Die Kunst, Vereinsgeschichte zu schreiben

Damit ist klar: Der Cup-Gewinn wäre für jeden der Kontrahenten das geeignete Trostpflaster, um eine nicht ganz nach Wunsch gelaufene Saison mit einem versöhnlichen Ende zu versehen.

Croatia hat Weilimdorf in der Runde zweimal geschlagen

Nun könnte der eine oder andere ja versucht sein, das Abschneiden der beiden Mannschaften in der Liga als Maßstab für das Pokalfinale zu nehmen. Aber es wäre eine gefährliche Schlussfolgerung: „Croatia ist ja bekannt dafür, dass sich das Team gegen die stärkeren Gegner auch ganz anders ins Zeug legt“, mahnt Weilimdorfs Interims-Trainer Michael Bachmann. Denn schließlich haben die Weilimdorfer in der Punktrunde beide Begegnungen mit Ilicics Team verloren – was, wie erwähnt, für beide folgenreich war. Ohne die zwei Siege gegen Weilimdorf hätte sich Croatia nicht gerettet; und ohne die beiden Niederlagen gegen Croatia wäre der TSV Meister geworden. Daraus schöpft Croatia-Trainer Ilicic auch eine gehörige Portion an Hoffnung: „Wir haben sie zweimal geschlagen, vielleicht klappt das auch ein drittes Mal.“ Sicher ist jedenfalls, dass der Pokalgewinn für beide Vereine ein Meilenstein in ihrer Geschichte wäre. Für Croatia ist es laut Ilicic die erste Bezirkspokal-Finalteilnahme überhaupt. Die Weilimdorfer standen zwar schon vor zwei Jahren im Endspiel, mussten sich dort aber der Sportvg Feuerbach mit 2:4 geschlagen geben.

Bozkurt dabei, Besic fehlt

„Es ist für jeden von uns etwas Tolles und Großes, in dem Finale dabei zu sein und es vielleicht zu gewinnen“, sagt Ilicic. „Wir haben zwar nicht die dicke Personaldecke wie in den beiden anderen Spielen gegen den TSV, aber dann muss es eben über Herz und Leidenschaft gehen.“ Wobei der Trainer in der Begegnung wieder auf die Dienste von Oktay Bozkurt bauen kann, dessen Sperre abgelaufen ist. Dagegen fehlt Branimir Bresic im Aufgebot, der sich am vergangenen Sonntag einen Unterarmbruch zugezogen hat.

Die Weilimdorfer vertrauen dagegen auf ihre Titel-Taktung aus der jüngeren Vergangenheit. Vor sechs Jahren gelang der Aufstieg in die Kreisliga A, vor vier Jahren der Aufstieg in die Bezirksliga, vor zwei Jahren der Aufstieg in die Landesliga. „Da wir dieses Jahr wohl nicht aufsteigen werden, muss eben der Pokal her“, sagt Bachmann. Und obwohl die Weilimdorfer am Sonntag noch ein immens wichtiges Punktspiel vor der Brust haben, verspricht der Interims-Trainer: „Wir werden jedenfalls in der bestmöglichen Besetzung auflaufen.“

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