2024-04-30T13:48:59.170Z

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Die zweite Mannschaft des FC Naurod steht momentan vor dem Aufstieg in die A-Klasse, könnte aber nächste Saison komplett außer Konkurrenz spielen. Archivfoto: Klein.
Die zweite Mannschaft des FC Naurod steht momentan vor dem Aufstieg in die A-Klasse, könnte aber nächste Saison komplett außer Konkurrenz spielen. Archivfoto: Klein.

"Entscheidung nicht übers Knie brechen"

In Naurod und Nordenstadt sieht man die geplante Abschaffung der In-Konkurrenz-Pflicht und das Prozedere der Entscheidungsfindung äußerst kritisch

WIESBADEN. Selten waren die Fronten innerhalb des Fußballkreises Wiesbaden so verhärtet wie beim Streitthema "Reserven in Konkurrenz". Die "Interessengemeinschaft B-Klasse" pocht auf eine Abschaffung der In-Konkurrenz-Pflicht, was auch zur Folge hätte, das in der kommenden Saison die Kreisliga B die tiefste Spielklasse sein würde. Dies würde allerdings einige Vereine, die die zweite Mannschaft erfolgreich als "Sprungbrett" für junge Spieler nutzen, bis in Mark treffen. Hier lest ihr die Argumente von zwei Teams, die für eine Beibehaltung der In-Konkurrenz-Regelung stimmen werden.

.Helge Dörr, Vorsitzender des FC Naurod, dessen Zweite in der B-Liga Aufstiegschancen hat: „Für mich ist das Ganze nicht zu Ende gedacht. Das ist eine merkwürdige Vorgehensweise. Wir bekommen eine Pflicht-Abstimmung aufgedrückt. Dabei stört mich, dass es nur zwei Optionen gibt. Entweder bleibt alles wie bisher oder in Konkurrenz spielende Reserven werden abgeschafft. Es kann aber nicht sein, dass die Vereine, die Jugendarbeit im großen Umfang betreiben und ihre Zweite im Spielbetrieb etabliert haben, als Verlierer dastehen. Dass kleinere Vereine, die keine Nachwuchsarbeit betreiben, womöglich denjenigen schaden, die besser aufgestellt sind und durch nachrückende Jugendspieler in der Lage sind, einen starken Unterbau zu formieren. Diese Jungen drohen wir zu verlieren, wenn in einem Außer-Konkurrenz-Betrieb nur noch Freundschaftsspiele abgewickelt würden. Vielleicht wäre es für uns eine Option, im Nachbarkreis Main-Taunus zu spielen, falls in Wiesbaden der In-Konkurrenz-Spielbetrieb für Reserven abgeschafft wird.“

Jens Ditthardt, Spielausschuss-Chef des TuS Nordenstadt, dessen Zweite in der A-Liga Achter ist: „Die meisten Vereine haben sich womöglich noch gar nicht näher mit dem Thema befasst, aber die Vertreter der B-Liga-Interessengemeinschaft drängen auf Abschaffung der Reserven in Konkurrenz. In diesem Zusammenhang werden Vereine, die Nachwuchsarbeit betreiben, mit dem gleichen Stimmrecht abgekanzelt wie diejenigen, die keine Jugendteams haben. Beim Handball ist es im Übrigen gang und gäbe, dass Unterbau-Teams in Konkurrenz spielen. Wir müssen mit allen Wiesbadener Fußballvereinen zu einer gemeinsamen Entscheidung kommen und dürfen nichts übers Knie brechen. Deshalb habe ich mit Blick auf die Liga-Sitzung am nächsten Dienstag beantragt, das Thema zurückzustellen und abzuwarten, ob beim Verbandstag im Juni wirklich beschlossen wird, dass die Kreise ihr Spielgeschehen künftig selbst bestimmen dürfen. Danach sollte man einen Arbeitskreis der an einer Lösung interessierten Vereine gründen und Änderungen erst für 2017/18 planen. Es ist ja auch wichtig, in den Gesprächen mit den Spielern Planungssicherheit für 2016/17 zu haben. Den Jungs, die aus der A-Jugend aufrücken und nicht gleich zum Kader der Ersten stoßen, ist es nicht zuzumuten, im Außer-Konkurrenz-Betrieb nur Freundschaftsspiele zu absolvieren. Vielleicht wäre es auch eine Lösung, den Verbleib der Reserven in Konkurrenz auf freiwilliger Basis zu erlauben.“

Aufrufe: 014.1.2016, 13:00 Uhr
Stephan NeumannAutor