2024-04-25T14:35:39.956Z

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Ali Winter (rechts), der hier gerade den Ball im Tor versenkt, war der erfolgreichste Torschütze des SV Hölzlebruck mit 21 Treffern. In der Bezirksligawertung schaffte er es damit auf dem dritten Platz. | Foto: Patrick Seeger
Ali Winter (rechts), der hier gerade den Ball im Tor versenkt, war der erfolgreichste Torschütze des SV Hölzlebruck mit 21 Treffern. In der Bezirksligawertung schaffte er es damit auf dem dritten Platz. | Foto: Patrick Seeger

Die Schwarzwälder Bezirksligisten im Rückblick

Rick Kiefer wechselt vom SV Hölzlebruck ins Tor des Verbandsligisten FC Neustadt

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Der Ball ruht in der Bezirksliga. Seit dem Wochenende. Nicht ganz: Dem FC Königsfeld bietet sich in zwei Aufstiegsspielen gegen den Vizemeister der Bezirksliga Bodensee, den FC Überlingen, die Chance, in die Landesliga aufzusteigen. Die Schuhe und Trikots haben die Hinterzartener Fußballer zwar weggeräumt, aber auch für sie ist die Saison noch nicht abgehakt: Nur wenn Königsfeld den Aufstieg schafft, bleibt der Drittletzte Hinterzarten in der Liga. Bestes Hochschwarzwälder Team in der Bundesliga des Bezirks war der SV Hölzlebruck als Sechster vor dem TuS Bonndorf, der die Runde als Neunter abschloss.

SV Hölzlebruck
Für Hölzlebrucks Trainer Andreas Binder hätte die Saison ruhig noch ein paar Wochen weitergehen können. In den letzten Saisonspielen zeigte seine Mannschaft „richtig guten Fußball“ und verabschiedete sich nach dem 3:0-Heimsieg gegen Immendingen mit einem positiven Gefühl in die Sommerpause. „Die Mannschaft hat das umgesetzt, was verlangt war. Jeder Spieler hat das Spiel noch einmal ernst genommen und hinten haben wir nichts zugelassen“, sagt der Trainer.

Die Gelb-Schwarzen sind gut in die Saison gestartet, hatten im Mittelteil der Runde von Spieltag neun bis 16 einen Durchhänger (Binder: „Da hatten wir die starken Gegner und haben auch nicht unseren besten Fußball gespielt“) und präsentierten sich im Saisonendspurt von der besten Seite. „Wir haben nach der Hinrunde das System umgestellt: Wir haben zuletzt mit einem Stürmer, drei offensiven Mittelfeldspielern und zwei Sechsern gespielt, zuvor waren es zwei Stürmer und ein Sechser“, erzählt Binder. Sein Highlight war der 9:0-Sieg gegen Pfaffenweiler, die größte Enttäuschung das 4:5 gegen Brigachtal nach einer 4:1-Führung. Chancenlos sei seine Mannschaft nur einmal gewesen, beim 1:5 in Hochemmingen. Die Konstanz zu verbessern, ist Binders Ziel für die kommende Runde. Den Verein, aber nicht das Stadion verlassen wird Feldspieler und Ex-Torwart Rick Kiefer, der nach Aussage von Binder zum Stadionpartner und Verbandsligisten FC Neustadt wechselt. Dort wird er die Position von Torwart Simon Gantert einnehmen, bei dem die Zeichen auf Abschied stehen.

TuS Bonndorf
„Wir sind sehr zufrieden mit dem Erreichten nach dem Umbruch im vergangenen Sommer und Winter“, sagt Norbert Plum, der Vereinsvorsitzende des TuS Bonndorf in Abwesenheit von Trainer Nils Boll. Zahlreiche Stammspieler hatten den TuS nach dem Landesligaabstieg verlassen, das Bonndorfer Urgestein Nils Boll übernahm das Training, weitere Abmeldungen von Spielern kamen im Winter dazu. „Die jungen Spieler haben sich klasse gehalten. Dass die Konstanz gefehlt hat, ist ganz normal“, sagt Plum. Die Bonndorfer Vereinsführung trägt den Weg von Trainer Boll mit, auf die Jungen zu setzen. „Wir finden es klasse, dass der Trainer das mit den Jungen durchzieht. Er hat da unsere volle Rückdeckung“, sagt Plum. Lediglich die „Männerhärte“ fehle der aufgefrischten Mannschaft noch etwas, wie Co-Trainer Björn Schlageter festgestellt hat. Der zweite Platz in der Fairnesswertung mit nur einer Gelb-Roten Karte in der Saison könnte ein Indiz dafür sein. Weitere A-Junioren, die teilweise im letzten Saisonspiel in Obereschach (0:3) schon eingesetzt wurden, stoßen zu den Aktiven.

Die Entdeckung der Hinsaison war der junge Jannik Thurau mit elf Treffern. Anschließend fiel er aufgrund einer Verletzung lange aus. Die Entdeckung der Saison ist sicherlich Kay Schlageter als Torwart. Jahrelang spielte er im Feld, nun erfolgte seine Wiedereinschulung als Torwart. „Er hat in der Jugend lange im Tor gespielt und galt als Riesentalent. Aber er wurde dann Feldspieler, weil es mehr Spaß macht, Tore zu schießen, als sie zu verhindern“, sagt Plum. Verlassen werden den Verein Heiko Güntert (geht zum FV Lörrach), der Torwart Patrick Thurau und Marco Baumgärtner, der nach Plums Informationen entweder zum FC Löffingen oder FC Neustadt wechseln will. Stürmer Mario Kurth kommt vom SV Grafenhausen zurück zum TuS. Das Schlusswort des Vereinsvorsitzenden: „Ich denke, dass wir, wenn wir noch etwas mehr Konstanz reinbringen, in der nächsten Saison im oberen Mittelfeld mitspielen können.“

SV Hinterzarten
Spieler und Trainer des SV Hinterzarten wussten nach dem 2:1-Heimsieg im letzten Saisonspiel gegen Überauchen nicht so recht, ob sie sich freuen oder ärgern sollten. „Das war so irgendwie zwischendrin“, sagt Spielertrainer Lars Mundinger. Durch den Sieg überflügelte der SV Hinterzarten in der Tabelle zwar noch den FC Schönwald und verbesserte sich auf den drittletzten Platz, aber das Schicksal der Fußballer aus dem Skidorf ist nach wie vor ungewiss und liegt nicht mehr in ihren Händen: Wenn sich der FC Königsfeld in den Landesliga-Aufstiegsspielen gegen den Bodensee-Vizemeister FC Überlingen durchsetzen kann, bleibt der SV Hinterzarten in der Bezirksliga. Schafft es Königsfeld nicht, steigt Hinterzarten ab.

„Wir sind mit einem Sieg und vier Unentschieden eigentlich ganz gut in die Saison gestartet, haben dann aber unsere Stabilität verloren und zu viele Gegentore kassiert“, sagt Lars Mundinger und fährt fort: „Es ist uns dann nicht mehr so gut gelungen, das Spielfeld eng zu halten und wir waren in den Zweikämpfen auch nicht mehr so energisch.“ Als Beispiel führt er die 3:4-Niederlage gegen Riedböhringen/Fützen an: „Wenn man auswärts drei Tore schießt, sollte das eigentlich zum Punkten reichen.“

Drei A-Junioren gehörten zur Stammelf, Mundinger versuchte sich bei seinem ersten Trainerengagement gleich am Spagat, Trainer und Spieler zugleich zu sein. Als Spieler und Co-Trainer wird er weitermachen, die Trainingsleitung übernimmt Kay Ruf, der vom FC Neustadt kam und in der Rückrunde vorwiegend in der Innenverteidigung gespielt hat. Aus dem Kader ausscheiden wird Manuel Lickert, der seine Laufbahn beendet, bei einem anderen Akteur ist die Zukunft noch nicht geklärt.

SV Grafenhausen
Die Tabelle lügt nach 30 Spieltagen nicht: Der SV Grafenhausen konnte nur zwei Spiele gewinnen, kassierte 91 Gegentreffer und war als Tabellenletzter in der Schlussphase der Saison ungefährdet. Die Mannschaft war an 23 Spieltagen das Schlusslicht, der Abstieg in die Kreisliga A kam nicht überraschend. Deshalb hält sich die Niedergeschlagenheit bei den Rothaus-Fußballern auch in Grenzen. „Teamgeist und Mannschaft sind intakt“, sagt Roberto Wenzler, der am elften Spieltag die Mannschaft übernahm, nachdem der Verein zuvor die Zusammenarbeit mit Coach Andreas Ackermann aufgekündigt hatte. „Vielleicht haben einige das Unterfangen Klassenerhalt unterschätzt“, spekuliert Wenzler über die Gründe für den Abstieg. Nach dem Winter sei seine Mannschaft mit einem Sieg und zwei Unentschieden eigentlich gut gestartet, aber dauerhaft konnte die Mannschaft den Teufelskreis nicht durchbrechen: „Wenn du hinten drin stehst und Spiele verlierst, schwindet das Selbstvertrauen, und wenn das Selbstvertrauen schwindet, verlierst du immer wieder.“ Ein Spieler wird den Verein verlassen, einen Namen nennt der Trainer nicht. Nur soviel: „Der Haselbacher ist es nicht.“ Ansonsten bleibe der Kader zusammen, Auflösungstendenzen gebe es nicht. „Wir werden auf jeden Fall Gas geben, denn in der KreisligaA sind wir die Gejagten“, verspricht Wenzler, der im letzten Saisonspiel beim 2:4 in Geisingen eine „sehr gute erste Halbzeit“ seiner Elf gesehen hat.

Aufrufe: 012.6.2017, 20:30 Uhr
Jürgen Ruoff (BZ)Autor