Die Oranienburger Bierkisten-Tribüne

Ohne Spender wäre dieses Projekt nicht möglich gewesen. Und ohne Trinker auch nicht. Denn die neue Tribüne der Oranienburger Ultras von "Kampfgeist 1901" ist aus Bierkisten zusammengezimmert. Ein ganzer Haufen Arbeit steckt darin, erzählt Tobias, Mitinitiator der Bau-Aktion. „Für die Organisation so vieler Kisten haben wir einige Zeit gebraucht“, blickt der OFC-Fan zurück.

Eigentlich hatten die Oranienburger Anhänger insgeheim immer auf eine richtige Tribüne auf der Nordseite des Platzes gehofft. „Das konnte sich aber niemand leisten und so haben wir uns das Hirn zermartert und sind zu dieser Idee gekommen“. In Übereinstimmung mit der Vereinsführung.

Die Idee sieht jetzt so aus: 30 ausrangierte Bierkisten, verstärkt mit ein wenig Holz, verschraubt und – natürlich – blau-weiß bemalt, bieten Platz für zehn Fans.

Warum die nicht unter dem Dach, auf der bereits bestehenden Haupttribüne stehen oder sitzen, erklärt Tobias auch: „Wer uns kennt, weiß, dass wir mit Trommeln und auch ab und zu mit Megaphon arbeiten“, berichtet er. „Das ist vielen ein etwas zu krasser Support, das würde zu Ärger führen und wir wollen schließlich unseren Spaß am Spiel haben und uns nicht ärgern lassen.“

Also bleibt es – getreu dem Fangesang von Kampfgeist – beim Motto: „Wir singen bei Sonne / wir singen bei Schnee / wir sind die Fans vom OFC“. Nur eben mit neuen Sitz- und Stehgelegenheiten.

Gebaut wurden die beiden Minitribünen an zwei Tagen. Und neben den Fans hat auch Defensivmann Frederic Schütze mit angepackt, der an den Heimspieltagen in der Brandenburgliga für gewöhnlich von der Nordseite aus angefeuert wird. „Er ist ein enger Freund und großer Fan von uns“, verrät Tobias.

Wenn die Tribünen gut ankommen, könnten bald noch mehr dieser Unikate in der Oranienburger Arena stehen. Von der OFC-Chefetage hat Kampfgeist dafür jedenfalls schon einmal grünes Licht bekommen.