SV SW Nierfeld – Euskirchener TSC 2:4 (1:1, 1:1) n. V.
Den deutlich besseren Eindruck – abgesehen von einem Blackout von Ioannis Foukis, der mit einem zu kurzen Rückpass Dominik Wergen die erste Chance servierte (3.) – hinterließ in der ersten halben Stunde der ETSC. Beflügelt durch die frühe Führung durch Edson de Oliveira (5.) ließ der Mittelrheinligist den Nierfeldern kaum Spielanteile. Die Schützlinge von Achim Züll liefen dem Geschehen zunächst komplett hinterher, verloren nach spätestens zwei Stationen wieder den Ball und wurden über die Flügel regelmäßig überlaufen. Der viel handlungsschnellere und zweikampfstärkere ETSC versäumte es jedoch, mehr aus seiner Überlegenheit zu machen. Nachdem Bernd Jansen Sekunden zuvor die Gelegenheit zum 1:1 verpasst hatte, erzielte Artur Mezler im Anschluss an einen Freistoß und ein Durcheinander den überraschenden Ausgleich (38.).
Von den Folgen des Gegentreffers schienen die Kreisstädter mit der Rückkehr aufs Feld kuriert. Edson, der seinen Sololauf über die rechte Bahn zu unplatziert abschloss, und Benny Wiedenau, dessen Versuch die Querlatte streifte, besaßen aussichtsreiche Gelegenheiten. Im weiteren Verlauf ging die anfängliche Dominanz des Favoriten dann aber völlig verloren und das Duell wurde, zur Freude des neutralen Beobachters, eine offene Angelegenheit.
Bereits nach fünf Minuten legte Euskirchens Offensivakteur Edson de Oliveira (l.) mit dem Führungstreffer den Grundstein zum Erfolg. Foto: Brackhagen
Nach einer knappen Stunde gab es dann die erste von ein paar kniffligen Entscheidungen für Schiedsrichter Michael Erken und seine Assistenten, die bis dahin keine Probleme mit der Leitung gehabt hatten. Bei einem Zweikampf zwischen Foukis und Önal gab der Unparteiische Freistoß für den Euskirchener Kapitän und keinen Strafstoß für den Nierfelder – eine zumindest diskutable Bewertung. Den größten Aufreger aus Sicht des Landesligisten gab es jedoch in der Schlussminute, als Dominik Wergen zum Siegtor einschoss, doch der Treffer wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung nicht gegeben wurde. Bei allem Ärger über den Pfiff hätte es der SVN aus eigener Kraft richten können, wenn Önal frei vor dem Kasten die Ruhe behalten hätte (75.). So ging es in die Verlängerung, in der Jean-Pierre Schilling den ETSC mit einem satten Versuch in den Winkel wieder in Führung brachte (111.). Ebenso ein Traumtor war der Freistoß von Önal vier Minuten darauf. Als sich die meisten Zuschauer schon auf das Elfmeterschießen freuten, schlug Schilling als Vorlagengeber doppelt zu. Erst legte er für Oktay Dal mustergültig auf, Sekunden später dann für Lukas Kremer (120.).
„Der Ausgang ist ganz bitter für uns, weil wir uns super präsentiert und fast alles richtig gemacht haben. Es war trotzdem ein guter Test“, resümierte Züll.
Sein Kollege Frank Molderings analysierte: „Ich bin sehr zufrieden. Wir haben nach gutem Start zwar ein wenig die Geduld verloren, doch in der Verlängerung waren wir wieder da.“
Nierfeld: Floß, Bildstein (91. C. Spies), Weiler, Mezler, Schleicher (88. Hendem), B. Jansen, Manteuffel, Patt, M. Jansen, Önal, Wergen.
Euskirchen: Griesehop, Golz, Winkler, Felka (71. Leßenich), Foukis, Wiedenau, Zahnen (76. Dal), Hoose, Edson (62. Kremer), Schilling, Engel.