2024-05-14T11:23:26.213Z

FuPa Portrait
Er kann wirklich fast alles: Bei Verletzungen der Mitspieler ist der 32-jährige Timo Heyden sofort zur Stelle und leistet Erste Hilfe.
Er kann wirklich fast alles: Bei Verletzungen der Mitspieler ist der 32-jährige Timo Heyden sofort zur Stelle und leistet Erste Hilfe.

Ein Mann für (fast) alle Fälle

Timo Heyden: Der fußballspielende Wurstgriller vom SV Burweg packt immer und überall mit an

Burweg. Vor einigen Monaten stellte das JOURNAL mit Matthias Braack vom MTV Hammah einen Sportler vor, der weit mehr für seinen Verein macht, als nur Fußball zu spielen. Auch Timo Heyden vom SV Burweg ist so einer. Überall, wo helfende Hände benötigt werden, ist der 32-jährige Familienvater zur Stelle. Sogar für die Verköstigung der Zuschauer ist er seit einigen Jahren zuständig.

Seit 2010 spielt Timo Heyden beim SV Burweg. „Ich bin sehr sozial eingestellt, ein absoluter Teamplayer, habe viel Spaß an diesem Sport, bin begeisterungsfähig und erfolgsorientiert“, sagt Heyden vielsagend über sich. Vorher hatte es für ihn keinen Vereinsfußball gegeben. Sein Einstieg damals in Burweg war nicht sehr verheißungsvoll. Seine Mannschaft verlor ein Testspiel 0:26. „Die steckten mich ins Tor, und ich dachte damals nur, mit mir nicht mehr“, sagt der gelernte Schlosser, der seit 2010 bei der Deutschen Bahn als Stromschinen-Fachkraft angestellt ist.

Ein völlig anderes „Trikot“: Timo Heyden in seinem Job bei der Deutschen Bahn.
Ein völlig anderes „Trikot“: Timo Heyden in seinem Job bei der Deutschen Bahn.

Und es ging doch mit ihm weiter, dann aber nicht immer im Tor, sondern oftmals spielte er als Stürmer. Seitdem probierte sich seine Mannschaft in allen möglichen Spielklassen des Kreises aus – von der 4. Kreisklasse bis hin zur Kreisliga, in der er sogar einige Spiele als Torwart absolvierte. Immer da, wo er gebraucht wird, stellt sich Timo zur Verfügung. In der Saison 2018/2019 brachte er es in 13 Begegnungen immerhin auf acht Treffer.

Vom Torwart zum Stürmer: Hier schirmt Timo Heyden den Ball elegant vor seinem Gegenspieler ab.
Vom Torwart zum Stürmer: Hier schirmt Timo Heyden den Ball elegant vor seinem Gegenspieler ab.

„Gegen Lühe bin ich in der Spielzeit in der 70. Minute als Angreifer eingewechselt worden. Es stand 0:2 aus unserer Sicht. Ich traf zweimal, bin nach zehn Minuten wieder raus, und wir spielten am Ende 2:2“, so Heyden. Als größten sportlichen Erfolg bezeichnet der seit 2016 mit Saskia Verheiratete, stets lustige Vater des zweijährigen Fynn den Aufstieg in die 1. Kreisklasse. Tiefpunkt war mit Sicherheit die Saison 2016/2017, in der der SV Burweg mit sagenhaften 18:183 Toren und drei Punkten Letzter der 2. Kreisklasse wurde. Letztlich war die Spielzeit dann doch wieder ein Erfolg, denn aufgrund einiger Kon-stellationen in den Klassen darüber stieg man nicht ab. Normalerweise ein Himmelfahrtskommando.

Der „Job“ als Ersatzspieler gefällt Timo Heyden am allerwenigsten/Der Mann für alle Fälle: Timo Heyden in seiner Bude am Sportplatz in Burweg.
Der „Job“ als Ersatzspieler gefällt Timo Heyden am allerwenigsten/Der Mann für alle Fälle: Timo Heyden in seiner Bude am Sportplatz in Burweg.

Zwei Jahre später kämpft Timo Heyden inzwischen mit seiner Mannschaft um den Aufstieg in die 1. Kreisklasse. So schließt sich dann der Kreis wieder. In der sportlich schlechten Saison entschied er sich dann auch, den Zuschauern wenigstens etwas Gutes zu tun. Er übernahm die Bude am Sportplatz in der Dorfstraße. Seither werden Getränke aller Art sowie Bratwürste, Nuggets und Cheeseburger verkauft. Heyden hat sichtlich Spaß da-ran, die Leute mit seiner lockeren Art zu bedienen. „Wenn ich selber spielen muss, stellen sich Maria und Vivien für den Verkauf zur Verfügung“, erzählt er.

Frau Saskia und Sohn Fynn sind bei Heimspielen oftmals mit dabei.
Frau Saskia und Sohn Fynn sind bei Heimspielen oftmals mit dabei.

Es ist schon fast egal, ob der stets gut gelaunte Fußballer, der auch selber nicht ins Glas spuckt, von Beginn an auf dem Platz steht oder nicht, laufen muss er sowieso. Ist er nur zweite Wahl, kümmert er sich wenigstens um verletzte Mitspieler auf dem Platz. Dann läuft er eben mit dem Eiskoffer los und versorgt die Angeschlagenen. „Timo stellt sich immer in den Dienst der Mannschaft. Egal ob auf oder neben dem Platz, er kann mit seiner positiven Art alle mitreißen und aufbauen“, sagt Burwegs Fußballobmann Heiko Meyer. Er ist eben jemand, den sich jeder in seinem Verein wünscht, ein Mann für (fast) alle Fälle.

An der Bude in der Dorfstraße ist bei Heimspielen meistens sehr viel los.
An der Bude in der Dorfstraße ist bei Heimspielen meistens sehr viel los.

Aufrufe: 021.11.2019, 09:00 Uhr
Michael BrunschAutor