2024-05-10T08:19:16.237Z

Spiel der Woche
– Foto: Sebastian Schwarz

Dreckiger Sieg im Schlamm von Idenheim

Kreisliga B II: SG DIST rückt nach 2:0-Arbeitssieg gegen Verfolger Baustert näher an SG Stahl heran.- VIDEOINTERVIEW mit Claudio Zornio.

Im Dauerregen von Idenheim fanden sich die Hausherren besser mit den äußeren Bedingungen zurecht und drückten dem personell geschwächten SV Baustert mit Kampf, Leidenschaft und eonem Tick mehr Aggressivität ihren Stempel auf.

Es war nichts für Schönspieler und auch nichts für jene, die sonst den gepflegten Ball spielen. Im Dauerregen von Idenheim - hinzu kamen böiger Wind und unangenehme Temperaturen - zeigten die Hausherren von der SG Dist/Röhl ihre Reife und entzauberten die vor der Partie mit einem Punkt besser platzierten Gäste nach großem Kampf. Einer, der mit seinem 14.Saisontor den Ausgang des Spitzenspiels entscheidend mit beeinflusste, war Robin Strellen. Der Dister Stürmer traf vier Minuten vor Schluss aus abseitsverdächtiger Position nach Pass von Sascha Schrodt zum 2:0.

Strellen: "Hochverdienter Sieg"

„Ob es Abseits war, vermag ich nicht zu sagen, aber ich denke, dass es zumindest gleiche Höhe war. Es war das schnelle Umschaltspiel, das uns zum Sieg verhalf. So konnte ich mir die Ecke fast schon aussuchen, als ich blank vor dem Bausterter Torwart stand“, drückte es Strellen dezent aus. Der Torjäger, der einst beim FC Bitburg in der Bezirksliga das Tor hütete, sah einen „hochverdienten Sieg, weil wir schon in der ersten Halbzeit dominant waren und auch in der zweiten Halbzeit die bessere Spielanlage hatten“. Seitdem der 25-jährige, in Trimport lebende Goalgetter bei den Vereinigten aus Dahlem, Sülm, Idenheim und Trimport spielt, hat sich die Offensivstruktur der SG gänzlich verändert. So geht nicht nur von seinem Sturmpartner Sascha Schrodt sowie von Markus Nikolay Torgefahr aus.


Der Goalgetter verabschiedet sich

„Wir haben drei Punkte geholt. Wie der Sieg zustande kam und ob es ein dreckiger Sieg war, ist mir egal.“ Strellen wird indes am Mittwoch sein vorläufig letztes Spiel für den neuen Tabellenzweiten bestreiten, wenn es im Nachholspiel zur SG Körperich II geht. „Ab Januar stehe ich erst mal nicht mehr zur Verfügung, denn im Zuge meines Studiums an der Uni in Trier gehe ich für ein halbes Jahr ins Ausland und absolviere ein Praktikum.“ Angesprochen, ob seine Teamkameraden auch ohne ihren Toptorjäger auskommen würden, sagt Strellen, dass „die Mannschaft das schon gegen Waxweiler (9:1) unter Beweis gestellt hat. Es wäre natürlich ein herrliches Gefühl, wenn ich Ende Mai hier her zurückkomme, und die Mannschaft mit dem Meistertitel in der Tasche auf Mannschaftsfahrt geht. Ich fühle mich sehr wohl hier, es ist eine geile Gemeinschaft.“

Simon Esch reagiert einige Male großartig


Das Spiel selbst lebte von Emotionen und dem unbedingten Willen, dem tiefem Geläuf und dem peitschenden Regen Paroli zu bieten. Dist drängte auf ein frühes Tor, das mit dem verwandelten Handelfmeter von Schrodt auch gelang. Ein Ball, der Stefan Valentin in Sekundenbruchteilen an die Hand sprang, ließ anschließend Schrodt zum Punkt schreiten und den 22-jährigen mit einem Schuss in den Winkel jubeln. Dist war in der Folge torgefährlicher und auch zwingender, doch den zweiten Treffer ließen Jochen Schilz, Schrodt und Nikolay aus, wobei SVB-Keeper Simon Esch einige Male großartig reagierte und seine Mannschaft im Spiel hielt. Zweimal hatte die Elf von Claudio Zornio Glück, als Schilz mit einem mächtigen Schuss nur das Lattenkreuz (40.) traf und Christopher Pint einen Freistoß aus 18 Metern an die Querlatte schoss (44.).

Bei den Gästen fehlt der finale Pass

Obwohl die Hausherren auch zu Beginn der zweiten Hälfte am Drücker waren, hatte der SVB in Person von Martin Esch die Ausgleichschance auf dem Fuß. Der Spielführer der Gäste hämmerte einen Freistoß ebenfalls an die Latte (51.). Tobias Maier, neben Strellen und Pint der dritte Ex-Bitburger im Team der SG, versuchte es oft mit Schüssen aus der zweiten Reihe und spulte jede Menge Meter im Mittelfeld ab. Bei den Gästen fehlte oft der finale Pass in die Vertikale; stets war ein Verteidigerbein um den umsichtig agierenden Abwehrchef Philipp Bier dazwischen. Nachdem Strellen im Eins-gegen-eins an Esch im Gästetor gescheitert war, ging Baustert volles Risiko, doch ein weiterer Ballverlust in der eigenen Hälfte des SVB ermöglichte es DIST, den späten Lucky Punch zu setzen. Bausterts Trainer Claudio Zornio war bedient. „Personell waren wir dünn besetzt. Sechs Spieler haben gefehlt, die in den letzten Wochen im Kader gestanden haben. Es gab einige knifflige Situationen, die ich nicht unbedingt so gepfiffen hätte. Doch übers ganze Spiel gesehen, ist der Sieg für die Dister nicht ganz unverdient. Glückwunsch.“

Bausterts Trainer Claudio Zornio:

Aufrufe: 08.12.2019, 18:33 Uhr
Lutz SchinköthAutor