Diallo macht den Unterschied

Steinheim. Riesengroß war der Jubel, als Schiedsrichter Rudolf Gallmann das Steinheimer Stadtderby vor über 650 Zuschauern abpfiff. Der TSC Steinheim gewann das B-Liga-Duell mit 1:0 gegen den SV 21 Steinheim und benötigt im letzten Spiel nur noch einen Punkt beim Abstiegskandidaten aus Rolfzen für die Meisterschaft. Der SV hingegen muss nun um den zweiten Platz, der zur Relegation berechtigt, noch kämpfen. Das Tor des Tages fiel ausgerechnet durch ein Eigentor vom SV-Kapitän Samet Uslu, der eine scharfe Flanke vom überragenden Cellou Diallo ins eigene Tor bugsierte.

Sowieso machte Diallo, der vier Spiele Sperre abgesessen hatte, wieder einmal den Unterschied auf dem heißen Steinheimer Kunstrasen. Der vom Regionalligisten SV Rödinghausen umworbene Afrikaner ließ seine Gegenspieler oft wie Statisten stehen und war an vielen gefährlichen Offensivaktionen beteiligt. Der TSC bestimmte die erste Hälfte – überraschend, denn eigentlich hätte der SV 21 Druck machen müssen, um Punktemäßig am TSC vorbeiziehen zu können. Der TSC spielte aggressiver, präsentierte sich zweikampfstärker und auch passsicherer.

Der SV Steinheim hatte in den ersten 45 Minuten nur drei halbwegs gefährliche Aktionen. Einmal zog Hussein Ahmad aus 13 Metern hoch übers Tor (2.), ein Schuss von Dennis Eichmann wurde zur Ecke abgeblockt (13.) und wieder Ahmad nach einer Ecke (35.). Viel zwingender war der TSC. Birtan Erünsal (5.) und Aykut Erünsal (9.) deuteten die Offensivstärke an, Cellou Diallo zeigte dann wie es richtig geht. Über links setzte er sich durch, kam frei zum Schuss, der aber knapp am Tor vorbeistrich (15.) und in der 23. Minute erkämpfte er sich den Ball von Nicolas Ziemann am Strafraum und den harten Schuss hielt SV-Keeper Alexander Hannibal sicher. Dann Jubel und Aufregung. Aykut Erünsal köpfte eine Ecke ins Tor, der Linienrichter sah den Ball aber im Toraus (28.). Aber vier Minuten zählte das Tor. Diallo zog wieder ein Solo an, locker mit Übersteiger an zwei Steinheimern vorbei und auch am Torwart – seine scharfe Hereingabe aus spitzem Winkel sprang unglücklich von Samet Uslu ins eigene Tor zum 1:0 des TSC. Kurz vor der Pause hielt SV-Keeper Hannibal mit einer ganz starken Parade nach einem 18-Meter-Freistoß von Diallo seine Elf noch im Spiel.

Nach dem Seitenwechsel bäumte sich der SV Steinheim immer noch nicht auf. Der TSC machte nur noch das Nötigste – phasenweise sah es nach Sommerfußball aus. Der TSC hatte ein paar Möglichkeiten, aber keine hundertprozentigen. Pascal Hannibal, Torjäger des SV, hatte nur eine gute Aktion im ganzen Spiel, aber seinen Schuss aus spitzem Winkel wehrte TSC-Torwart Andre Griebat sicher ab (77.). Die Türken schaukelten das Spiel auch dank einer sicheren und konzentrierten Defensive über die Zeit. Aber fast wären sie in der Nachspielzeit noch bestraft worden. Der aufgerückte SV-Verteidiger Andreas Parensen kam aus zwölf Metern halblinker Position frei zum Schuss, zeigte aber dass er kein Torjäger ist – der Ball verfehlte das Tor um Meter. Am Ende jubelten nur die TSC-Spieler und Anhänger über einen verdienten Sieg im fair verlaufenen Stadtderby .

TSC Steinheim: Griebat, Mugabe, Jashari, Ahmad, Sylla, Öztürk, Özcan (80. Altintas), E. Erünsal, A. Erünsal, B. Erünsal, Diallo.

SV 21 Steinheim: A. Hannibal, Eichmann, Parensen, Böckmann (33. Neuendorf), Uslu, P. Hannibal, Grassmeier, Kukla, Ahmad, Delolli (40. Redecker), Ziemann.