2024-05-02T16:12:49.858Z

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,,Diesen Standard müssen wir jetzt halten"

Vetter-Cup: Zufriedene Turniersieger und Veranstalter - Schlosswallhalle wird noch zweimal genutzt

Osnabrück. Es ist sicher nicht leicht, Ricardo Manzei zufrieden zu stellen. Der Trainer des SC Türkgücü findet eigentlich immer Punkte, an denen seine Mannschaft ansetzen und sich verbessern kann. Nach dem Gewinn des Addi-Vetter-Cups war Manzei allerdings einfach nur zufrieden. Das aus gutem Grund, denn der Landesligist hat ein überragendes Turnier gespielt. Ein positives Fazit von fünf Turniertagen zog auch der veranstaltende NFV Osnabrück-Stadt.

Wenn es eines letzten Beweises der Dominanz des SC Türkgücü bedurfte, liefern diesen mehrere Zahlen eindrucksvoll. Stolze 50 Tore erzielte der Turniersieger in neun Spielen (zum Vergleich: Vorjahrssieger SSC Dodesheide kam 2013 in zehn Partien au 31 Treffer). Diese Treffsicherheit macht sich auch in der Torjägerliste bemerkbar. Mit Torschützenkönig Daniel Radojevic, Gökhan Selvi, Furkan Güraslan und Harun Ucar sind vier Spieler des SCT unter den fünf besten Torschützen des Vetter-Cups, das Quartett hat außerdem 40 der 50 Tore der Mannschaft erzielt.

Zahlen, die auch den Trainer strahlen lassen. ,,Uns war vorher bewusst, dass wir technisch eine der stärksten Mannschaften in der Stadt haben. Die Jungs haben es dann aber auch klug und durchdacht gespielt. Klar ist man da als Trainer dann zufrieden", meinte Manzei. Seine Spieler pflichteten ihrem Coach bei. ,,Wir haben uns vorgenommen zu gewinnen, haben durchgehend auch richtig guten Fußball gespielt. ,,Wir haben uns vorgenommen zu gewinnen und haben durchgehend auch richtig guten Fußball gespielt", sagte Gökhan Selvi nach dem zweiten Sieg des Vereins beim Vetter-Cup in den vergangenen drei Jahren.

Beim Finalgegner hielt sich die Trauer nach der 2:3-Niederlage in Grenzen. ,,Im Finale bei so einer überragenden Stimmung zu spielen, ist natürlich geil. Aber die Enttäuschung ist natürlich groß, denn wenn man so weit kommt, will man das Ding natürlich auch holen. Türkgücü hat am Ende aber doch verdient gewonnen", sagte Torwart Nils Radke vom VfL Osnabrück II. Betreut wurde die Mannschaft während des Turniers von Axel Kreutzer, der offenbar die richtige Ansprache gefunden hatte. ,,Wir hatten fast nur A-Jugendspieler dabei, trotz der Niederlage war es richtig gut. Ich hab den Jungs aber vor dem Turnier auch gesagt: Entweder Finale oder Neujahr drei Runden um den Rubbenbruchsee. Dadurch lief dann auch alles von alleine", meinte Kreutzer mit einem Augenzwinkern. Nach mehreren schwachen Auftritten zuletzt präsentierte sich die höchstklassige Mannschaft in der Tat sehr gut und erreichte zum ersten Mal seit 2010 wieder das Finale.

Insgesamt erlebte der Vetter-Cup bei seiner Rückkehr in die Schlosswallhalle beinahe keine Überraschung. ,,Es war im Prinzip eine Zweiklassenmannschaft", sagte Organisator Frank Schmidt und stellte die vier Halbfinalisten und den Spielverein 16 sportlich damit etwas heraus. Insgesamt blickt Schmidt positiv auf fünf Turniertage. ,,Der Kunstrasen wurde gut angenommen. Diesen Standard müssen wir jetzt halten, wollen insgesamt aber noch professioneller werden", sagte der Kreisvorsitzende. So sei es speziell am Finaltag auf der Tribüne sehr eng geworden, obwohl nicht mehr als die vorgegbenen 750 Karten verkauft wurden. ,,Auch wenn es nicht einfach ist, hier eine geeignete Lösung zu finden, müssen wir dort ansetzen", betonte Schmidt.

Die neue Schlosswallhalle war an allen Tagen beinahe ausverkauft, bei seiner 30. Auflage hat der Vetter-Cup an Attraktivität nicht nur durch den Kunstrasen und die Rundumbande gewonnen. Der neue Turniermodus mit acht Vorrunden- und vier Zwischenrundengruppen sowie wie bewährt den Finaltag mit K.o.-Spielen kam bei Aktiven und Fans gut an und überzeugte vor allem durch seine einfache Struktur.

Erstmals an der Organisation maßgeblich beteiligt waren Ex-VfL-Stürmer Thomas Reichenberger, Stephan Buchholz und Mario Becker mit ihren Agenturen. ,,Die Zusammenarbeit hat sehr gut funktioniert" bestätigte Frank Schmidt, der schon die nächsten beiden Großereignisse vor Augen hat. Am Wochenende wird in der Schlosswallhalle die niedersächsische Landesmeisterschaft für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung ausgetragen. Am Samstag und Sonntag spielen zehn Teams in zwei Gruppen, der Eintritt ist frei. Eine Woche später steht dann an gleicher Stelle das Masters auf dem Programm. Auch hier dürfte der SC Türkgücü erneut Topfavorit sein, auch wenn beim Landesligisten dann schon die Vorbereitung auf die Saison unter freiem Himmel in vollem Gange ist.

Aufrufe: 01.1.2015, 22:52 Uhr
NOZAutor