian Lutz (23 Treffer in 24 Spielen). Die Fürther siegten auf der Alm mit 2:1 – die einzige FCK-Niederlage im Jahr 2016 – und setzten den Spitzenreiter bei nur noch drei Zählern Vorsprung zwei Spieltage vor Schluss im Endspurt unter Druck. Mit Siegen in Deutenbach und jenem über Eyüp meisterte der Primus diese „nervenzehrende Situation" (Igel) aber bravourös und sicherte sich als beste Offensivmannschaft (80 Tore in 30 Spielen) und bestes Auswärtsteam den Titel.
Auch wenn der Spaßfaktor laut Abteilungsleiter Igel in der Bezirksliga nicht zu kurz kommen sollte, der Ehrgeiz ist schon da. „Realistisch ist der Klassenerhalt, wünschenswert ein einstelliger Tabellenplatz“, so der langjährige FCK-Funktionär, der die Mannschaft auch dank des einen oder anderen Neuzugangs für die neue Herausforderung gut gerüstet sieht. „Unser Vorteil wird sein, dass wir nicht mehr jedes Spiel gewinnen müssen“, sagt Igel mit Blick auf die Favoritenrolle, die der FCK in der Kreisliga im Regelfall inne hatte.
Wenn man die gepflegte Anlage in Kalchreuth kennt, kann man auch Igels Vorfreude in einem anderen Punkt verstehen. „Ich freue mich auf die Plätze in der Bezirksliga. In der Kreisliga habe ich manchmal gemeint, da war vorher ein Reitgaul drauf.“