2024-06-04T08:56:08.599Z

Ligabericht
Oft alleine gelassen: Fatih Üstün (l.) war der einzige Paderborner, der sich gegen die TSV Marl-Hüls über 90 Minuten gegen die Niederlage stemmte. F: Heinemann
Oft alleine gelassen: Fatih Üstün (l.) war der einzige Paderborner, der sich gegen die TSV Marl-Hüls über 90 Minuten gegen die Niederlage stemmte. F: Heinemann

Das ist kein Abstiegskampf

Die U23 des SC Paderborn 07 ergibt sich gegen den TSV Marl-Hüls ab der 30. Minute fast wehrlos in ihr Schicksal und verliert mit 2:3 (1:1).

Ist die U23 des SC Paderborn 07 wirklich schon im Abstiegskampf angekommen? Diese Frage muss sich die Mannschaft nach der 2:3 (1:1)-Heimniederlage gegen den TSV Marl-Hüls stellen lassen.

„Uns fehlte ab der 30. Minute das Oberliganiveau. Woran das liegt, ist mir ein Rätsel“, sagte SCP-II-Trainer Mirko Dickhaut. Dabei traf die Paderborner Profireserve auf einen Gegner, der in der Tabelle jenseits von Gut und Böse steht und es dementsprechend gemächlich anlaufen ließ. Zwanzig Minuten neutralisierten sich beide Teams, dann schlenzte Profileihgabe Marc Brasnic den Ball zur 1:0-Führung von der linken Strafraumkante ins lange Eck. Ein schönes Tor, welches den Gastgebern Oberwasser gab. Anton Safonov passte in die Schnittstelle auf Brasnic, der noch den Torwart umspielen wollte, aber hängen blieb (28. Min.). Zwei Minuten später schickte Florian Ruck den Ball zu Aykut Soyak, dessen Flachschuss aber an den linken Torpfosten prallte. Paderborn war dem zweiten Treffer nah und „es gab keinen ersichtlichen Grund, dass das Spiel kippt“, sagte Dickhaut. Auslöser war die erste Offensivaktion der Gäste. Einen Doppelpass zwischen Kühn und Westerhoff verwandelte Kühn zum 1:1 (33.). Profileihgabe Mirnes Pepic testete im Anschluss noch die Reaktion von Marls Torwart Martens (37), dann ging es in die Pause. Aus dieser kam Paderborn zunächst nicht mehr heraus. Marl-Hüls reichte ein Diagonalball auf die linke Seite, Sdzuy zog ab und versenkte das Leder im langen Eck (52.). Der SCPII kassierte den Gegentreffer erstaunlich wehr- und emotionslos. Noch schlimmer fiel der Treffer zum 1:3. Die Gäste legten einen Freistoß quer. An sich ein simpler Trick, aber die Defensive der Gäste befand sich im Tiefschlaf. Westerhoff bedankte sich und traf (66.). Auch in der Folgezeit war kein Aufbäumen zu erkennen. Die U23 ergab sich kleinlaut in ihr Schicksal. Die Marl-Hülser agierte offensiv, wenn sie es mussten, so wie beim Lattenschuss von Smykacz (78.). Erst der eingewechselte Cagatay Karaca brachte noch einmal Schwung in das Team, als er mit einem Distanzschuss, der von der Latte hinter die Torlinie klatschte, das 2:3 erzielen konnte (88.). „Fatih Üstün ist auch noch hervorzuheben. Von seiner Mentalität hätten wir heute mehr gebraucht“, so Dickhaut. Ein Sinnbild der Partie war dann die 90. Minute. Schiedsrichterin Marina Wozniak hatte nach einem Faller von Karaca im Strafraum auf Elfmeter entschieden. Das führte zu heftigen Protesten der Marl-Hülser. Wozniak beriet sich mit ihrem Assistenten an der Seitenlinie und nahm den Elfmeter, den sich Pepic bereits zurechtgelegt hatte, zurück. „Das passt zum gesamten Spielverlauf. Die Tabelle lügt nicht und wenn man die Partie heute gesehen hat, dann weiß man, warum wir dort unten stehen“, fasste Dickhaut zusammen.
SCPII: Brinkmann – Müller (67. Pinto), Salokat, Ruck, I. Safonov – A. Safonov, Soyak (67. Dogan), Üstün, Kaynak (75. Karaca), Pepic – Brasnic.

Aufrufe: 030.4.2016, 21:22 Uhr
Mark HeinemannAutor