2024-05-17T14:19:24.476Z

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Kapitän und Leistungsträger bei Union Schafhausen: Sebastian Kranz (rechts). Foto: Karl-Heinz Hamacher
Kapitän und Leistungsträger bei Union Schafhausen: Sebastian Kranz (rechts). Foto: Karl-Heinz Hamacher
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„Ein tolles, überragend gespieltes Jahr“

Union Schafhausen ist bester Aufsteiger in der Fußball-Landesliga.

Zu Hause noch ungeschlagen, auch Spitzenteams bezwungen.

Redet Jochen Küppers von seiner Mannschaft, schaut er schon mal gerne ins Handy. Denn der Trainer des FC Union Schafhausen unterlegt jede Zahl, jede Statistik mit gespeicherten Fakten. Die kann man nicht alle im Kopf behalten. Ist doch gerade in den letzten dreieinhalb Jahren sehr viel zusammengekommen. Zwei Aufstiege, 80 Prozent der Spiele – es waren 102 unter ihm – wurden nicht verloren. Lediglich 21 Niederlagen standen zu Buche. Das Team ist bester Aufsteiger und zu Hause noch ungeschlagen.

Viele Gründe also, dem Sportjahr 2017 so etwas wie einen symbolischen Lorbeerkranz umzulegen. Das tut Jochen Küppers auch ganz kurz, in dem er von einem „tollen, ja überragend gespielten Jahr“ spricht. Aber er holt auch, Fakten basierend, weit aus. Bei einer Nachbetrachtung vor Beginn der Rückrunde. Bis in die Zeit von 2014 geht der Meistermacher zurück. Als Jochen Küppers von Rhenania Immendorf nach Schafhausen wechselte. „Klar, das hat mich gereizt, mit jungen Leuten zu arbeiten“, identifizierte sich der Trainer sofort mit den Zielen des Klubs, der zu den größten und aufgeräumtesten Vereinen im Fußballkreis Heinsberg gehört.

Die Kontinuität in der Jugendarbeit, das Verhältnis zum Vorstand mit einem sehr offenen Christoph Janßen als Chef und die gewachsenen Strukturen eines auf gesunden Füßen stehenden Vereins waren und sind Grundlagen für das, was die Mannschaft und ihr Trainer aufbauten. Spieler, wie beispielsweise Frederik Lenzen, Ruben Zacharias, Lukas Hartmann, Michel Peschel oder David Jennissen wurden von der Jugend bis in die „Erste“ aufgebaut. Mit Leuten wie Sebastian Kranz, Kevin Busch, Stefan Jörling, Chris Mevissen oder Alex Lüpges plus Philipp Grüttner oder Sandy Bock bildete sich ein stabiles Gerüst.

Wer nach Schafhausen blickte, erkannte deutlich, da tut sich etwas. Küppers: „Wir haben noch 14 Leute im aktuellen Kader, die in der Kreisliga A begonnen haben“. Im Frühsommer 17 stieg Union gemeinsam mit dem SV Rott in die Landesliga auf. Zweifel, dass Schafhausen zu „grün“ für die Landesliga ist, zerstreuten sich schnell. Das liegt auch daran, „weil wir gut in der Breite aufgestellt sind und von der Bank aus nicht die Qualität verlieren“, kreist Jochen Küppers einen Punkt besonders ein.

Okay, im ersten Spiel in Teveren, dass 1:2 verloren wurde, zahlten die Neulinge Lehrgeld. Doch nach „fünf Spielen unterschätzte uns keiner mehr“, besiegten Küppers und Co. alle Spitzenmannschaften. Darunter den Tabellenführer FC Niederau oder den schon vor Saisonbeginn in die Mittelrheinliga gelobten GFC Düren 99. So ist der Union auch nicht bange, in die Rückrunde zu starten. „Wir wissen allesamt, was wir leisten müssen“, trainieren die Tabellensechsten bis zu fünfmal in der Woche. Ohne personelle Veränderungen.

Könnte noch die Mittelrheinliga herausspringen? „Nein, das ist kein Thema bei uns“, versichert der Coach und ergänzt, „wir sehen schon, wie schnell wir wo hingekommen sind“. Daran hat auch die von Küppers genannte „Integrationsfigur“ Hermi Jansen sehr viel Anteil. Und eben die Gemeinschaft, die beim FC in vorbildlicher Weise gelebt wird. Da lässt man außerhalb des Rasens schon mal „Fünfe gerade sein“. Wie zum anstehenden Karneval. Anstatt nach Kölle zu reisen, schmeißen sich Küppers und seine Jungs all zu gerne in das Treiben des Schafhausener Karnevalsvereins. Und wenn man sie, die Union, als solchen benennen würde, hätten Kranz und Co. auch kein Problem damit. Denn eine Antwort folgt spätestens auf dem Platz. Wenn es Schluss mit lustig heißt.

„Wir haben noch 14 Leute im aktuellen Kader, die in der Kreisliga A begonnen haben.“

- Jochen Küppers, Trainer Union Schafhausen

Aufrufe: 023.1.2018, 12:38 Uhr
mali | AZ/ANAutor