2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Herthas Kapitän Nico Beyer streckt den Pokal in den Himmel. Er war der Matchwinner für die Berliner. F.: Bock
Herthas Kapitän Nico Beyer streckt den Pokal in den Himmel. Er war der Matchwinner für die Berliner. F.: Bock

Energies U19 verpasst den DFB-Pokal

Nico Beyer macht Hertha BSC zum Pokalchampion 2015

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Die A-Jugend von Energie Cottbus hat für einen spannenden Final-Fight gesorgt, sich letztlich aber Bundesligist Hertha BSC Berlin im Endspiel des Junioren-DFB-Pokals mit 0:1 (0:0) geschlagen geben müssen.

Den Spielern von Trainer Sebastian Abt war anzumerken, dass es an diesem Tage nicht auf irgendeinem Hinterhof um eine Tüte Center-Shocks ging, sondern darum, Geschichte zu schreiben und den DFB-Pokal der A-Junioren zum ersten Mal nach Cottbus zu holen. Zum ersten Mal in ihrem Leben vor mehreren tausend Zuschauern gegen den Ball zu treten, war bis zu diesem 30. Mai 2015 nur den Drittliga erprobten Talenten Jonas Zickert und Tim Häußler vergönnt. Bundesligist Hertha BSC kam mit dieser Drucksituation etwas besser zurecht und ließ im Pass- und Kombinationsspiel mehr Selbstverständlichkeit erkennen. Die Lausitzer Jungs verkauften sich trotzdem teuer, ließen sich in den Zweikämpfen nichts gefallen und die Herthaner auch kaum in Tornähe kommen. Allen voran Charlie Graf im Zentrum neben Zickert machte einen stabilen Eindruck. Felix Geisler und Niklas Goslinowski sorgten für etwaige Entlastung und beschäftigten dominante Berliner ab und an auch in der Defensive, in Schussposition kam Energie im ersten Durchgang aber nicht. Auch die U 19 von Trainer Michael Hartmann wurde aber erst in der 35. Minute gefährlich, als Dominik Pelivan FCE-Keeper Avdo Spahic mit einem Freistoß prüfte.



Der erste Rückschlag ließ dann nach Wiederbeginn nicht lange auf sich warten. Hertha-Kapitän Nico Beyer hielt seinen Kopf in einen Pelivan-Eckball und ließ Spahic keine Abwehrchance. Doch der Regionalligist fiel nach diesem Gegentor nicht in sich zusammen. Im Gegenteil. Die von 1500 Energie-Fans begleiteten Cottbuser Nachwuchshoffnungen waren fortan besser in der Partie. Zickert tauchte nach einem Freistoß von Alihan Ayvaz in der Gefahrzone auf (55.) und Goslinowski hatte nach einem hübsch vorgetragenen Angriff über Vesel Limaj und Geisler den Ausgleich auf dem Schlappen, schoss aber aus fünf Metern vorbei (67.). Zuvor hätte Energie wohl einen Elfmeter zugesprochen bekommen dürfen, als Pelivan nach einem erneuten ruhenden Ball von Ayvaz die Hand im Strafraum zur Hilfe nahm. So aber reichte es am Ende trotz einer aufopferungsvollen Darbietung im Berliner Amateurstadion am Fuße des Olympiastadions nicht zur ganz großen Sensation. Hertha holte sich letztlich durch eine Standardsituation den ersten DFB-Pokalsieg nach 2004. Und die Cottbuser Jungs wurden trotz der 0:1-Niederlage nach dem Spiel von ihren Fans mit Applaus bedacht und gefeiert.

Auch bei Trainer Sebastian Abt hielt sich nach dem Schlusspfiff die Enttäuschung in Grenzen: "Die Freude überwiegt, dass wir in das Finale gekommen sind. Wir haben ein gutes Spiel gemacht, gekämpft und hatten auch noch die ein oder andere Möglichkeit, die man in so einem Spiel dann auch einfach nutzen muss. Schade ist nur, dass wir durch eine Standardsituation den Gegentreffer bekommen. Aber wir haben keinen Grund traurig zu sein. Es macht riesen Spaß in so einem Stadion zu spielen vor so vielen Leuten und war für die Jungs ein tolles Erlebnis."

Aufrufe: 030.5.2015, 13:00 Uhr
Steven WiesnerAutor