2024-04-30T08:05:46.171Z

Ligavorschau
Tor Nummer 17 - seit sie das Eintracht-Dress trägt und wie es das Trikot aussagt -  gelang Johanna Straube durch das 3:0 in Großenenglis. Später legte sie noch den 18. nach und feierte dies gebührend  mit Eileen Young. Deren Sohn ist zugleich auch Straubes Neffe.
Tor Nummer 17 - seit sie das Eintracht-Dress trägt und wie es das Trikot aussagt - gelang Johanna Straube durch das 3:0 in Großenenglis. Später legte sie noch den 18. nach und feierte dies gebührend mit Eileen Young. Deren Sohn ist zugleich auch Straubes Neffe.

Ein Glücksfall für Eintracht Lollar

HESSENLIGA FRAUEN: +++ Trainer Chris Vogl schwärmt: „Johanna Straube hebt das Team auf ein höheres Niveau“ +++

Lollar. Johanna Straube ist eine der Fußballerinnen, die den Unterschied ausmachen können. Das hat sie am Wochenende in der Hessenliga untermauert, als sie beim 4:2-Sieg ihrer Eintracht Lollar in Großenenglis alle vier Tore erzielte. Coach Chris Vogl hat „selten eine so „komplette Fußballerin gesehen“. Beidfüßig, sehr stark im eins gegen eins, mit Spielübersicht und auch neben dem Platz ein toller Mensch“, schwärmt er. Sie sei in Nullkommanichts integriert gewesen, verfüge über die Gabe, ihre Mitspielerinnen mitzureißen und habe sich zu einer echten Führungskraft entwickelt. „Kurzum: Johanna hebt die Mannschaft auf ein höheres Niveau“, konstatiert Vogl.

Johanna Straube fühlt sich in Lollar pudelwohl. Rückblickend betrachtet sei die Entscheidung, Hessen Wetzlar zu verlassen – dort kickte sie mit der Zwoten in der Regionalliga – „der richtige Schritt“ gewesen, sagt die 27-Jährige zu Beginn ihrer zweiten Saison bei der Eintracht. Aufgrund ihrer Erfahrung kann sie zwar auf fast jeder Position spielen, aber im 4-2-3-1-System, das Vogl zur Zeit bevorzugt, ist sie als hängende Spitze oder ganz vorne drin Gold wert.

Dass Straube, aus eigenem Antrieb, den Weg nach Lollar gefunden hat, ist einem Zufall abseits des Platzes zu verdanken: Sie ist mit Co-Trainerin Eileen Young befreundet und Patentante ihres Sohnes. Die beiden wollten zum Abschluss der Karriere Youngs gerne zusammen in einem Team spielen. Nach dem Aufstieg der Eintracht in die Hessenliga vor einem Jahr war die Zeit reif dafür.

In Lollar bekommt die 1,70 Meter große Stürmerin Beruf und Sport perfekt zusammen. Sie wohnt in Klein-Linden und arbeitet in einer Eventagentur in Lich.

Johanna Straube ist Fußballerin mit Leib und Seele, in Lollar will sie vor allem Spaß haben. Aufgewachsen in Homberg/Ohm spielte sie jahrelang bei den Jungen mit, weil der Verein keine Mädchenmannschaft hatte. Mit 14 wechselte sie nach Bonbaden, wo sie in der Mädchenmannschaft auflief, gleichzeitig aber auch weiter bei den Jungen ihres Heimatvereins.

2007 wechselte Straube zur Oberstufe auf die DFB-Eliteschule für Frauenfußball in Bad Neuenahr. Mit dem ortsansässigen SC spielte sie ein Jahr lang in der Bundesliga.

Nach dem Abitur 2010 stellte sich die Frage: Profisport oder Ausbildung? In Absprache mit ihren Eltern entschied sich Johanna Straube für die Ausbildung. 2013 schloss sie ihr Sportmanagement-Studium in Koblenz mit dem Bachelor ab, 2016 folgte der Master in BWL. In der Saison 2013/14 schloss sie sich Hessen Wetzlar an, bevor sie bei der Eintracht noch einmal richtig durchstartete.



Aufrufe: 01.9.2018, 13:00 Uhr
Wolfgang Oelrich (Gießener Anzeiger)Autor