2024-04-29T14:34:45.518Z

Vereinsnachrichten
Tobias Völker will aufhören, Fußball zu spielen. Der 35-Jährige hat die großen Zeiten des TSV Aindling nicht nur miterlebt, sondern auch geprägt.	   F.: Walter Brugger
Tobias Völker will aufhören, Fußball zu spielen. Der 35-Jährige hat die großen Zeiten des TSV Aindling nicht nur miterlebt, sondern auch geprägt. F.: Walter Brugger

Eine prägende Figur tritt ab

Aindlings Tobias Völker wird seine aktive Laufbahn nach über 400 Einsätzen beenden

„Zum Spiel sag’ ich gar nichts mehr.“ Wenn Josef Kigle sich so äußert, dann darf man davon ausgehen, dass er alles andere als gut auf die Landesliga-Fußballer des TSV Aindling zu sprechen ist. Nach der 1:3-Heimniederlage gegen die SF Dinkelsbühl wurde der Vorstand Spielbetrieb dann doch noch deutlicher: „Für mich ist das unerklärlich, dass man sich im letzten Spiel daheim so präsentieren kann. Die Spannung ist bei uns draußen seit dem Kottern-Spiel. Das kann nicht sein. Wenn ich als Fußballer reingehe, dann möchte ich auch gewinnen. Ausbaden müssen das wir.“ Damit meinte er die Funktionäre, die sich nun bemühen, Dauerkarten für die neue Saison in der Landesliga zu verkaufen.

Trotz allem Ärger sagt Kigle auch: „Wir haben einen kleinen Schritt nach vorne gemacht.“ In diesem Jahr bleibt dem Verein die nicht gerade beliebte Relegation erspart, in den Jahren 2013 und 2014 war das anders. Die mäßigen Vorstellungen in diesen Wochen werden aber Konsequenzen haben, gerade auch für den Kader. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich der Verein noch von Spielern trennt, mit denen man sich eigentlich bereits einig war. Laut Kigle sollen noch drei Leute geholt werden, derzeit umfasst der Kader bereits 19 Namen, unter ihnen auch David Englisch, der am Samstag mit einer schweren Gehirnerschütterung ausgewechselt werden musste.

Auch Roland Bahl verlangt neue Kräfte: „Wir brauchen frisches Blut, wir brauchen neue Leute. Es reicht bei dem einen oder anderen nicht.“ Im Mittelfeld beklagt der Trainer einen Mangel an Qualität, auch mit dem Angriff ist er keineswegs wunschlos glücklich: „Ohne Steger fehlt uns vorne ein Stürmer mit Tempo.“

Ein überaus routinierter Fußballer war letztmalig am Schüsselhauser Kreuz im Einsatz. „Ich hör’ auf, komplett“, erklärte Tobias Völker. Wird er als Trainer weitermachen? „Das weiß ich noch nicht.“ Anfang 2003 kam er zum TSV Aindling. „Irgendwann ist es gut“, sagt der Mann, der in Kürze 36 wird. „Fußball und Arbeit ist fast nicht mehr zu kombinieren. Irgendwann wirst du auch älter. Dann wird es auch schwieriger.“ Seine zum Teil wesentlich jüngeren Kameraden sieht er auch kritisch: „Wir haben einige Jungs, die talentiert sind; die schöpfen es nicht aus.“ Auch für den Senior ist klar: „Wir brauchen neue Spieler. Wir haben kein Tempo im Spiel.“ Platz acht oder neun könnte man mit diesem Team erreichen.

Tobias Völker hat die großen Zeiten des TSV Aindling nicht nur miterlebt, sondern auch mitgeprägt. Etwa die Pokalspiele gegen Schalke und Hertha. Über 400 Mal trug er das Aindlinger Trikot in Punktspielen. Ein ungewöhnliches Beispiel von Klasse und Konstanz.

Aufrufe: 018.5.2015, 20:13 Uhr
Aichacher Nachrichten / Johann EiblAutor