2024-04-30T13:48:59.170Z

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ASV-Trainer Udo Schnurrer (mittleres Bild) spricht über seinen Stürmer Anthony Hofweller (links).
ASV-Trainer Udo Schnurrer (mittleres Bild) spricht über seinen Stürmer Anthony Hofweller (links).

Der Ausnahmestürmer vom ASV Wunsiedel

ASV-Trainer Udo Schnurrer spricht im FuPa-Interview über die Stärken und Schwächen von Anthony Hofweller / "Er ist ein kompletter Stürmer"

In Zeiten der falschen Neun sind echte Mittelstürmer immer seltener geworden. FuPa-Oberfanken hat sich in Oberfranken jedoch genau nach diesem Spielertyp umgeschaut und ist in der Bezriksliga Ost beim ASV Wunsiedel fündig geworden. Mit dem 24-jährigen Eigengewächs Anthony Hofweller hat der ASV eben genau diesen Mittelstürmer im Team. Ein echter Brecher und Vollblutstürmer, der in zwölf Einsätzen schon elf Saisontore erzielen konnte. FuPa-Oberfranken unterhielt sich deshalb mit ASV-Trainer Udo Schnurrer über den Stürmer, der die Stärken und die Schwächen des Wunsiedler Toptorjägers für euch analysierte.

FuPa-Oberfranken: Herr Schnurrer, reden wir zuerst einmal über die Premierensaison des ASV Wunsiedel. Sie haben als Aufsteiger 19 Punkte nach 14 Spielen auf dem Konto und stellen mit 33 Treffern den drittbesten Angriff der Liga! Das sind schon recht beeindruckende Zahlen für einen Liganeuling. Sind Sie mit der Ausbeute zufrieden?

Udo Schnurrer: Naja, es hätten schon noch mindestens drei oder vier Punkte mehr sein können. Gerade im letzten Schlüsselspiel gegen Schauenstein (0:2) hat mir einfach die Einstellung meiner Spieler nicht gepasst, vor allem wenn man bedenkt, dass wir eine Woche vorher ein wirklich überragendes Spiel gegen den Spitzenreiter SpVgg Bayreuth II (3:4) gemacht haben. Momentan sind wir zwar bester Aufsteiger, aber es gab schon ein paar Spiele, die einfach nicht hätten verlieren dürfen.

FuPa-Oberfranken: Kommen wir auf Ihren Stürmer Anthony Hofweller zu sprechen. Er hat in bislang nur zwölf Spielen schon elf Treffer erzielen können. Eine wirklich tolle Quote, gerade wenn man bedenkt, dass er bei einem Aufsteiger spielt. Warum trifft Hofweller so oft?

Udo Schnurrer: Bei Anthony macht es die Mischung. Er ist ein Stürmer mit einem unheimlich schnellen Antritt und ihm kommt unsere offensiv ausgerichtete Spielweise zugute. Das liegt auch daran, dass wir kaum ausgebildete Defensivspieler haben und deswegen zwangsläufig nach vorne spielen müssen. Er neigt zwar auch dazu, manche Chancen recht fahrlässig auszulassen, aber ist wohl trotzdem einer der komplettesten Stürmer in der Liga. Solche Spielertypen gibt es wirklich kaum mehr. An guten Tagen kann er ein Spiel im Alleingang gewinnen.

FuPa-Oberfranken: Und an was muss Hofweller Ihrer Meinung nach noch arbeiten? Hat er besonders markante Schwächen?

Udo Schnurrer: Anthony ist nicht der einfachste Charakter, aber das macht einen echten Stürmer wohl aus. Außerdem muss man schon sagen, dass er sich menschlich deutlich weiterentwickelt hat. Ich würde mir aber wünschen, dass er die Rolle eines Führungsspielers, der er auf jeden Fall ist, besser annimmt. Damit meine ich, dass er die Mitspieler lieber öfter motivieren als kritisieren sollte. Er soll es schaffen, die anderen Spieler mitzureißen, wenn es mal nicht so läuft und als Leader vorangehen.

FuPa-Oberfranken: Vor zwei Jahren holten Sie Hofweller von der SpVgg Selb aus der Bezirksliga in die Kreisliga zum ASV Wunsiedel. Wie konnten Sie ihn damals vom klassentieferen ASV überzeugen?

Udo Schnurrer: Dazu muss man wissen, dass Anthony in seiner Jugend schon in Wunsiedel gespielt hat und daher seine Wurzeln bei uns liegen. Da wir mit Geld nicht jonglieren können, überzeugen wir die Spieler mit Perspektiven. Da wir neben Röslau in der Region der klassenhöchste Verein sind, haben wir also sportlich was zu bieten. Außerdem setzen wir allgemein auf unseren eigenen Nachwuchs.

FuPa-Oberfranken: Abschließende Frage. Haben Sie nicht Angst, dass Ihnen ein solch auffälliger Spieler eines Tages von zahlungskräftigen Vereinen abgejagt wird?

Udo Schnurrer: Klar die Gefahr besteht immer, aber Angst ist dafür das falsche Wort. Wunsiedel wird immer schauen müssen, dass man den ein oder anderen Spieler binden kann. Ich denke, dass Fußball auch mit dem Beruf vereinbar sein muss und das geht bei uns in der Bezirksliga sicher besser, als zum Beispiel in der Landesliga. Die Gefahr besteht aber trotzdem immer.











Aufrufe: 05.11.2015, 11:46 Uhr
Steffen BerghammerAutor