2024-05-14T11:23:26.213Z

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Der ASV Niederndorf (hell) steht zur Winterpause auf einem Abstiegsrang. F: Ralf Rödel
Der ASV Niederndorf (hell) steht zur Winterpause auf einem Abstiegsrang. F: Ralf Rödel

Déjà-vu beim ASV Niederndorf

Beim Kreisligisten ist mal wieder Zittern angesagt +++ Drei Talente verbessern den Kader

Enttäuschend verlief die Hinrunde für den ASV Niederndorf in der Kreisklasse eins: Nach solidem Saisonstart folgten sechs Niederlagen, 26 Gegentore, die Trennung von Trainer Alan Hassgall und die Verpflichtung eines namhaften Nachfolgers. Gelingt mit Hans-Jürgen Heidenreich die Wende?

Um die Gegenwart beschreiben und erklären zu können, ist ein Blick in die Vergangenheit oftmals unabdingbar. Darum gibt es hier eine Sonnenumrundung zurück ins Jahr 2015: Nach einer verkorksten Hinrunde steht der ASV Niederndorf mit gerade mal elf Punkten auf einem Abstiegsplatz. Viele Schlüsselspieler fehlen verletzungsbedingt. In der neuen Spielzeit soll der Saisonstart besser verlaufen – mit dem Abstiegskampf will man beim ASV möglichst nichts zu tun haben. Jetzt aber, ein Jahr später, finden sich die Niederndorfer erneut da wieder, wo sie bereits damals standen: auf einem Abstiegsplatz.

Die Saison hatte eigentlich noch gar nicht so richtig begonnen, da ereilte den ASV Niederndorf bereits der erste Nackenschlag. Spielertrainer Alan Hassgall, gerade erst von einer schweren Verletzung zurückgekommen, verletzte sich in einem Vorbereitungsspiel erneut. Diagnose: Patellasehnenriss. Doch das Team zeigte sich zum Saisonstart wenig geschockt, aus den ersten fünf Spielen gelangen drei Siege. Dann folgte der Einbruch, Niederlage reihte sich an Niederlage, die Mannschaft wurde zur Schießbude der Liga.

Was war passiert? Hört man sich um, gehen die Meinungen über die Gründe auseinander. Nachgefragt bei den Verantwortlichen: Sebastian Bohn ist Fußball-Abteilungsleiter. Auch er findet, dass viele Dinge zusammengekommen sind. „Vor allem sind uns aber wichtige Stützen weggebrochen. Wir hatten drei, vier Spieler mit Kreuzbandriss, was für uns schwer zu kompensieren ist“, beschreibt er die Verletzungsserie, die bei den Niederndorfen böse Erinnerungen an die vergangene Saison wachwerden ließ.

Noch vor der Trennung von Trainer Hassgall konnte sich Hans-Jürgen Heidenreich bereits ein Bild von den Problemen der Mannschaft machen. „Das Team hatte nach Rückständen zu schnell abgeschaltet“, erklärt der 48-Jährige. „Es fehlte einfach am Selbstvertrauen“.

Mit Erfahrung auf Erfolgskurs?

Heidenreichs Erfahrung soll den ASV Niederndorf jetzt wieder auf Erfolgskurs bringen. Nach einer Klatsche in seinem ersten Spiel gegen Großdechsendorf gelangen aus den beiden kommenden Partien bereits vier Punkte. „Das Defensivverhalten, die ganze Intensität musste besser werden. Unsere Rückwärtsarbeit, kleine Details haben nicht funktioniert“, resümiert der Coach, der schon vor der Winterpause Fortschritte, aber auch Verbesserungspotenzial gesehen hat.

Und auch an einer weiteren Stellschraube hat man in der Fußballabteilung des ASV gedreht. Verletzungen, die nicht aufgefangen werden können: In der Rückrunde soll das möglichst vermieden werden. Spielleiter Patrick Nimmrichter ließ seine Kontakte spielen und konnte damit einige sehr talentierte Fußballer nach Niederndorf locken.

Einer von ihnen ist Max Nimmrichter, 18 Jahre alt, zuvor in der A-Jugend bei Quelle-Fürth. Außerdem kamen Leon Just, 18 Jahre, zuvor in der A-Jugend beim SC Eltersdorf und Hendrik Glass, 19 Jahre, zuvor in der A-Jugend beim TSV Burgfarrnbach. Was die drei Neuzugänge eint ist eine hervorragende fußballerische Ausbildung sowie Erfahrung im höherklassigen Jugendbereich. Abteilungsleiter Bohn zeigt sich überzeugt davon, dass die jungen Spieler die Mannschaft für den Abstiegskampf verstärken und den Kader in der Breite verbessern.

Den Kader verbessert

Es gibt für den ASV also genügend Gründe optimistisch in die Zukunft zu schauen. „Wichtig ist jetzt, dass die Spieler die Vorstellungen des Trainers umsetzen“, betont Bohn. Neuer Trainer, verbesserter Kader und Rückkehr einiger Verletzter. Trotz allem geht der ASV Niederndorf als eine Unbekannte in die Rückrunde.

Der Blick in die Vergangenheit bringt übrigens nicht nur Erklärungen für die Gegenwart, sondern oftmals auch Hoffnungen für die Zukunft. Auf die verkorkste Hinrunde der vergangenen Saison folgten 29 Punkte, acht ungeschlagene Spiele und der lockere Klassenerhalt. Ob sich die Geschichte wiederholt?

Aufrufe: 012.2.2016, 16:32 Uhr
Oliver Koprivnjak (NN Herzogenaurach)Autor