2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

Empfang bei Bruneis Fußball-Präsident

Alsfelds Fußball-Globetrotter Günter Stiebig bereist Thailand, Singapur und Brunei / Wiedersehen mit Hagen Hübner in Bangkok

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Alsfeld/Bangkok. Fußball – das ist sein Leben. Günter Stiebig (57) erlebt und lebt Fußball in allen Facetten. Ob als aktiver Spieler (u. a. bei SKV Schwarz, BC Rainrod, SG Storndorf/Vadenrod, SG Schwalmtal), -Trainer (seit 1988 und Inhaber der A-Lizenz, als DFB-Stützpunkt-Trainer, als HFV-Vereinsassistent) und nicht zuletzt als nationaler und internationaler Fußball-Fan und Globetrotter bei allen Europameisterschaften und Weltmeisterschaften von 1990 bis 2018 – der Alsfelder hat schon einiges erlebt und kann viel erzählen. Sein persönlicher „Fan-Höhepunkt“: Er war 2014 live im legendären Maracana-Stadion von Rio de Janeiro dabei, als Deutschland den WM-Titel durch einen 1:0-Sieg gegen Argentinien gewann.

Alsfeld/Bangkok. Fußball – das ist sein Leben. Günter Stiebig (57) erlebt und lebt Fußball in allen Facetten. Ob als aktiver Spieler (u. a. bei SKV Schwarz, BC Rainrod, SG Storndorf/Vadenrod, SG Schwalmtal), -Trainer (seit 1988 und Inhaber der A-Lizenz, als DFB-Stützpunkt-Trainer, als HFV-Vereinsassistent) und nicht zuletzt als nationaler und internationaler Fußball-Fan und Globetrotter bei allen Europameisterschaften und Weltmeisterschaften von 1990 bis 2018 – der Alsfelder hat schon einiges erlebt und kann viel erzählen. Sein persönlicher „Fan-Höhepunkt“: Er war 2014 live im legendären Maracana-Stadion von Rio de Janeiro dabei, als Deutschland den WM-Titel durch einen 1:0-Sieg gegen Argentinien gewann.

Aber Günter Stiebig machte sich nicht nur als Trainer im Raum Alsfeld einen Namen, sondern war auch bei vielen namhaften überregionalen Fußballvereinen tätig, wie zum Beispiel Kickers Offenbach, TSG Wieseck, VfB Marburg, FSV Fernwald oder VfB 1900 Gießen. Immer wieder sucht Stiebig zudem neue Herausforderung, will sich weiterbilden und wagt auch einen Blick hinter die Kulissen des Fußballs. Seien es vom DFB angebotene Trainerkongresse oder Besuche auf anderen Kontinenten – der 57-Jährige ist immer auf der Suche nach neuen Ansätzen, um den Fußball zu verfeinern, zu verbessern.

Und genau in diesem Kontext war Stiebig kürzlich zwei Monate in Asien, genauer in Thailand, Singapur und Brunei, unterwegs. In Thailand besuchte der Alsfelder den Kirtorfer Hagen Hübner, der seit über acht Jahren fußballerisch als Trainer in Südostasien tätig ist und den Stiebig bereits als Juniorenspieler selbst trainierte. Der Kontakt zu Hagen Hübner riss seither nie ab, auch wenn knapp 9000 Kilometer Luftlinie zwischen den aktuellen Wirkungsfeldern der beiden Vogelsberger Fußball-Trainer liegen. Schließlich ist Hübner aktuell in Bangkok tätig (wir berichteten mehrfach) und genau dort war Günter Stiebig jetzt zu einer „Trainer-Hospitation“.

Gleich nach Ankunft in Thailand ging es mit Hagen Hübner ins Stadion. Man besuchte gemeinsam die Halbfinalspiele der U-23-Asienmeisterschaft – u. a. das Duell Australien gegen Südkorea – sowie das Finale, das Südkorea 1:0 gegen Saudi-Arabien gewann. Danach war Stiebig ins Training bei True Bangkok United – hier coacht Hagen Hübner die U18 des Proficlubs – integriert. „Es war eine ganz neue Herausforderung in meinem seitherigen Trainer-Leben“, stellte Stiebig rückblickend fest. Und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Zum einen waren da die ungewohnten klimatischen Bedingungen (hohe Luftfeuchtigkeit, Smog und hohe Temperaturen), aber auch die Organisation des Trainings und die Mentalität der asiatischen Spieler, die mit europäischen Maßstäben nicht zu vergleichen sind. Dazu kommt auch die Logistik: Wie kommen die Spieler eigentlich zum Training und zu den Spielen? In Bangkok, die offizielle Einwohnerzahl liegt bei 8,2 Millionen, die wahrscheinliche Einwohnerzahl dürfte bei 10 Millionen liegen, geht es eigentlich nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Zum einen wegen der Dauer-Staus, zum anderen hat kaum ein Spieler ein eigenes Auto. So ist jeder – auch Stiebig selbst – oft stundenlang zum Training oder den Spielen unterwegs. Auswärts geht es ohnehin meist nur per Flugzeug.

Stiebig: „Ich hatte es relativ einfach, denn ich wohnte in einem Appartement, in der Nähe von Hagen Hübners Wohnung. Und Hagen holte mich jeden Tag mit seinem Pick-Up ab. Ich konnte mich immer darauf verlassen, dass er pünktlich war und er hatte meinen Aufenthalt bestens vorbereitet. Zu guter Letzt hatte ich mir auch vorgenommen, täglich mein englisch zu verbessern.“ Also ging es für den Alsfelder vormittags zunächst zu einer internationalen Schule zum Englisch-Unterricht. „Da Hagen Hübner an einer anderen Internationalen Schule nebenher Sportunterricht in Sachen Fußball gibt, konnte ich auch gleichzeitig beim Training der Schüler aktiv mitwirken“, so Stiebig weiter.

Danach ging es zum Training in die Academy von True Bangkok United. Die Trainingsplätze (Stiebig: „Recht passable Rasenplätze“) liegen Mitten in der Millionen-Metropole. „Ich war eingebunden in den Trainingsablauf“, erzählt Stiebig. Die U18 wird von Hagen Hübner trainiert, zum Trainerstab gehören noch ein Torwart- und ein Athletik-Trainer sowie zwei Betreuer. Sie kümmern sich um die 23 Feldspieler und vier Torhüter. „Es war von doppeltem Vorteil für mich, dass ich jeweils am Vormittag mein englisch auffrischte. Denn so konnte ich auch mit den anderen Trainern Überlegungen zum Trainingsablauf austauschen. Diese gaben diese dann auf ‚thai‘ an die Spieler weiter“, erzählt der heimische Fußball-Globetrotter. Für Hagen Hübner übrigens ist die Sprache kein Problem. „Hagen spricht perfekt englisch und teilweise auch schon thai“, so Stiebig.

Trainingsablauf und -aufbau unterscheiden sich bei True Bangkok methodisch und didaktisch kaum noch von den DFB-Trainingseinheiten – wohl ein Verdienst von Hagen Hübner und Ex-Bundesligacoach Ernst Middendorp (u. a. Arminia Bielefeld), der früher hier tätig war.

Aber auch ansonsten war Stiebig in Bangkok viel in Sachen Fußball unterwegs. So sah er sich das Supercup-Finale (Landesmeister gegen Pokalsieger) zwischen Chiangrai United und Thaiport FC (2:1) an, war zudem mit Hübner beim Training der United-Profis. Auch hier wird deutsch gesprochen, denn neuer Chef-Trainer ist Alexandre Pölking. Der ist zwar gebürtiger Brasilianer, spielte aber lange in Deutschland (Fichte Bielefeld, Armina Bielefeld, Darmstadt 98) und war als Trainer-Assistent auch bei Ex-Bundesliga-Trainer Winfried Schäfer tätig. Mit Alex Sieghardt steht zudem ein deutsch-thailändischer Spieler im Kader. Sieghart begann seine Fußball-Laufbahn in Fürstenfeldbruck, später bei Bayern München und ist jetzt Profi in Bangkok. Klar, dass sich Pölking und Sieghart über den Besuch aus Deutschland freuten und man sich viel zu erzählen hatte.

„Ich war sehr beeindruckt über die professionelle Einstellung und der Arbeit von Hagen Hübner. Er geht akribisch seiner Aufgabe nach und ist in der Fußballszene in Thailand sehr gut vernetzt“, berichtet Stiebig über seinen Bangkok-Aufenthalt. Und Hübners gute Kontakte kamen Stiebig auch bei seinem anschließenden Trip nach Singapur und Brunei zu Gute.

So saß Stiebig in Singapur beim dortigen Profi-Club Tampines Rovers FC nicht nur beim Training, sondern auch bei den Spielen im Singapur Cummunity Cup mit auf der Trainer-Bank. Kurios: Die Spielstätte des mehrmaligen nationalen Meisters Tampines Rovers (Clementi Stadium), liegt mitten in einer riesigen Einkaufsmall. Wer ins ca. 5000 Zuschauer fassende Stadion (Kunstrasen) will, muss erst durch die Mall. „So etwas habe ich noch nie gesehen und hätte ich mir auch nicht vorstellen können“, so Stiebig.

Zum Schluss der achtwöchigen Asien-Fußball-Reise stand eine Stippvisite im Sultanat Brunei auf dem Programm. Wieder hatte Hagen Hübner hier das Erscheinen von Trainer Günter Stiebig gut vorbereitet. Der Armeesport-Club spielt in der Super-Liga. Über den Kommandanten Mirul Santiagoz war die Teilnahme an mehreren Trainingseinheiten möglich. In Brunei gab es noch ein besonderes Erlebnis für Günter Stiebig, nämlich der Empfang beim Präsidenten des Fußballverbandes von Brunei, Pengiran Matusin Matasan, und dem National-Trainer, dem Engländer Paul Smally. Zeitgleich mit Stiebig war zudem eine Delegation des Fußballverbandes von Malaysia zu Gast.

Stiebigs Fazit von seinem Abstecher nach Singapur und Brunei: „Auch wenn der Fußball in diesen beiden Ländern eine nur untergeordnete Rolle spielt, das Interesse ist groß. Das Spielniveau in der Super-Liga ähnelt mehr unserer Gruppenliga. Aber jeder Spieler träumt von Europa, besonders von Deutschland und der Bundesliga.

Auch in den Hotels und Restaurants wurde die Temperatur bei jedem Besucher gemessen. Händedesinfektion war zwingend vorgeschrieben und wurde kontrolliert. Ein Großteil des Personals trug Schutzmasken.

Die Situation war angespannt, aber nicht besorgniserregend. Ich hatte nie das Gefühl, dass man die Dinge nicht unter Kontrolle hatte. Bei meiner Rückreise musste ich einen anderen Flug nehmen, da ‚Kuwait Airways‘ alle Flüge gestrichen hatte. So wurden die Flüge von ‚Qatar Airways“ übernommen und über Doha ging es zurück nach Frankfurt. Die Sicherheitsüberprüfungen in Doha waren sehr streng: Abstand einhalten, Desinfektion, Fiebermessen usw.

Umso überraschter war ich bei meiner Rückkehr nach Frankfurt, das war erschreckend: Die Busse vom Flieger zum Terminal waren vollbesetzt, gleich mehrere Flüge wurden über das gleiche Gepäckband abgefertigt und das gleiche Bild auch bei der Passkontrolle. Keine Abstandsmarkierungen, keine Fiebermessung, keine Wärmebildkameras, kein Desinfektionsmittel. Das einzige, was gründlich kontrolliert wurde, war das Passbild im Ausweis. (gkr)

(Dieser persönliche Eindruck spiegelt allerdings nicht mehr die aktuelle Situation in Frankfurt wider). (gkr)



Corona in Asien

- Günther Stiebig über seine Corona-Erfahrungen in Asien: „Schon Ende Januar wurde auf den Flughäfen in Thailand, Singapur jeder Passagier mit Wärmebildkamera gescannt, Fieber gemessen. Überall wurden Desinfektionsmittel ausgegeben. Jeder musste Auskunft darüber geben, wo man sich in den letzten zwei Wochen aufgehalten hatte.

Auch in den Hotels und Restaurants wurde die Temperatur bei jedem Besucher gemessen. Händedesinfektion war zwingend vorgeschrieben und wurde kontrolliert. Ein Großteil des Personals trug Schutzmasken.

Die Situation war angespannt, aber nicht besorgniserregend. Ich hatte nie das Gefühl, dass man die Dinge nicht unter Kontrolle hatte. Bei meiner Rückreise musste ich einen anderen Flug nehmen, da ‚Kuwait Airways‘ alle Flüge gestrichen hatte. So wurden die Flüge von ‚Qatar Airways“ übernommen und über Doha ging es zurück nach Frankfurt. Die Sicherheitsüberprüfungen in Doha waren sehr streng: Abstand einhalten, Desinfektion, Fiebermessen usw.

Umso überraschter war ich bei meiner Rückkehr nach Frankfurt, das war erschreckend: Die Busse vom Flieger zum Terminal waren vollbesetzt, gleich mehrere Flüge wurden über das gleiche Gepäckband abgefertigt und das gleiche Bild auch bei der Passkontrolle. Keine Abstandsmarkierungen, keine Fiebermessung, keine Wärmebildkameras, kein Desinfektionsmittel. Das einzige, was gründlich kontrolliert wurde, war das Passbild im Ausweis. (Dieser persönliche Eindruck spiegelt allerdings nicht mehr die aktuelle Situation in Frankfurt wider). (gkr)

Günther Stiebig über seine Corona-Erfahrungen in Asien: „Schon Ende Januar wurde auf den Flughäfen in Thailand, Singapur jeder Passagier mit Wärmebildkamera gescannt, Fieber gemessen. Überall wurden Desinfektionsmittel ausgegeben. Jeder musste Auskunft darüber geben, wo man sich in den letzten zwei Wochen aufgehalten hatte.

Aufrufe: 014.4.2020, 08:00 Uhr
Günther KrämerAutor