2024-05-16T14:13:28.083Z

Ligabericht
Der Waldalgesheimer Manuel Helmlinger (links) liefert sich mit Rieschweilers Felix Decker ein Laufduell.	Foto: Edgar Daudistel
Der Waldalgesheimer Manuel Helmlinger (links) liefert sich mit Rieschweilers Felix Decker ein Laufduell. Foto: Edgar Daudistel

Drei halbe Eigentore

Waldalgesheims Verbandsliga-Fußballer bringen sich beim 3:3 gegen Rieschweiler selbst um den Erfolg

Waldalgesheim. Konstantin Gänz redete nicht um den heißen Brei herum. „Das war zwar besser als in Bad Kreuznach, aber nicht gut“, sagte der Innenverteidiger des Fußball-Verbandsligisten Alemannia Waldalgesheim nach dem höchst unnötigen 3:3 (2:1) gegen die abstiegsbedrohte SG Rieschweiler: „Das kann nicht unser Anspruch sein. Wir müssen uns an die eigene Nase fassen.“ Auch Alemannia-Trainer Aydin Ay zeigte sich unzufrieden. „Wenn man zu Hause drei Tore kassiert, kann man kein Spiel gewinnen“, ärgerte sich der 36-Jährige vor allem über die Gegentore.

Beim ersten hatten die Gastgeber „schlecht verteidigt“, das zweite „geht gar nicht“ und beim dritten „kommt der Ball in die Torwartecke“, zählte der Coach die Mängelliste auf. In der Tat halfen die Waldalgesheimer, die nur schwer in die Partie fanden, kräftig mit, dass die kämpfende SG einen Punkt entführen konnte. Beim 0:1 durfte Rieschweilers Janik Greinert völlig frei aus fünf Metern einköpfen (17.).

Doch die Alemannen kamen besser ins Spiel und durch einen umstrittenen Foulelfmeter, den Timo Riemer sicher verwandelte, zum Ausgleich (30.). Fortan hatte Waldalgesheim die Partie im Griff. Konstantin Ludwig besorgte gar mit einem überlegten Schuss ins lange Eck das 2:1 (43.). Zwei Minuten zuvor hatte Keeper Pasquale Patria sein Team vorm erneuten Rückstand bewahrt, als er den Foulelfmeter von SG-Kapitän Steffen Sprau parierte.

Nach der Pause gelangen den Waldalgesheimern einige schöne Angriffe. Riemer war frei durch, doch dessen versuchter Heber misslang. Dann vergab Vincenzo Bilotta die nächste Riesenchance, als er frei stehend den Ball am langen Pfosten vorbeischoss. „Wir haben es versäumt, das 3:1 zu machen. Diese Chancen müssen rein“, sagte Alemannia-Kapitän Marcel Fennel. Und auch Aydin Ay wusste: „Das 3:1 hätten wir machen müssen, dann wäre dieses Spiel durch gewesen.“

Wäre es vermutlich auch so, wenn nicht Pasquale Patria gemeint hätte, an der Seitenauslinie ohne Not herumzuturnen. Flanke, und der heranstürmende Christian Zech war nicht mehr zu verteidigen (64.). „Ich weiß nicht, was Pasqua da machen wollte“, rätselte auch Aydin Ay über die Fehlentscheidung seines Keepers, aus dem Tor herauszulaufen. Zu allem Überfluss sah Timo Riemer auch noch Gelb-Rot (72.), wobei die erste Gelbe Karte fragwürdig war. Der Referee hatte halt auch nicht seinen besten Tag.

Und doch schlugen die Alemannen zurück. Der gerade eingewechselte Konstantin Sawin wurde von Bilotta bedient und setze den Ball mit der ihm eigenen Schusstechnik trocken aus 16 Metern zum 3:2 ins Netz. (77.). Dabei wäre es vermutlich auch geblieben, wenn sich nicht der finale Waldalgesheimer Fehler eingeschlichen hätte. „Ich muss den Ball besser klären“, nahm Marcel Fennel eine Mitschuld auf sich. Aus der zu kurzen Abwehr resultierte ein Freistoß, den der eingewechselte Marc Daniel Arzt zum 3:3 ins Tor zimmerte (90.). Der Ball war zwar hart getreten, schlug aber unmittelbar neben Patria ein. „Es war kein gutes Verbandsliga-Spiel“, resümierte Aydin Ay. Aber eines, das die Alemannia dennoch hätte gewinnen müssen.

Alemannia Waldalgesheim: Patria – Ludwig (75- Sawin), Gänz, Fennel, Förstel – Pflüger – Helmlinger (84. F. Haas), Rosenbaum, Bilotta, Widera (88. Tadic) – Riemer.

SG Rieschweiler: Ohle – Stemmler, Sprau, Dausmann, F. Decker (81. Arzt) – Ohlinger, Brauner – Greinert, Leonhard (76. Kolb), M. Decker (63. Buchholz) – Zech.

Schiedsrichter: Malte Kirschner (Mainz-Kastel).

Zuschauer: 50.

Tore: 0:1 Greinert (17.), 1:1 Riemer (30./Foulelfmeter), 2:1 Ludwig (43.), 2:2 Zech (63.), 3:2 Sawin (77.), 3:3 Arzt (90.).

Gelb-Rote Karten: Riemer (72.) / –.

Bes. Vorkommnis: Patria pariert Foulelfmeter von Sprau (41.)

Aufrufe: 028.4.2019, 15:30 Uhr
Volker BuchAutor