2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Kalls Torwart Kevin Weiler hält nicht nur viele Bälle, sondern hat auch bei der Musikauswahl ein gutes Händchen. Der Schlussmann ist in seiner Freizeit DJ., Foto: Steinicke
Kalls Torwart Kevin Weiler hält nicht nur viele Bälle, sondern hat auch bei der Musikauswahl ein gutes Händchen. Der Schlussmann ist in seiner Freizeit DJ., Foto: Steinicke

DJ Kevin Weiler gibt bei Kall den Ton an

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Der Torhüter legt leidenschaftlich gerne Platten auf — Für die musikalische Stimmung in der Kabine des Kaller Bezirksligisten zuständig

Kall. Für die Musik vor dem Spiel in der Kabine ist beim Kaller SC ein Winter-Neuzugang zuständig. Nach dem Rückzug der zweiten Mannschaft des SV Nierfeld wechselte Kevin Weiler zum Ligakonkurrenten Kaller SC. Seitdem steht der Schlussmann nicht nur zwischen den KSC-Pfosten, sondern gibt auch in der Kabine den Ton an — als DJ.

Im Gegensatz zu seinem ambitionierten Hobby legt Weiler in der Kaller Kabine aber nicht nach Stimmung auf der Tanzfläche auf, sondern stellt im Vorfeld einfach eine Musikliste zusammen, die er dann an einem Stück abspielt. Dies sei als DJ nicht möglich.

„Die perfekte Playlist gibt es wohl nicht, weil man immer ein unterschiedliches Publikum mit einem unterschiedlichen Geschmack hat. Aber bei einer fast perfekten Playlist ist für jeden was dabei und man kann gut tanzen und die Leute sind am Ende des Abends glücklich. Das ist das, was zählt”, so Weiler, dessen fußballerisches Vorbild Italiens Nationaltorhüter Gianluigi Buffon ist. Zum „Auflegen” sei er als Radiohörer gekommen. „Bei BigFM legten abends immer DJs auf. Da dachte ich mir, das kannst du doch auch. Ich habe schon immer gerne Musik gehört und kannte die Lieder ein bisschen vor den anderen. So hat es sich weiterentwickelt”, sagt der Kaller Torwart. Am Anfang habe er vor allem bei Abipartys und anderen Feierlichkeiten aufgelegt. Mittlerweile sind Auftritte in der Firmenicher Zikkurat, bei Ruhr in Love oder auch dem Tripple A in Köln keine Seltenheit mehr. Während der Hinrunde der abgelaufenen Saison war er beim SV Nierfeld auch für die Musik zuständig, den Ton auf dem Platz gab aber der Gegner an. Deutliche Pleiten waren keine Seltenheit. Gerade für einen ehrgeizigen Torwart sind Niederlagen, die fast zweistellig sind, nur schwer zu verdauen: „Ich habe schon mit Niederlagen gerechnet. Dass diese aber so hoch ausfallen, war schon bitter.” Da helfe wirklich nur das sprichwörtliche Mund abputzen und weitermachen.

Beim Kaller SC wurden die Gegentore deutlich weniger, die Siege mehr. Daran soll sich in der kommenden Saison nichts ändern. „Wir wollen sicherlich weiter oben mitspielen. Wenn es sehr gut läuft und ein Zahnrad in das andere greift, ist noch mehr drin”, sagt Weiler, der sich schon auf seinen ehemaligen Nierfelder Mannschaftskollegen Oliver Manteuffel freut.

Mit dem Offensivspieler wechselt ein sehr erfahrener Akteur zum KSC, der bereits höherklassig aktiv war.

Dennoch sieht der junge Schlussmann den Weg des KSC, auf junge Kicker zu setzen, als den richtigen an. „Es macht Spaß mit jungen Spielern etwas aufzubauen. So etwas braucht zwar manchmal etwas Zeit, doch es ist richtig”, so Weiler, der bei Viktoria Köln auch Jugend-Bundesliga-Luft schnupperte. Ob es für die Beletage der DJs reicht, kann Weiler nicht einschätzen: „Genau wie im Sport gehört da eine gehörige Portion Glück dazu, doch ich werde alles geben.”

Auch sportlich will der ehrgeizige Torwart seinen Teil zum Erfolg des Kaller SC beitragen. Schließlich spiele er am Ende der Saison lieber „We are the Champions” als „Highway to Hell”, was dem sportlichen Abstieg gleichkäme.

www.kevinweiler.de

Aufrufe: 030.6.2015, 17:00 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Tom SteinickeAutor