2024-04-25T14:35:39.956Z

Testspiel
F: Patten
F: Patten

Enttäuschende Leistung, aber gute Moral beim VfB Lübeck

3:3 im Testspiel gegen Eutin 08

Enttäuschende Leistung, aber gute Moral – so lässt sich der erste Test des neu formierten Fußball-Regionalligisten VfB Lübeck zusammenfassen. Am Ende täuschte das 3:3 (0:2)-Endergebnis sogar über die VfB-Leistung hinweg.
Gegen SH-Liga-Top-Favorit zeigten die Grün-Weißen rund eine Stunde lang Fußball zum Abgewöhnen. „Wenig Bewegung, viele Ballverluste, die Überzeugung im Spiel nach vorn hat gefehlt“, bemängelte der neue Trainer Rolf Landerl. Zwar hatten die Lübecker durch Stefan Richter, der aus kurzer Distanz am neuen 08-Schlussmann Lennart Weidner scheiterte, eine Torchance in der Anfangsphase.

Doch danach kam nicht mehr viel. Viel zu statisch lief das Aufbauspiel der Gastgeber, bei denen die Offensivkräfte sich kaum bewegten und die Aufbauspieler es an Geduld und Ballsicherheit mangeln ließen. So lud man die Eutiner, die engagiert verteidigten und gut umschalteten, zu Kontern ein.

Schon den ersten versenkte Neuzugang Jannik Fust (kam von Blau-Weiß Löwenstedt) frei vor Jonas Toboll zum 0:1 (5.). 08-Kapitän Sönke Meyer vergab zwölf Minuten später aus spitzem Winkel das 0:2, das dann erneut Fust erzielte. VfB-Kapitän Moritz Marheineke hatte zu früh abgeschaltet, Florian Ziehmer erwischte den langen Ball noch locker vor der Grundlinie, passte nach innen, wo Fust goldrichtig stand (34.).

„Wir wussten, dass er seine Qualitäten hat“, freute sich 08-Co-Trainer Stefan Anders. „Den schüttelt man nicht so einfach ab.“ Einen lupenreinen Hattrick des Ersatzmannes für den operierten Florian Stahl verhinderte der ansonsten ebenfalls schwache Jan-André Sievers, als er dem erneut allein Richtung Toboll laufenden Fust den Ball vom Fuß nahm (36.).

Seinen dritten Treffer legte der Eutiner Mittelstürmer aber nach der Pause noch drauf, als er nach einem Freistoß von Meyer ungehindert eindrückte (62.). Zuvor hatte der deutlich belebende Patrick Bohnsack die erste herausgespielte VfB-Chance durch Richter eingeleitet (54.).

Nach dem 0:3 wehrte sich der Gastgeber dann erkennbar gegen die Niederlage. Richter lenkte eine Bohnsack-Hereingabe zum 1:3 ins Netz (67.). Nach einer missglückten 08-Kopfballabwehr zog der aus Duisburg gekommene Kevin Weggen aus 16 Metern ab und traf wuchtig ins linke untere Eck – 2:3 (75.). Zwar holte sich Maurice Maletzki noch einen Platzverweis ab und hatte Glück, dass Malte Göttsch es für die Beschimpfung bei Gelb-Rot beließ (83.).

„Darüber wird zu reden sein, auch wenn er sich sofort entschuldigt hat“, ärgerte sich Landerl. Doch auch in Unterzahl drückte der VfB weiter. Und als Bohnsack sich über die rechte Seite erneut stark durchgesetzt hatte, drückte Cemal Sezer zum 3:3-Endstand ein (90./+1).

„In der zweiten Hälfte hat die Mannschaft ein anderes Gesicht gezeigt und daran geglaubt, auch das 0:3 noch ausgleichen zu können“, sagte Landerl. „Ich hoffe, dass die Zuschauer sich nur an die letzte halbe Stunde erinnern werden.“ Intern wird freilich auch die erste Stunde ein Thema sein. „Wir haben noch viel Arbeit“, sagte der VfB-Trainer und gab deutlich vor: „Jeder muss Bock haben auf so ein Spiel.“ Das war nicht immer zu sehen – bei den Gästen hingegen schon.

„Am Ende ließen die Kräfte etwas nach. Da gab es einige Unkonzentriertheiten“, sagte Eutins Co-Trainer Stefan Anders und verwies auf das Spiel tags zuvor bei Verbandsligist Travemünde. „Aber nach einem 3:3 beim VfB Lübeck darf man nicht enttäuscht sein.“


VfB Lübeck: Toboll (46. Langer) – Sievers (46. Bohnsack), Wehrendt (71. Cekala), Marheineke (59. Lindenberg), Gomig (71. Sirmais) – Nogovic (59. Weggen), M. Meyer (46. Maletzki) – Ebot-Etchi (71. Thiel), Büyükdemir (59. Gebissa), Richter (71. Haritos) – Noel (71. Sezer). Eutin 08: Weidner (46. Möller) – Witt (67. Irmler), Rave, S. Meyer, Bork – Wölk (46. Nielsen), Voß – Cornelius (46. Glosch), Ziehmer, Hübner (46. Klotz, 88. Cornelius) – Fust (78. Hübner). SR: Göttsch (Hartenholm). Zuschauer: 250. Tore: 0:1 Fust (5.), 0:2 Fust (34.), 0:3 Fust (62.), 1:3 Richter (67.), 2:3 Weggen (75.), 3:3 Sezer (90./+1). Gelb-Rote Karte: Maletzki (83., Meckern).
Aufrufe: 07.7.2016, 11:07 Uhr
SHZ; Christian JessenAutor