2024-04-30T13:48:59.170Z

Allgemeines

Der TuS Wickrath holt Dennis Richter - und nicht nur das

Kreisliga A Mönchengladbach: Der Traditionsverein, der in der unterbrochenen Saison gegen den Abstieg kämpft, stellt sich komplett neu auf - und hat mit dem Sportlichen Leiter Felix Schubert ein klares Konzept

Im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends schnupperte der TuS Wickrath einige Jahre lang ganz massiv an der Landesliga. Platz drei, Platz drei, Platz zwei, Platz zwei - das waren die Abschlussplatzierungen in der Bezirksliga in den Sommern zwischen 2006 und 2009. Danach brach das Team auseinander und stieg 2010 in die Kreisliga A ab - und dort fristet der TuS seither sein Dasein, seit geraumer Zeit sogar im Abstiegskampf.

Damit soll es nun vorbei sein, auch wenn noch nicht ganz klar ist, ob das Team in der kommenden Saison in der Kreisliga A spielen darf. Denn aktuell belegt der TuS einen Abstiegsplatz. "Sollte es bei einem Abbruch Absteiger geben, sind wir weg, wenn die aktuelle Tabelle gewertet wird. Nimmt man die nach der Hinrunde, sind wir drin. Das macht die Planungen nicht leichter", sagt Felix Schubert. Und der hat sich vorgenommen, den Verein wieder dahin zu bringen, wo er schon einmal war. Im Dezember wurde aus dem bisherigen Co-Trainer von Dirk Horn der neue Sportliche Leiter, und der hat nicht nur bereits ein Konzept erarbeitet - er hat es auch zu einem großen Teil bereits umgesetzt. Und dass dieses Konzept in der Kreisliga A greifen kann, ist deshalb nicht unwahrscheinlich, weil aktuell das Modell ohne Absteiger bei einem Abbruch flächendeckend bevorzugt wird.

Zwölf A-Junioren drängen beim TuS Wickrath nach oben

"Wir haben eine sehr starke A-Jugend, so dass für uns klar war, dass diese in unserem Verein eine zentrale Rolle spielen soll. Man spürte bei den Jungs, wie spannend sie den Gedanken fanden, gemeinsam auch für unsere Erste Mannschaft zu spielen. Die Truppe spielt schon seit ganz vielen Jahren in der Jugend zusammen", erklärt Schubert. Demnach werden zwölf Spieler aus der U19 in die Erste wechseln. Das hat dann zur Folge, dass nur sechs Spieler aus dem aktuellen Seniorenkader der Mannschaft erhalten bleiben. Dazu gehören wichtige Säulen wie Christian Engels und Benedikt Kantert, aber auch weitere zentrale Akteure mit Philipp Coenen, Niklas Clemens, Florian Hefter und Philipp Delbos.

Darüber hinaus hat sich der TuS aber auch mit sieben externen Zugängen verstärkt, die den Kader qualitativ wie quantitativ in eine Größenordnung bringen, die in der neuen Spielzeit sicherlich eine gute Rolle in der Kreisliga A bedeuten könnte. Besonders aufhorchen lässt dabei die Verpflichtung von Dennis Richter. Der 28-jährige Mittelfeld-Regisseur ist Stammspieler beim SV Lürrip in der Bezirksliga, führt dort das Team, und soll dies auch in Wickrath tun. "Ich denke, dass Dennis vor einigen Wochen noch nicht gedacht hätte, dass es ihn zum TuS Wickrath ziehen könnte. Wir haben durchaus auch Überzeugungsarbeit leisten müssen, doch die hat am Ende dann gegriffen", freut sich Schubert, der mit dem 19-jährigen Blessing Agyapong einen weiteren Lürriper nach Wickrath gelotst hat.

Sieben Neue für die Wickrather - Dirk Horn bleibt Coach

Dabei blieb es jedoch nicht, wechseln doch zwei weitere Duos zu den Wickrathern. Vom SV Rheydt 08 kommen Michael Fabeck und Gianluca Nurra, vom Liga-Rivalen Blau-Weiß Wickrathhahn kommen Kai Schwiers und Steven Cittern. Siebter Spieler im Bunde ist Dustin Obheiden vom Rheydter Spielverein. Ebenfalls ganz wichtig; Auch Trainer Dirk Horn, den man in Wickrath schon als Legende bezeichnen darf, bleibt dem Verein erhalten. "Dirk ist taktisch und vom Fußball-Sachverstand betrachtet ein ausgezeichneter Trainer, das war auch ganz wichtig", betont Schubert.

Das neue "Projekt", wie Schubert seinen Plan mit dem TuS Wickrath gerne nennt, greift aber tiefer. So sollen in Zukunft alle Jugendteams von der A- bis zur C-Jugend mit lizensierten Trainern bestückt werden. "Wir wollen auch diesen Bereich ausbauen, damit wir nicht nur gelegentlich eigenen Nachwuchs nach oben aufrücken lassen können", betont er. Und geht der TuS diesen Weg weiter, ist die Wahrscheinlichkeit, dass er wieder für Furore sorgen wird, gar nicht mal so klein. "Man muss sich Ziele setzen, und das kann für mich im Fall Wickrath auch nicht bedeuden, auf Dauer damit zufrieden zu sein, in der Kreisliga A oben dabei zu sein", stellt er klar.

Aufrufe: 029.4.2020, 23:00 Uhr
Sascha KöppenAutor