2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

Das ist die Traumelf von Ali Cakici

Ein Gitarren-Ass und Kir Royal: Mit vielen Anekdoten dekoriert der Marienborner Trainer seine Traumelf

Mainz. Um seine aktuellen Spieler bei der TuS Marienborn und frühere Weggefährten beim TSV Schott und Mainz 05 nicht zu enttäuschen, hat Ali Cakici seine Traumelf nur aus auswärtigen Stationen zusammengebastelt – mit einer Ausnahme.

Tor

Sven Hofmeister (SC Neunkirchen): „Er hat in der Regionalliga unglaubliche Spiele rausgehauen. Beim 0:0 in Reutlingen hat er einen Ball mit dem Kopf pariert.“

Abwehr

Andreas Görlitz (FC Ingolstadt): „Er spielte phantastisch Gitarre, hatte eine Band und hat auf dem Zimmer immer irgendwas komponiert. Er ist der Grund, warum ich später angefangen habe, Gitarre zu spielen.“

Dirk Scherrer (FSV Mainz 05): „Von ihm habe ich gelernt, was Führung auf und neben dem Platz heißt. Privat ist er bis heute der wichtigste aller meiner Mitspieler. Ich habe die Dauerlauf-Einheiten gehasst, bin immer hinter dem ,Kaiser’ hergelaufen und habe mir seine muskulösen Waden angeguckt. Das hat mich gut abgelenkt.“

Zeljko Buvac (SC Neunkirchen): „Er hat kaum ein Wort geredet und trotzdem andauernd kommuniziert und motiviert, mit den kleinen Gesten. Leider hat er im DFB-Pokal gegen Mainz 05 mit Kuni im Tor den entscheidenden Elfmeter verschossen.“

Sebastian Gajda (KSV Klein-Karben): „Er hatte einen tollen linken Fuß und das Bild eines Außenverteidigers gezeichnet, das für mich heute noch zählt. In zehn Spielen hat er zehn Tore gemacht, Wahnsinn. Heute ist er als Spielerberater in Mainz aktiv.“

Mittelfeld

Markus Kreuz (FSV Frankfurt): „Seine Schusstechnik und seine Leidenschaft für Technik und Dribblings sind für mich unvergessen. Wenn er auf dem Platz im Flow war, konntest du reinrufen, was du wolltest, er ist einfach an dir vorbei gelaufen. Super witziger Typ.“

Herbert Zimmermann (Bad Homburg): „Er war mein Zimmerkollege und früher bei meinem Lieblingsverein 1. FC Köln. Als ich mit Bursaspor in der ersten türkischen Liga gegen Fenerbahce gespielt habe, habe ich Toni Schumacher bei einer Ecke einen Gruß von ,Zimbo‘ bestellt. Unter den ganzen Türken haben wir auf Deutsch gebabbelt, dann hat Toni was auf Türkisch gesagt. Die Ecke war mir total egal.“

Marco Mason (Hessen Kassel): „Ein Gigant der Bescheidenheit und Beständigkeit. Ich nannte ihn den farbigen Paul Newman, sein Aussehen und seine Spielweise waren oscarverdächtig. Er hat mich dauernd in die Disco mitgeschleppt, auch in eine, wo ich der einzige Weiße war. Da haben alle, wenn die Musik lief, synchron mit dem Kopf gewippt, das sah aus wie ein Meer. Das war Soul.“

Ahmed Akaichi (FC Ingolstadt): „Eine Wucht, schnell, geradlinig, torgefährlich. Er konnte kein Deutsch sprechen und ich kein Tunesisch, aber egal. Er ist später noch groß rausgekommen.“

Sturm

Michael Krätzer, Ralf Haupt (Bad Homburg): „Zwei Torgaranten, die später den Sprung zu Eintracht Frankfurt und Saarbrücken geschafft haben. Wir waren eigentlich immer unterwegs. Dienstags ging es nach dem Training immer ins Tennisheim, Kir Royal trinken, mit so einem chinesischen Heilöl auf der Zunge. Da ist dir der Mund explodiert. Michael habe ich später in Saarbrücken besucht und gesehen, wie Klaus Schlappner immer sofort mit dem Training anfängt, ohne Warmlaufen. Von ihm habe ich das übernommen.“

Aufrufe: 06.10.2021, 06:00 Uhr
Torben SchröderAutor