2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Andreas "Zecke" Neuendorf ist aktuell Trainer der U15 der Haupstädter.
Andreas "Zecke" Neuendorf ist aktuell Trainer der U15 der Haupstädter.

Drei Fragen an: "Zecke" Neuendorf

Ex-Kicker und Publikumsliebling bei Hertha BSC Berlin im Gespräch +++ Hull-Weihnachtscup

Der traditionell mit hochkarätigen Jugendmannschaften besetzte Hull-Weihnachtscup des SV Viktoria 08 Georgsmarienhütte bietet Fußballbegeisterten jedes Jahr die Möglichkeit sich mit prominenten Gesichtern aus dem Profifußball auszutauschen und zu unterhalten. Bei der diesjährigen Auflage des Turniers trafen wir uns mit Andreas "Zecke" Neuendorf, der als Trainer der Jugendmannschaft von Hertha BSC vor Ort war. Mit uns sprach er über das Turnierwochenende, eigene Ambitionen und seinen Freund Pal Dardai.

Durchaus Grund zur Freude hatte Andreas Neuendorf, besser bekannt unter seinem Künstlernamen "Zecke", bei seiner ersten Hull-Weihnachtscup-Teilnahme als Trainer der U15 von Hertha BSC Berlin. Der Nachwuchs der Haupstädter verpasste den Turniersieg in einem packenden Finale gegen den Hamburger SV nur knapp. Mit 1:2 musste sich die "alte Dame" nach 20 offensiv geführten Minuten geschlagen geben. Im Anschluss an das Turnier war Eile geboten, da die Herthaner noch ihren Zug zurück in die Heimat nicht verpassen wollten. Dennoch nahm sich Zecke noch kurz Zeit, um über das vergangene Wochenende und seine Zukunftsplanung zu sprechen.

"Hallo Zecke, danke, dass du dir die Zeit genommen hast. Wir machen es auch kurz. Zunächst einmal ein Statement zu eurem Turnierverlauf. Ihr habt das Finale denkbar knapp verloren und damit den zweiten Platz belegt. was überwiegt: Freude über die gute Leistung oder Enttäuschung über das verlorene Finale?"
"Es ist sehr ärgerlich, dass wir das Finale nicht gewinnen konnten. Wenn man, trotz eines solch starken Teilnehmerfeldes, derart weit kommt, dann möchte man auch den Pokal holen, ganz klar. Beide Teams konnten im Finale nicht mehr ihr volles Tempo gehen, dafür steckten die Spiele vorher schon zu sehr in den Knochen, das hat man auch ganz klar gemerkt. Wenn man dann, so wie wir, kurz vor Schluss in Rückstand gerät, dann wir das mit dem Zurückschlagen ziemlich schwer. Dennoch: Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung, die meine Jungs über das gesamte Turnier hinweg gezeigt haben. Wir haben vorne sehr viele Tore geschossen und hinten nur sehr wenige Gegentore kassiert. Das nehmen wir so auf jeden Fall mit."

"Du warst in diesem Jahr das erste Mal beim Weihnachtscup. Wie habt ihr das Wochenende erlebt und wie hat es dir und der Mannschaft gefallen?"
"Alles war perfekt organisiert, wir hatten nirgendwo Wartezeiten. Wir sind am Samstag mit der Bahn angereist, wurden direkt mit Bullis am Bahnhof abgeholt und haben uns dann mit den Gastfamilien in einer der Sporthallen getroffen. Dort haben wir mit den Kindern der jeweiligen Gastfamilien ein kleines Trainingsspielchen gemacht, bei dem alle Beteiligten sichtlich Spaß hatten. Nachdem wir die Jungs auf die Familien aufgeteilt hatten, sind wir noch gemeinsam auf dem Weihnachtsmarkt gewesen. Auch am Turniertag war alles erstklassig organisiert. Das Wechseln der Hallen in den verschiedenen Spielrunden klappte problemlos, jetzt müssen wir nur noch zusehen, dass wir unseren Zug zurück nach Berlin erwischen, aber auch da liegen wir, trotz Finalteilnahme, gut im Zeitplan."


"Vor zwei Jahren war Pal Dardai an deiner Stelle Trainer der Jugendmannschaft von Hertha BSC. Jetzt ist er Bundesligatrainer bei der Hertha (hier Dardai im FuPa-Interview) und spielt dort eine sensationelle Saison. Ist ein Trainerjob im Profifußball dein generelles Ziel und was würdest du dazu sagen, wenn du vielleicht in zwei Jahren die Hertha-Profis trainierst?"

"Zunächst einmal möchte ich noch meine Ausbildung abschließen und meinen A-Schein machen, vorher ist an Profifußball wohl eh nicht zu denken. Bis dahin ist die U15 von Hertha BSC schon eine sehr gute Station. Meine ersten Trainererfahrungen habe ich beim Berliner Verein BFC Preußen sammeln können, mit dem wir den Aufstieg in die Oberliga erreicht haben. Und zu der Frage, ob ich mich in absehbarer Zeit als Cheftrainer bei Hertha BSC vorstellen kann: Ein ganz klares Nein! Pal Dardai ist ein sehr guter Freund von mir und ich bin sehr froh, dass es bei ihm aktuell so gut läuft. Er ist Herthaner von Grund auf und kennt den Verein sehr gut, dadurch profitieren alle im Verein, besonders die Spieler und Trainer der Nachwuchsteams. Seit er das Sagen hat, sind regelmäßig sehr viele Eigengewächste im Training bei den Profis. Wenn ich nun in zwei Jahren den Trainerposten bekäme, würde das ja bedeuten, dass Pal nicht mehr erfolgreich im Verein arbeitet und das wünsche ich ihm nicht. Er soll noch möglichste lange Cheftrainer der Hertha bleiben!"

"Danke für das Gespräch und gute Heimreise dir und deiner Mannschaft!"

Aufrufe: 015.12.2015, 16:30 Uhr
Fabian PieperAutor